Unter anderem sollen deutsche Rechtsmediziner an der Obduktion der Leiche teilnehmen. Der tatverdächtige Freund befindet sich derweil in U-Haft.
Handy in Wohnung gefundenDeutsche tot in norwegischem See gefunden – Freund gerät zunehmend in Fokus

Die deutsche Polizei will in dem Fall einer in Norwegen gefundenen toten Frau eng mit den norwegischen Kollegen zusammenarbeiten. Die Leiche der deutschen Staatsbürgerin war in einem See gefunden worden. (Symbolbild)
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Im Fall der mutmaßlich auf einer Skandinavienreise von ihrem Freund getöteten Deutschen arbeiten norwegische und deutsche Behörden eng zusammen. Wie die norwegische Polizei der Nachrichtenagentur NTB am Donnerstag mitteilte, kommen Vertreter der deutschen Polizei am Freitag nach Norwegen.
Nach Angaben der norwegischen Zeitung „Østlendingen“ sollen deutsche Rechtsmediziner an der Obduktion der Leiche teilnehmen. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die norwegische Polizei an einem See fast 400 Kilometer nördlich von Oslo die Leiche einer Frau gefunden hatte.
Tote Deutsche in Norwegen gefunden: Tatverdächtiger Freund in U-Haft
Eine Mordkommission in Münster hatte am Tag zuvor einen 29 Jahre alten Deutschen aus Ahaus im Münsterland festgenommen, der im Verdacht steht, seine 24-jährige Lebensgefährtin auf einer gemeinsamen Wohnmobilreise durch Skandinavien getötet zu haben. Laut norwegischen Medienberichten erwägt der dort zuständige Polizeibezirk, die Auslieferung des Tatverdächtigen nach Norwegen zu beantragen.
Nach Angaben der Polizei und der Staatsanwaltschaft Münster reiste das deutsche Paar ab dem 27. September im Wohnmobil durch Skandinavien – zunächst bereisten sie Dänemark, anschließend Schweden und Norwegen. Die letzten sicheren Lebenszeichen der Frau stammen von Ende September, in den darauffolgenden Tagen blieb der Kontakt zur Familie in Deutschland aus, was die Angehörigen laut Polizei misstrauisch machte.
Leiche in norwegischem See gefunden – Deutscher Freund sprach von Trennung
Der Mann war am 5. Oktober ohne sie heimgekehrt und hatte behauptet, seine Freundin habe ihn verlassen. Ihre Familie meldete die junge Frau aus einem kleinen Ort im Kreis Steinfurt schließlich als vermisst.
Die eingeleiteten Ermittlungen seit dem 10. Oktober erhärteten schließlich den Tatverdacht gegen den 29-Jährigen, der inzwischen wegen des Verdachts des Totschlags in U-Haft sitzt. „Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Beschuldigten in Ahaus sowie in einer von ihm angemieteten Halle in Rheine haben wir in der besagten Lagerhalle das Mobiltelefon und die Geldbörse der Vermissten aufgefunden“, erklärte Kriminalhauptkommissar Heiner Olthuis. „Zudem hatte er dort in einem Tresor mehrere Waffen gelagert.“
Tatverdächtiger bestreitet, Deutsche in Norwegen getötet zu haben
Der Tatverdächtige bestreitet, seine Lebensgefährtin getötet zu haben, sagte aber aus, dass sie gestorben sei, und nannte den Ermittlern den späteren Fundort der Leiche an dem See in Norwegen.
Am Donnerstag teilte die norwegische Polizei der Agentur NTB mit, dass die am See tot geborgene Frau vermutlich am 3. oder 4. Oktober getötet worden war. Zur Todesursache machten die Behörden offenbar aus ermittlungstaktischen Gründen laut der norwegischen Tageszeitung „Dagbladet“ zunächst keine Angaben. Die Polizei sei demnach an Hinweisen von Personen interessiert, die in der Nähe des Sees Falningsjøen im kleinen Ort Kvikne ein Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen gesehen haben. (pst mit dpa)