Die Gegner des Standorts starten viele Aktivitäten und grenzen sich von Fremdenfeindlichkeit ab. Bürgermeisterin Stupp beantwortet Fragen.
Geflüchtete in KönigsdorfBürgermeisterin sieht keinen alternativen Standort für die ZUE in Frechen
Mehr als 2000 gesammelte Unterschriften, über 6500 Euro an Spenden, eine Demonstration vor dem Rathaus und ein ausführlicher Fragenkatalog an Bürgermeisterin Susanne Stupp (CDU): Die Gruppe der Gegner des Standorts der geplanten Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) an der Alten Aachener Straße in Königsdorf haben zahlreiche Aktivitäten gestartet. Sie distanzieren sich dabei ausdrücklich von Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus.
Der Rat entscheidet am Donnerstag (10. Oktober) über die Einrichtung
Morgen entscheidet der Rat über den Ankauf des Geländes des Gartenbaubetriebs Zirener für rund zwei Millionen Euro und den Abschluss des Pachtvertrags mit dem Land NRW – das zehn Prozent der Fläche mit der ZUE belegen will, den Rest will die Stadt als Ausgleichsfläche für Bauprojekte nutzen.
Schließung der Unterkünfte in Sporthallen wird „ins Auge gefasst“
Schon vor der morgigen Sitzung beantwortete die Bürgermeisterin schriftlich den von der Gruppe gestellten Fragenkatalog. Unter anderem findet sich darin der Hinweis, dass die Stadt im Moment der Eröffnung der ZUE eine Schließung der Unterkünfte in der Gerhard-Berger-Halle und der Willi-Giesen-Halle ins Auge fasse.
Auch die 36 Fragen der Gruppe werden beantwortet. So wird unter anderem die Prüfung alternativer Standorte ausgeschlossen, es gebe keinen in Frechen. Von einer Anpassung der Infrastruktur, der Wasserversorgung und Kanalisation städtischerseits sowie einer Lärm- oder Lichtbelästigung während der Nacht werde nicht ausgegangen. Ein Bedarf an zusätzlichen Straßen werde nicht gesehen, da die Bewohnenden sich vorrangig zu Fuß bewegten. Eine Untersuchung zur Beeinträchtigung nachtaktiver Tiere sei nicht durchgeführt worden.
Stupp: Keine Auswirkung auf das angrenzende Naturschutzgebiet
Es sei gesichert, dass bei auftretenden Problemen jederzeit ein Ansprechpartner unmittelbar zur Verfügung stehe. Die Untere Naturschutzbehörde sei informiert, bislang habe es keine negativen Rückmeldungen gegeben. In der Maßnahme sei eine Aufforstung des Königsdorfer Forsts von 90.000 Quadratmetern beabsichtigt, die ZUE werde lediglich auf einer befestigten, erschlossenen und derzeit schon bebauten Fläche errichtet.
Es gebe keine Auswirkungen auf das angrenzende Naturschutzgebiet. Die Sorge der Anwohner, ob es Pläne gebe, damit die Ansiedlung „keine langfristig negativen Auswirkungen auf ihre Lebensqualität“ habe, beantwortet Stupp eindeutig: „Was diese sind, dürfte im Auge der Betrachtung liegen, so dass die Stadt Frechen hierfür keine Gegenpläne entwerfen kann.“