Die Grünen sind seit Jahren am häufigsten von Attacken betroffen, vorher war es die AfD. Gegen die Rechtspopulisten richteten sich 2024 die meisten Gewalttaten.
Höchster Stand seit ErfassungsbeginnAngriffe auf Mitglieder und Büros von Parteien nehmen zu
![Die Fassade des AfD-Bürgerbüros in der Ludwigstraße ist mit Farbe verunstaltet.](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/05/6faaadc4-18c0-45f3-bd94-ddb76ec7fbff.jpeg?q=75&q=70&rect=0,282,4000,2250&w=2000&h=1332&fm=jpeg&s=2e735a172996eac127e4324d09877f9e)
Die AfD war 2024 am häufigsten von Gewaltdelikten wie Körperverletzung oder Erpressung betroffen.
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Von Angriffen auf Mitglieder und Büros von Parteien waren im vergangenen Jahr erneut die Grünen am häufigsten betroffen. Das ist das Ergebnis einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag, die der dpa vorliegt. Insgesamt erreichten die Angriffe 2024 nach vorläufigen Zahlen den höchsten Stand im bisherigen Erfassungszeitraum von sechs Jahren.
Festgestellt wurden nach dpa-Berechnungen bundesweit insgesamt 635 Fälle, in denen zum Beispiel Parteigebäude beschädigt wurden, und 3.964 Vertreter von Parteien, die betroffen waren - in manchen Fällen von Gewalt oder noch häufiger durch Beleidigungen oder andere „Äußerungsdelikte“.
Die AfD war 2024 - wie im Vorjahr, jedoch diesmal mit deutlichem Abstand - am häufigsten von Gewaltdelikten wie Körperverletzung oder Erpressung betroffen, nämlich in 93 Fällen. Grundlage der Daten sind politisch motivierte Straftaten, soweit diese den Polizeibehörden bekannt werden.
Grüne lösten AfD 2022 als am häufigsten Betroffene ab
Das Ministerium hatte im vergangenen Jahr bereits Daten zu den Jahren 2019 bis 2023 vorgelegt. Demnach waren insgesamt Einrichtungen und Vertreter der AfD bis einschließlich 2021 am häufigsten von Angriffen betroffen, seit 2022 sind es die Grünen. In dem Jahr überfiel Russland die Ukraine, was in Deutschland nach dem Stopp von russischen Gaslieferungen eine dramatische Energiekrise auslöste.
Nach den umstrittenen Abstimmungen in der vergangenen Woche im Bundestag sieht sich die Union derzeit im Wahlkampf im Fokus von Angriffen. „Die Pöbeleien, die Schmierereien, die Übergriffe bis hin zu einer Morddrohung, die von der Antifa und von Aktivisten gegen unsere Wahlkämpfer ausgeübt werden, haben mit Protest nichts mehr zu tun“, sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann der „Welt“. (dpa)