Unsere Hochzeitsplanung artet völlig aus, vor allem die Familie meines Partners hat ganz bestimmte Vorstellungen. Wie kann ich auf meinen Vorstellungen beharren, ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen? (Juli M., 35)

Die Vorbereitung einer Hochzeit ist oft mit viel Arbeit und Stress verbunden. Es gibt so viele Dinge, die bedacht werden müssen. Der Druck, den vermeintlich „schönsten Tag seines Lebens“ zu feiern, ist gewaltig.

Désirée Beumers

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Oft sind schon die eigenen Erwartungen an diese besondere Feier sehr hoch, dazu müssen dann auch noch etliche Kompromisse mit dem Partner geschlossen werden – der unter Umständen ganz andere Vorstellungen als man selbst hat. Mischen sich dann auch noch die Eltern oder Schwiegereltern ein, kann es ja nur anstrengend werden!

Hochzeitsplanung: Vorstellungen des Partners sollten ausreichend Beachtung finden

Sie fragen, wie Sie auf Ihren Vorstellungen beharren können, und ich merke bei mir, wie sich bei Ihrer Frage in mir ein Störgefühl bemerkbar macht. Eine Eheschließung ist ein Akt zwischen zwei Menschen, daher sollten auch die Vorstellungen Ihres Partners ausreichend Beachtung finden und nicht nur Ihre eigenen. Sich das bewusst zu machen, ist für manche Bräute gar nicht leicht – und das ist auch verständlich.

Über Generationen hinweg haben wir Frauen eingetrichtert bekommen, dass sich an diesem Tag alles um uns dreht. Ich finde allerdings, es ist wichtig, dies einmal kritisch zu betrachten und auch hier etwas mehr Gleichberechtigung walten zu lassen.

Hochzeitsplanung: Meinung der Eltern oder Schwiegereltern sollte für das Brautpaar ohne Belang sein

So stark ich betone, dass die Vorstellungen Ihres Partners gleichwertig mit Ihren zu betrachten sind, so sehr unterstreiche ich, dass die Vorstellungen aller anderen Menschen – Eltern und Schwiegereltern inklusive – völlig irrelevant für Ihre Hochzeitsplanung sein sollten. Das ist Ihre Feier, und die sollten Sie beide genau so planen, wie Sie es sich vorstellen. Selbst wenn Sie finanzielle Unterstützung von Ihren Familien bekommen sollten, heißt das nicht, dass damit ein inhaltliches Mitspracherecht einhergeht.

Der erste Schritt wäre daher vermutlich, einmal genau hinzuhören, gegen wessen Vorstellungen Sie sich denn da tatsächlich wehren müssen. Sind es die der Schwiegerfamilie oder vielleicht doch die Ihres Partners? Fragen Sie so lange kritisch nach, bis Ihnen beiden völlig klar ist, wer was möchte. Mit Ihrem Partner müssten Sie sich wohl oder übel auf einen Kompromiss einigen. Mit Eltern und Schwiegereltern nicht.

Hochzeitsplanung: Grenzen formulieren – Partner hinzuziehen

Wenn sich dann herauskristallisiert hat, welche Ideen Ihrer Schwiegereltern Ihnen beiden nicht zusagen, wäre es wichtig, dass Sie dies beide klar kommunizieren. Auch eine Grenzziehung kann man wertschätzend formulieren, etwa: „Danke, dass du dich so für unsere Hochzeitsplanung interessierst und dich so engagiert einbringst. Deine Vorstellungen in diesem Punkt decken sich allerdings nicht mit unseren, weswegen wir es auf eine andere Art und Weise machen werden.“

Holen Sie Ihren Partner dabei mit ins Boot. Es ist auch sein Job, seiner Familie zu sagen, was geht und was nicht. Wenn sich Ihre Schwiegerfamilie dann doch vor den Kopf gestoßen fühlt, ist es umso wichtiger, dass Sie beide frühzeitig damit anfangen, deutlich zu werden. Auch für Ihre gemeinsame Zukunft ist dies sicher sehr nützlich.

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