Hans-Georg Maaßen und der C.-H.-Beck-Verlag gehen getrennte Wege. Der Verlag hatte lange an ihm festgehalten – zum Leidwesen der Belegschaft.
„Sind besorgt um unseren Ruf“Maaßen löste beim C.-H.-Beck-Verlag offenbar internen Aufstand aus
Hans-Georg Maaßen hat seine Zusammenarbeit mit dem renommierten C.-H.-Beck-Verlag beendet. Dieser hatte lange an ihm festgehalten – und das Betriebsklima vergiftet.
Die Kritik am ehemaligen Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen (CDU) sorgt nicht nur bei seiner Partei zu lautstarken Rufen nach einem Ausschlussverfahren, laut einem Bericht hat die Empörung vieler Mitarbeiter offenbar auch zu einem internen Aufstand beim C.-H.-Beck-Verlages geführt.
Wie das ARD-Politikmagazins „Kontraste“ recherchiert hat, sollen große Teile der Belegschaft des Münchner Verlages massiven Druck auf die Verlagsspitze ausgeübt haben. Die hatte lange an dem seit langem in der Kritik stehenden Autor festgehalten – bis dieser schließlich selbst die Zusammenarbeit aufkündigte.
Mitarbeiter des C.-H.-Beck-Verlag beschwerten sich offenbar über Hans-Georg Maaßen bei Verlagsspitze
Der „Kontraste“-Bericht bezieht sich laut Angaben des Senders auf ein internes Schreiben, das am 13. Januar 2023 an die Leitung des C.-H.-Beck-Verlag gegangen sein soll. Darin hätten rund 100 Angestellte mit Nachdruck eine Beendigung der Zusammenarbeit mit Hans-Georg Maaßen gefordert. Sie seien „sehr besorgt“ um den Ruf des Verlages, aber auch um ihren persönlichen Ruf.
„Ist die Verlagsleitung weiterhin der Ansicht, dass die unseriösen rassistischen Äußerungen von Hans-Georg Maaßen in den Sozialen Medien rein privater Natur sind, wenn der Verlag dort explizit von ihm mit genannt wird?“, zitiert die „Tagesschau“ aus dem internen Schreiben.
C.-H.-Beck-Verlag hielt lange an Hans-Georg Maaßen fest
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sahen sich zu diesem Schritt offenbar veranlasst, nachdem der Verlag nur wenige Tage zuvor das Festhalten an Maaßen in einem internen Schreiben verteidigt hatte. Nur drei Tage später sorgte ein Gastbeitrag von Maaßen, veröffentlichter auf der Website des Autors Alexander Wallasch, für Schlagzeilen.
Darin hatte Maaßen sich zu von ihm behaupteten „Rassismus gegen Weiße“ geäußert. Maaßen sprach dabei von einer „grün-roten Rassenlehre“, derer zufolge „Weiße als minderwertige Rasse angesehen werden und man deshalb arabische und afrikanische Männer ins Land holen müsse“. Darüber hinaus ist Maaßen bekannt für extreme politische Äußerungen, umgibt sich mit Verschwörungsideologen und teilt Forderungen nach einem Covid-Impfverbot.
Wegen anhaltender Kritik über politische Äußerungen Maaßens kam es kurz darauf dann zur Trennung mit dem Verlag. Dieser stand bereits seit Monaten unter Druck, nachdem im Sommer einige Juristen bekannt gegeben hatten, dass sie wegen der Autorenschaft von Maaßen für Kommentare dort nicht mehr zur Verfügung stünden. Offiziell beschloss Maaßen am 17. Januar die Trennung selbst.