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Närrische OberbergerDie besten Bilder vom Engelskirchener Mega-Zug

Lesezeit 3 Minuten
Das Engelskirchener Dreigestirn thront auf seinem Wagen.

Das Dreigestirn ließ sich von den Menschenmassen feiern.

Eine so starke Kulisse hat es lange nicht mehr gegeben: Tausende Menschen säumten am Montag den großen Karnevalszug in Engelskirchen.

Zwischen der arktisch-kühlen Einladung des Teams Hahn, „Komm, loss mer friere!“, und dem heißen „Engelskirchen Tropical“ von den Jungen Karnevalisten und dem Tanzkorps Rot-Weiß der KG Närrische Oberberger lagen Welten. Aber wie das im Karneval so ist: Alles passt unter eine Narrenkappe, und so präsentierte sich der Engelskirchener Rosenmontagszug als kunterbunter Lindwurm mit Platz für alle Farben und viele Themen. Wobei die ganz großen Fragen kaum thematisiert wurden.

Der neue Zugweg wurde von den kostümierten Jecken auf Anhieb angenommen, die KG Närrische Oberberger schätzt, dass zwischen 12.000 und 15.000 Jecke die Straßen säumten – eine so starke Kulisse hat es lange nicht mehr gegeben! Erstmals formierten sich die gut drei Dutzend Gruppen auf der Leppestraße, um von dort in den Hauptort zu ziehen.

Ganz vorn im Zug dabei: Die „Friedensengel“ von der Caritas Oberberg, eine 80-köpfige Fußgruppe, die passend zu ihrem Motto kostümiert war und zu einem großen Teil aus geflüchteten Ukrainerinnen bestand.

Du bist Stadtkind, du bist Styler; ich bin Dorfkind und viel geiler.
Gruppe Dorflove

Viele – auch große – Fußgruppen haben sich wie schon in den Jahren vor Corona im Rosenmontagszug die Ehre gegeben. Unter den Festwagen gibt es auch einige besondere Hingucker: Das Männerballett un’ Fründe hatte passend zu seinem Motto „Micky un Pluto op Tour“ nicht nur einen von Hand gezogenen Riesen-Pluto auf Rädern mitgebracht, auf dem gleich vier Nachwuchsjecke mitfuhren, sondern auch noch einen großen Wagen, an dem eine mehrere Meter hohe Micky Maus befestigt war. Das schon erwähnte Team Hahn punktete mit einer Art fahrender Eisscholle samt Iglu, Eisbär und schaumiger Schneekanone und die alten Bekannten von „Wann Orsen“ hatten eine überdimensionierte Riesen-Dampflok dabei. Als Hommage an die historische Bimmelbahn durchs Leppetal   war dieser Wagen sicher nicht gedacht.

Mehrere Bekenntnisse zum Leben im ländlichen Raum

Eindeutige Standort-Bekenntnisse zum Leben im ländlichen Raum gab es gleich mehrfach, zum Beispiel von der Gruppe Dorflove. Auf ihrem Gefährt prangte der griffige Slogan: „Du bist Stadtkind, du bist Styler, ich bin Dorfkind und viel geiler“. Die „Mädels vom Lande“ wussten das noch zu toppen: sie hatten sich gleich komplett als Gegenentwurf zu urbanen Lifestyle-Langweilern inszeniert und lieferten den Beweis, dass   Höhlenmenschen die wahren Hingucker sind.

Hingucker – das waren ja eigentlich alle, die im Zug mitgingen oder am Zug standen, die sich über Wochen und Monate mit Wagen und Kostümen viel Arbeit gemacht hatten: die Kunterbunten als Krümelmonster, Waldelfen und wandelnde Emojis, die KG Große Albertsthaler, die als „Maus und Co.“ öffentlich-rechtliches Flair verbreitete (und wie jedes Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feierte), die Sesamstraßen-Bewohner vom Rommersberg oder auch die orientalischen Wahrsager (Feckelsberg/Blumenau), in deren Sinnspruch etwas Bedrohliches mitschwang: „Wir können in die Zukunft sehen – wir sollten besser feiern gehen“.