Hurrikan Idalia hat in Florida schwere Schäden angerichtet. Selbst Experten wurden von der Stärke des Sturms überrascht.
Tropensturm in FloridaForscher beobachten ungewöhnliches Phänomen bei Hurrikan Idalia
Hurrikan Idalia ist offenbar mit weitaus stärkerer Wucht auf den US-Bundestaat Florida getroffen, als Meteorologen und Experten des nationalen Wetterdienstes NWS erwartet hatten. Idalia habe sich in wenigen Stunden von einem Hurrikan der Stufe 1 zu einem Hurrikan der Stufe 4 verstärkt, kurz vor dem Landgang nahm die Stärke offenbar noch drastisch zu.
Laut Meteorologen ein ungewöhnliches Phänomen, zumal Hurrikan Idalia zunächst als schwächerer Hurrikan eingeschätzt worden. In nur 24 Stunden erhöhten sich die Windgeschwindigkeiten im Golf von Mexiko um fast 90 km/h, der NWS prognostizierte beim Landgang Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h.
Hurrikan Idalia: Meteorologen beobachten ungewöhnliches Phänomen in Florida
Selbst erfahrene Hurrikan-Experten waren verblüfft von der Geschwindigkeit, in der sich Hurrikan Idalia entwickelte. Die Rotation im Sturmzentrum sei kurz vor dem Landgang in Florida nochmal rapide angestiegen. Wäre Idalia nicht auf Land getroffen, hätte der Sturm wohl noch höhere Spitzengeschwindigkeiten erreicht.
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Der Tropensturm erreichte die Küste Floridas am Mittwochmittag gegen 13.45 Uhr deutscher Zeit mit Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h bei der Stadt Keaton Beach unweit der Hauptstadt des US-Bundestaats, Tallahasee. Es ist der erste Hurrikan seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, der durch die Bucht Apalachee Bay zieht.
Hurrikan Idalia: Küstenorte in Florida binnen weniger Minuten unter Wasser – Tropensturm schleudert Auto durch die Luft
Aufnahmen in den sozialen Medien zeigen, wie Hurrikan Idalia Dutzende Stromleitung zerstört, Ausläufer hoben auf einer Autobahn im US-Bundesstaat South Carolina ein Auto an und schleuderten es gegen ein vorbeifahrendes Fahrzeug. Die Küstenstadt Horseshoe Beach wurde in nur einer Stunde komplett überflutet.
Auch im wenige Kilometer südlich gelegenen Cedar Key entstanden schwere Schäden, nahezu der gesamte Küstenbereich stand meterhoch unter Wasser.
Die Region war bereits Tage vor der Ankunft von Hurrikan Idalia evakuiert worden. Selbst ein Hurrikan der Stufe 1 hätte in der Küstenregion schwere Schäden anrichten können. In 28 Kommunen hatte es eine behördliche Anordnung gegeben, den jeweiligen Ort zu verlassen.
Florida: Hurrikan Idalia verursacht katastrophale Schäden – US-Präsident Joe Biden bietet Hilfe an
US-Präsident Joe Biden bot den Einsatzkräften in Florida „jegliche mögliche Hilfe“ an. „Ich denke, es gibt niemanden, der nach solchen Ereignissen die Auswirkungen der Klimakrise leugnen kann“, erklärte der US-Präsident in einer Ansprache am Mittwoch.
Laut offiziellen Angaben gab es in Florida ein Todesopfer. Ein Zusammenhang mit dem Hurrikan sei aber noch unklar, erklärte Gouverneur und republikanische Präsidentschaftskandidat Ron DeSantis. Die Autobahnpolizei sprach dagegen von zwei Todesfällen durch Unfälle. Derzeit ist unklar, ob sich DeSantis in seinem Statement darauf bezogen hatte.
Hurrikan Idalia und Franklin: Forscher verblüfft von wissenschaftlichem Novum während Tropensturm-Saison
Neben Hurrikan Idalia hatte sich in der Karibik auch Hurrikan Franklin gebildet. Zwei so starke Tropenstürme auf vergleichbar engen Raum hatten Meteorologen bisher noch nicht beobachten können. Forscher sprachen teilweise von einem wissenschaftlichen Novum. Franklin wird am Donnerstag auf der Inselgruppe Bermuda erwartet, das National Hurricane Center (NHC) warnt vor orkanartigen Böen.
Hurrikan Idalia zog in der Nacht zu Mittwoch weiter über South Carolina in Richtung Atlantik, der Hurrikan wurde mittlerweile vom NWS zu einem Tropensturm hinabgestuft. Seit mehreren Stunden befindet sich Idalia auf dem Meer und zieht in Richtung Europa. Der Sturm wird sich immer weiter abschwächen. (shh)