Was macht der Löwe mit dem tönernen Bartmannskrug? Das Stadtarchiv erklärt die Geschichte des Frechener Wappens.
Lebendige GeschichteWieso ein Löwe auf dem Frechener Stadtwappen einen Bartmannskrug hält
Seit 95 Jahren gibt es in diesem August das Frechener Stadtwappen. Grund genug für das Stadtarchiv, das Wahrzeichen in den Mittelpunkt zur rücken: Das „Archival des Monats“ ist diesmal eine Akte, aus der allerhand zur Entstehung und Geschichte des Frechener Stadtwappens zu erfahren ist. Unter der Rubrik „Archival des Monats“ veröffentlicht das Stadtarchiv besondere oder zur aktuellen Zeit passende Stücke aus seinem Bestand.
Diese werden entweder von einem Mitarbeiter oder einem Ehrenamtler ausgewählt. Die Akte rund um das Stadtwappen wurde für diesen Monat von Paul Szablewski, einem ehrenamtlichen Mitarbeiter des Stadtarchivs, ausgesucht und aufbereitet. Der damalige Bürgermeister Dr. Peter Toll bemühte sich schon kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 1925 um ein Wappen für die Gemeinde Frechen.
Raubtier mit roter Zunge
Da es keine historischen Vorbilder oder Vorlagen gab, musste ein neues Wappen geschaffen werden. Mehrere Leute wurden mit der Herstellung eines Entwurfs beauftragt. Letztlich entschied man sich für jenen heute bekannten Entwurf von Arnold Steiger, der an das Wappen der Herzöge von Jülich als ehemalige Landesherrn von Frechen angelehnt ist.
Es enthält aber zusätzlich eine Frechener Besonderheit: Es zeigt in einem goldenen Feld einen schwarzen Löwen mit roter Zunge, der in seinen Pranken einen braunen Bartmannskrug hält. Die Zustimmung des Gemeinderats erfolgte am 15. März 1928, und man beauftragte den Bürgermeister, die Genehmigung zur Führung des Wappens einzuholen.
Am 22. August 1928 genehmigte das Preußische Staatsministerium das Frechener Gemeindewappen dann mit folgenden Worten: „Der Gemeinde Frechen im Kreise Köln, Regierungs-Bezirk Köln, wird hierdurch die Genehmigung zur Führung des auf der anbei zurückfolgenden Zeichnung dargestellten Wappens erteilt.“
Die Akte, das Archival des Monats, zeichnet nicht nur die Entstehung des Wappens nach, sondern enthält außerdem Entwurfsbeschreibungen, Pressereaktionen und Genehmigungsverfahren für Werbezwecke. Sie kann unter der Signatur „HA 579“ zur Einsicht in den Lesesaal des Stadtarchivs bestellt werden. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Stadtarchivs.