Unter dem neuen (und alten) Trainer feiert der Handball-Regionalligist den nächsten Erfolg. Für den Coach persönlich war es in 2024 der 14. Sieg im 14. Spiel.
Positiver Trainer-EffektSiebengebirge siegt auch im zweiten Spiel unter Lars Degenhardt
Es gibt Trainerwechsel, die verpuffen. Und es gibt solche, die entfalten große Wucht. Die Verpflichtung von Lars Degenhardt scheint eindeutig in letztere Kategorie zu fallen. Mit dem zurückgeholten Aufstiegscoach haben die (unter Vorgänger Marcel Trinks nur einmal siegreichen) Regionalliga-Handballer der HSG Siebengebirge das zweite Spiel in Folge deutlich gewonnen. Nach dem 34:22-Erfolg in Haan glückte auch Degenhardts Heimpremiere in dieser Saison: Den TuSEM Essen II fertigte man in der „Sunshine-Arena“ mit 36:27 (19:13) ab.
Es war nicht nur das nackte Ergebnis, das berechtigte Hoffnung auf eine erfolgreiche Aufholjagd weckt. Denn Oliver Dziendziol und Co. realisierten den dritten Saisonsieg in (auch spielerisch) überzeugender Manier. Der Aufsteiger ist aktuell Tabellenzwölfter (6:16-Punkte), hat aber zu Essen II (6:12), Dinslaken (6:14) und Haan (6:14) aufgeschlossen. Im letzten Spiel des Jahres darf die HSG am Samstag (18.30 Uhr) erneut zu Hause ran, nämlich gegen den HC Gelpe/Strombach (6.).
Der Sportliche Leiter Sebastian Hoffmann zeigte sich am Samstagabend „sehr zufrieden. Die Jungs haben Spielfreude gezeigt, gepaart mit Mut. Man merkt eine positive Energie. Jetzt zeigt das Team endlich, dass es die Qualität hat, in dieser Liga mitzuhalten.“
Nach einer rasanten Anfangsphase mit hohem Tempo auf beiden Seiten hatte sich die HSG von 10:8 (16.) letztlich vorentscheidend auf 16:10 (24.) abgesetzt. Die HSG überzeugte durch schnelles Umschaltspiel mit hoher Effektivität im Abschluss. Gleichzeitig zeigte man erneut große Stabilität im Abwehrverbund. „Das hilft auch unseren Torhütern, weil die Abschlüsse automatisch leichter zu entschärfen sind“, so Degenhardt.
Lüko Fischer zeigt tolle Fair-Play-Geste
Keeper Lüko Fischer zeigte unabhängig davon eine starke Leistung – und bewies zudem Sportsgeist: Nachdem ihm ein Ball aus kurzer Distanz auf den Brustkorb geworfen worden war, beantwortete er Frage des Schiedsrichters, ob er im Gesicht getroffen worden sei, wahrheitsgemäß. Dadurch bewahrte er den gegnerischen Schützen vor einer Zwei-Minuten-Strafe. „Das ist Fairness, das ist ehrlicher Handball. Ich bin stolz darauf, dass dies bei uns so gelebt wird – trotz unserer nach wie vor prekären Situation“, so Hoffmann.
Auch Coach Degenhardt war „nicht wirklich überrascht. Lüko ist ein ehrlicher und fairer Sportsmann. Es war zu erwarten, dass er trotz unserer Drucksituation so reagiert.“
In der zweiten Halbzeit sollten die zwei Pluspunkte zu keinem Zeitpunkt in Gefahr geraten: „Heute ist niemand abgefallen. Es ist schon erstaunlich, mit welcher spielerischen Lockerheit uns dieser Sieg gelungen ist.“ Am Samstag peilt die HSG nun den dritten Streich in Folge an. Für Degenhardt persönlich wäre es die Krönung eines makellosen Sport-Jahres, denn mit ihm an der Seitenlinie gewannen die Siebengebirgler 2024 bislang sämtliche 14 Partien.
HSG: Fischer, Löcher – Dziendziol (7), Stein (7), Nitsche (6/3), Schlösser (6), Bachler (6), Schulz (2), Marcinkovic (1), Lutz (1), Arancibia-Diaz, Többen, Steinhaus, Hayer.