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Islamfeindliche ÄußerungenTory-Abgeordneter aus Fraktion ausgeschlossen

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ARCHIV - 06.02.2024, Großbritannien, London: Lee Anderson, Tory-Abgeordneter, spricht bei der Vorstellung der Bewegung für Volkskonservatismus im Emmanuel Centre im Zentrum Londons.

Lee Anderson, Tory-Abgeordneter, spricht bei der Vorstellung der Bewegung für Volkskonservatismus im Emmanuel Centre im Zentrum Londons. Der britische Tory-Abgeordnete Lee Anderson wurde nach muslimfeindlichen Äußerungen von der Konservativen Partei suspendiert.

Mit Sadiq Khan ist in London seit der Wahl 2016 der erste muslimische Bürgermeister einer westlichen Hauptstadt im Amt.

In Großbritannien ist der ehemalige Vize-Parteichef der regierenden Tories, Lee Anderson, wegen islamfeindlicher Äußerungen aus der Parlamentsfraktion ausgeschlossen worden. Anderson sei suspendiert worden, weil er die geforderte Entschuldigung verweigert habe, sagte ein Sprecher des Parlamentarischen Geschäftsführers der konservativen Tory-Fraktion im Unterhaus, Simon Hart, am Samstag.

Anderson hatte am Freitag in einem Interview im rechtsgerichteten Sender GB News gesagt, Londons Bürgermeister Sadiq Khan von der oppositionellen Labour-Partei habe die „Kontrolle“ in der britischen Hauptstadt an „Islamisten“ abgegeben. Khan war bei seiner Wahl 2016 der erste muslimische Bürgermeister einer westlichen Hauptstadt.

Kritik an Premierminister Rishi Sunak

Andersons Äußerungen sorgten für massive Empörung. Khan und Labour-Chef Keir Starmer verurteilten sie als „islamfeindlich“ und „rassistisch“. Auch Konservative wie Industrie-Staatssekretärin Nusrat Ghani, der frühere Finanz- und Gesundheitsminister Sajid Javid und der Oberhaus-Abgeordnete Gavin Barwell übten Kritik. Der Rat der britischen Muslime bezeichnete Andersons Worte als „ekelhaft“ und extremistisch.

Khan und Starmer kritisierten auch Premierminister Rishi Sunak, der sich zunächst nicht zu dem Skandal äußerte. Khan kritisierte, mit ihrem „ohrenbetäubenden Schweigen“ nähmen Sunak und ranghohe Mitglieder seiner Regierung Rassismus stillschweigend hin.

Anderson, der nun als unabhängiger Abgeordneter im Unterhaus sitzen wird, sagte am Samstagabend, er verstehe, dass seine Äußerungen Hart und Sunak in eine „schwierige Lage“ gebracht hätten, um Entschuldigung bat er aber nicht. (afp)