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HeimatpreisDie Gemeinde Hellenthal ehrt die Betreiber der Grube Wohlfahrt in Rescheid

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Mitglieder des Heimatvereins in Bergmannskluften haben sich mit Bürgermeister Rudolf Westerburg zu einem Foto aufgestellt.

Die Vertreter des Heimatvereins nahmen den Preis in Bergmannskluft entgegen.

Tausende Stunden an ehrenamtlicher Arbeit leisten die Mitglieder des Heimatvereins Rescheid. Bürgermeister Westerburg zeichnete sie dafür aus.

Ohne Zweifel ist es eines der touristischen Highlights in der Gemeinde Hellenthal. Mehr als 10.000 Gäste besuchen pro Jahr die Grube Wohlfahrt, das Besucherbergwerk zwischen Rescheid und Zehnstelle. Nun wurde dem Heimatverein Rescheid, der sich um den Erhalt und Betrieb der Anlage kümmert, der Heimatpreis der Gemeinde verliehen.

Am Dienstagabend überreichte Bürgermeister Rudolf Westerburg den Vertretern des Vereins, die in Bergmannstracht und Grubenkleidung ins Hellenthaler Rathaus gekommen waren, die Auszeichnung und einen symbolischen Scheck über das Preisgeld von 5000 Euro.

Die Mitglieder des Heimatvereins leisten jährlich mehr als 6000 ehrenamtliche Stunden.
Rudolf Westerburg, Bürgermeister der Gemeinde Hellenthal

1985 machten sich Mitglieder des Heimatvereins Rescheid gemeinsam mit Vertretern der RWTH Aachen, unter ihnen Prof. Werner Kasig, an die Aufgabe, den seit 1941 verschlossenen Stollen des ehemaligen Bleierzbergwerks der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

1993 konnte das Besucherbergwerk nach vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit eröffnet werden. Auf rund 800 Metern kann man seitdem in Hellenthal die Geschichte des Untertagebergbaus in der Eifel erleben und erfühlen. Seit der Eröffnung, so die Betreiber, haben fast 350.000 Gäste die Grube besucht, die an 363 Tagen im Jahr geöffnet hat. Denn nur an Heiligabend und dem ersten Weihnachtsfeiertag machen die Ehrenamtler des Heimatvereins mal eine Pause.

Unter den 200 Mitgliedern sind 40 ausgebildete Grubenführer

Knapp 200 Mitglieder hat der Verein. Rund 40 ausgebildete Grubenführer machen sich mit den Besuchern auf den Weg unter Tage nach dem Leitspruch: „Wir bringen Sie unter die Erde – und heil wieder herauf“.

„Die Mitglieder des Heimatvereins leisten jährlich mehr als 6000 ehrenamtliche Stunden“, lobte Westerburg das Engagement. Neben den Führungen schlage dabei auch der zeitliche Aufwand für die Instandhaltung des Bergwerkes zu Buche. Vor allem aus den Eintrittsgeldern der Besucher werden die Kosten für das Bergwerk bestritten. Gefördert wird es von der NRW-Stiftung.

Doch das Engagement rund um die Grube geht noch weiter. Denn in dem Grubenhaus ist auch eine Ausstellung mit historischen Fotos und Informationen über das Bergwerk zu sehen. Hinzu kommt der geologisch-montanhistorische Lehr- und Wanderpfad, der 1990 in Zusammenarbeit mit der Gemeinde entwickelt und eingerichtet wurde.

Aus dem Rescheider Bergbaupfad“ wurde die „Eifelschleife Bergbaupfad“

Auf rund 80 Kilometern zieht er sich fast durch das gesamte Gemeindegebiet. Über die App „Speechcode“ können Erläuterungen zu den einzelnen Stationen aus dem Internet heruntergeladen werden. Der elf Kilometer lange „Rescheider Bergbaupfad“ ist mittlerweile zur „Eifelschleife Bergbaupfad“ geworden.

Aus den Händen von Bürgermeister Westerburg nahm der stellvertretende Vorsitzende Klaus Piecha die Auszeichnung entgegen. „Wir sind froh darüber, dass wir den Preis bekommen haben“, sagte Piecha, dem vor einigen Jahren bereits der Ehrenamtspreis der Gemeinde verliehen wurde. Solch eine Auszeichnung sei immer schön, aber der Heimatverein mache sich auch immer viel Arbeit mit der Instandhaltung und dem Betrieb.

„Wir haben lange darauf gewartet“, sagte Norbert Knauf vom Heimatverein Rescheid, der sich über die Anerkennung freute. Der Bürgermeister sei voll des Lobes gewesen. „Ich denke, es ist viel von dem aufgeführt worden, was wir machen.“