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Zwei Jahre nach der FlutIn Gemünd entstehen Wohn-Container für Überschwemmungs-Opfer

Lesezeit 3 Minuten
Aufbau der Container für Wohnungen für Flutopfer in Gemünd an der Kölner Straße.

Mit einem Autokran werden die Container aufeinandergesetzt. Die Wohnungen haben eine Größe von jeweils 75 Quadratmetern.

Die Adra soteria gGmbH errichtet an der Kölner Straße in Gemünd zwölf Wohnungen für Flutopfer. Der Bezugstermin steht noch nicht fest.

Im Gemünder Ortsteil Mauel laufen die Arbeiten für die Errichtung einer Wohncontaineranlage für Flutopfer. Nach Angaben der Adra soteria gGmbH aus Wuppertal entstehen an der Kölner Straße auf einer Fläche von mehr als 1000 Quadratmetern zwölf Wohnungen mit je drei Zimmern.

Jede Wohnung ist ausgestattet mit Küche, Bad, Diele und Gästetoilette. Jede Wohnung ist rund 75 Quadratmeter groß. Wann sie bezogen werden können, steht aktuell noch nicht fest.

Die Planungen für das Projekt laufen schon seit mehr als einem Jahr. Im April 2022 hatte die Gesellschaft aus Wuppertal, die unmittelbar nach der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal gegründet worden war, der Stadt den Bau eines Wohncontainerkomplexes vorgeschlagen. „Wir haben in der ganzen Tallage nach Flächen gesucht, die gewisse Kriterien erfüllen.“

Bauplatz im Schleidener Stadtgebiet war schwer zu finden

„Die Flächen sollten im städtischen Besitz sein, eine entsprechende Größe und Bodenbeschaffenheit haben und in der Nähe von Versorgungsleitungen liegen“, erklärte Bürgermeister Ingo Pfennings. In Schleiden, Oberhausen und Olef seien solche Grundstücke kaum zu finden. Daraufhin sei man auf die Idee gekommen, Marc Moog von der Wäscherei Moog anzusprechen, der schließlich die Fläche an der Kölner Straße zur Verfügung gestellt habe.

Erste Arbeiten für die Anlage waren bereits im Oktober vergangenen Jahres durchgeführt worden. In die fertigen Unterkünfte sollen Flutopfer einziehen, bei denen der Wiederaufbau auch nach fast zwei Jahren noch nicht abgeschlossen ist.

„Der Bedarf ist aktuell natürlich nicht mehr so groß wie in der Vergangenheit“, sagte der Bürgermeister. Es gebe aber schon noch Familien, die in einer zu kleinen Wohnung leben oder die ihre bisherige Bleibe aus unterschiedlichen Gründen verlassen müssten. Bei einigen Betroffenen verzögere sich zudem der Wiederaufbau, weil die Baukosten stark gestiegen seien und Handwerker fehlten.

Bürgermeister Ingo Pfennings erklärt Verzögerung beim Bau

„Trotzdem wäre es besser gewesen, wenn alles schneller gegangen wäre“, so Pfennings. Man müsse aber auch sehen, dass für das Projekt ein Bauantrag notwendig gewesen sei. „Zudem mussten Versorgungsleitungen verlängert werden. Das dauert alles seine Zeit.“

Die Container und alle anfallenden Arbeiten werden laut Pfennings mit Spendengeldern finanziert. Deshalb müsse die Adra sorteria gGmbH als Projektträger auch entscheiden, wie verfahren werde, wenn sich nicht genug Flutopfer für die Wohnungen melden sollten.

Wann die Anlage genau eröffnet wird, kann Freya Johannsen von der Adra sorteria gGmbh noch nicht sagen. In dieser Woche sollen aus Bremen die noch fehlenden 18 Container für die dritte Etage angeliefert werden. „Sie werden dann aufgestellt, und die Elektrofirma kann mit dem Anschluss beginnen.“ Anschließend müssen dann noch der Innenausbau erledigt und die Parkplätze angelegt werden.

Die umgebende Fläche soll nach Angaben der Gesellschaft nach Abschluss der Arbeiten begrünt und die Gebäude nach und nach verschönert werden. Das Unternehmen will in den nächsten Wochen zu einem „Tag des offenen Containers“ einladen. „Dann kann auch eine Musterwohnung besichtigt werden“, so Johannsen.