Interim fürs KolosseumGemünder Jugendtreff zieht für halbes Jahr in früheren Rewe
Schleiden-Gemünd – Die Einrichtung des neuen Kolosseums ist im Kopf von Sigrid Sanden-Hennes bereits fertig. „Dort kommt der Billardtisch hin und da die Tischtennisplatte“, sagt sie und deutet in verschiedene Himmelsrichtungen. Noch hat sie jedwede Gestaltungsfreiheit, denn das Lager im alten Rewe in Gemünd ist quasi besenrein und leer. Zwar strahlt der kahle Raum noch keine Gemütlichkeit aus, doch das wird sich schon noch ändern. Am Mittwoch, 1. Dezember, 15 Uhr werden sich die Türen zum neuen Domizil des Kolosseums für die junge Klientel öffnen.
Von der Flut betroffene Gemünder Jugendhilfe zieht in Zwischendomizil
Dort, wo bis vor kurzem das Lager der Gemünder Fluthilfe war, zieht nun als Zwischenstation der Gemünder Jugendtreff ein. Das bisherige Domizil an der Lindenstraße ist seit der Flut nicht nutzbar. Knapp wadenhoch stand hier das Wasser. Noch immer riecht es feucht in den Räumen, der Boden ist weich und wellig.
„Wir hatten eine schöne Zeit hier“, sagt Ursula Lorbach. Sie ist Vorsitzende des Vereins, der die Geschicke der Jugendeinrichtung bestimmt. „Wir sind im Kreis die einzige Einrichtung, die von einem Verein getragen wird“, sagt sie. Man finanziere sich über Spenden.
Seit 2007 hatte die Gemünder Jugend an der Lindenstraße ihre feste Anlaufstelle. Dort stand Sanden-Hennes bereit, um sich die kleinen und großen Sorgen zu kümmern und auch konkrete Hilfe zu leisten. Es wurden Lebensläufe geschrieben oder die Jugendlichen bei der Suche nach Lehrstellen unterstützt.
Jugendhaus Kolosseum: Neue Räume besonders nach Flut schwer zu finden
Dass das Kolosseum umzieht, habe schon länger festgestanden, berichtet Lorbach. Nach dem Tod der Besitzer sei die Zukunft des Gebäudes unsicher gewesen. Mittlerweile sei es verkauft, sagte sie. Doch in Gemünd neue Räume zu bekommen, sei gerade nach der Flut so gut wie unmöglich. Und so sei auch das Lager im alten Rewe nur eine Übergangslösung. „Der Raum entspricht nicht unseren Anforderungen, aber er ist eine Notlösung“, sagt sie. Erstmal soll die Einrichtung dort für ein halbes Jahr einziehen, damit die Arbeit weitergehen könne.
Zwischen 15 und 30 Kinder und Jugendliche haben sich pro Tag im Kolosseum getroffen, so Sanden-Hennes. Das habe sich allerdings nach der Hochwasserkatastrophe geändert: „Viele waren nach der Flut weg.“ Sie habe die Jugendlichen dann an ihren Treffpunkten im Kurpark aufgesucht und mit ihnen Kontakt gehalten. Zudem sei die Verbindung über die sozialen Medien aufrechterhalten worden.
Nun ist das Kolosseum nun wieder als Anlaufstelle für die Jugendlichen zugänglich. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 15 bis 19 Uhr. Darüber hinaus geht die Suche nach neuen Räumen weiter. Angebote können per Mail an Ursula Lorbach gesendet werden.
u.lorbach@gmx.de