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Wartezeit versüßenHörstation informiert am Bahnübergang über Königswinters Tourismusgeschichte

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Zwei Männer stehen neben der neuen Hörstation, die aus Cortenstahl gefertigt wurde. Hinter ihnen verläuft die Bahntrasse.

An der neuen Hörstation: Altstadtmanager Ulrich Keinath (l.) und Bürgermeister Lutz Wagner.

Die neuen Altstadtmanager wollen mit einer Hörstation am Bahnübergang in der Altstadt von Königswinter den Besuchern die Wartezeit versüßen.

Die Mitglieder einer Wandergruppe des TSV Hochdahl, die unterwegs zum Drachenfels waren und an der Bahnschranke in der Altstadt warten mussten, kurbelten kräftig an der Scheibe der Stele, lauschten dem Schnelldurchgang durch 200 Jahre Tourismusgeschichte und waren zufrieden.

„Prima“ fand eine der Wanderinnen das Hörmodul. Ähnliches kenne sie aus dem Neandertal. Es sind manchmal die kleinen Dinge, die etwas Positives bewirken können. „Die Leute sind auf einmal fröhlicher“, hat Altstadtmanager Ulrich Keinath beobachtet.

„Die Altstadt entwickelt sich weiter“

Er hatte zusammen mit seinem Kollegen Hans-Helmut Schild die Idee, die Stele aus Cortenstahl neben dem Bahnübergang Drachenfelsstraße aufzustellen. An dem werden Fußgängern mitunter lange Wartezeiten abverlangt. Die können sie jetzt dazu nutzen, sich in etwa einer Minute – wahlweise auf Englisch oder Deutsch – durch 200 Jahre Königswinterer Tourismusgeschichte führen zu lassen.

Die reicht von den Rheinromantikern aus England über die Hochzeit der noblen Hotels und dem Bau edler Gebäude wie Schloss Drachenburg bis hin zum Massen- und Strohhuttourismus in der „Party-Destination“ Königswinter. Aber die Stadt besinne sich ihrer Wurzeln und setze auf attraktive Touristikangebote, heißt es weiter.

Das Bemerkenswerte: Von der ersten Idee, die Keinath und Schild erst vor wenigen Wochen äußerten, als sie auch ihr Konzept für eine kurzfristige Nachnutzung des ehemaligen Sealife als „Welcome-Center“ vorstellten, ging es sehr flott zur Umsetzung.

Und auch wenn es erstmal „nur“ die Stele ist: Nach Einschätzung von Bürgermeister Lutz Wagner will man so auch „zeigen, dass sich die Altstadt weiterentwickelt“. Wagner kündigte in dem Zusammenhang an, dass in absehbarer Zeit die beiden Fußgängerunterführungen in der Altstadt – zum einen die am Bahnhof Königswinter, zum anderen die zwischen Wilhelmstraße und Palastweiher – grundlegend gesäubert, repariert und verschönert werden sollen.

„Schön, dass Sie hier sind“

Und die Altstadtmanager verfolgen weiter das Ziel, neben dem Bahnübergang Drachenfelsstraße anstelle der nackten Leitplanke mit einer attraktiven Gestaltung auch einen Hinweis für Besucher zu verbinden, wo es zum Drachenfels und wo es zum Rhein entlang geht.

Der Schlusssatz der einminütigen Schnellreise durch Königswinters Tourismusgeschichte an der Hörstation lautet übrigens: „Schön, dass Sie hier sind.“