AboAbonnieren

Diskussion um kulturelle AneignungKarl-May-Verlag: Haben von „Winnetou“-Debatte profitiert

Lesezeit 1 Minute
Winnetou-Bücher stehen in einem Regal des Karl-May-Verlags.

Die Winnetou-Bücher von Karl May lösten Kontroversen aus.

Im Sommer tobte eine hitzige Debatte um „Winnetou“ und die Frage, ob die Bücher und Filme rassistische Klischees bedienen. Der Karl-May-Verlag blickt nun darauf zurück.

Der Karl-May-Verlag hat nach eigenen Angaben von der Winnetou-Debatte profitiert. „Eine Umfrage hat gezeigt, dass mindestens 70 Prozent der Deutschen hinter Karl May und Winnetou stehen. So hat sich das Ganze auch zu einer positiven Marketingaktion entwickelt und den Verkauf der „Winnetou“-Bücher stark angekurbelt“, teilte der Verlag auf dpa-Anfrage mit. Genaue Verkaufszahlen gab er zunächst nicht an.

Im Sommer tobte eine zum Teil heftige Debatte über kulturelle Aneignung und Rassismus rund um Winnetou. Sie entstand, nachdem ein Verlag zwei Begleitbücher zu einem neuen Winnetou-Film für Kinder zurückgezogen hatte. Manche witterten daraufhin übertriebene Kritik an überlieferten Stoffen.

Karl-May-Verlag: Lieber erstmal mit dem Werk beschäftigen

Rückblickend ist der Karl-May-Verlag froh über die Diskussion, wie er weiter mitteilte. „Denn unterschwellig hat sich schon länger bei manchen ein negatives Bild von Karl May entwickelt und man hat ihm zum Beispiel die Missachtung des Genozids an den Indianern in seinem Werk vorgeworfen.“ Dabei würde bereits ein Blick ins Vorwort von „Winnetou I“ genügen, um zu erkennen, dass das absolut nicht stimme.

Künftig würde sich der Verlag freuen, wenn sich Menschen erst einmal mit Karl May und seinem Werk beschäftigten, bevor sie sich in den sozialen Medien dazu äußerten, was vielfach geschehen sei, hieß es. (dpa)