AboAbonnieren

Sogar das Licht geht anIn Flamersheim gibt es nun ein Tauschhäuschen

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt Martina Voosen-Edler vor ihrem Tauschhäuschen in Flamersheim. Sie legt gerade ein paar Lebensmittel hinein.

Die Flamersheimerin Martina Voosen-Edler hat in ihrem Vorgarten ein Tauschhäuschen aufgestellt. Dort können Lebensmittel und Dinge des täglichen Gebrauchs getauscht werden.

In Flamersheim gibt es ein kreatives Projekt: das Tauschhäuschen. Eine Art offener Bücherschrank für Lebensmittel und alltägliche Dinge.

In Flamersheim steht ein Tauschhäuschen. Aufgestellt hat es Martina Voosen-Edler im Vorgarten ihres Hauses an der Taubenstraße 30 – direkt gegenüber der Feuerwehr. „Ich habe das Prinzip des Tauschhäuschens in den Niederlanden gesehen und war sofort begeistert“, sagt die Flamersheimerin.

Das Konzept erinnert an offene Bücherschränke. Wer etwas abzugeben hat, stellt es ins Häuschen, wer etwas gebrauchen kann, nimmt es sich heraus. Allerdings gibt es in Flamersheim keine Bücher, sondern Lebensmittel und Dinge des täglichen Gebrauchs wie Shampoo, Toilettenpapier und Zahnpasta oder Tierfutter. „Wichtig ist mir, dass keine verderblichen Lebensmittel, keine angebrochenen Waren abgegeben werden und das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht bereits Wochen abgelaufen ist“, so Voosen-Edler.

Für das Tauschhäuschen in Flamersheim Spenden gesammelt

Um ihre Idee in die Tat umsetzen zu können, startete sie ein Online-Crowdfunding. Nach Angaben von Voosen-Edler kamen so 335 Euro zusammen, die vor allem in ein Gartenhäuschen investiert wurden. „Ich habe noch ein Regal von uns herein gestellt, damit der Platz besser genutzt werden kann“, so die Flamersheimerin. Und an die dunkle Jahreszeit hat sie auch bereits gedacht. Im unteren Bereich des Häuschens befindet sich ein Bewegungsmelder, der angeht, sobald die Tür aufgemacht wird.

Es kann auch sein, dass die vierbeinige Alarmanlage anspringt. Hund Theo bekommt immer mit, wenn jemand das Tauschhäuschen in Anspruch nimmt, befindet sich aber hinter der Haustüre. „Das Hundegebell gibt es in inklusive“, sagt Voosen-Edler schmunzelnd.

Anfragen aus Nachbarorten gibt es bereits

Angst vor Vandalismus habe sie nicht. „Ich glaube an das Gute im Menschen“, sagt sie: „Wenn sich jemand die Tasche vollmachen will und das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, dann kann ich das eh nicht beeinflussen.“

Aktuell schaue sie regelmäßig nach, ob denn jemand an ihrem Tauschhäuschen war. „Es wird sehr gut angenommen“, berichtet die Flamersheimerin, die in den kommenden Tagen im Ort auch noch Zettel verteilen will. Auch Menschen aus Nachbarorten hätten sich schon über Kosten und Aufwand erkundigt. „Ich hoffe natürlich, dass das Projekt Schule macht“, so Voosen-Edler.

Sollte das Tauschhäuschen an der Taubenstraße langfristig gut angenommen werden, ist laut der Flamersheimerin noch Platz für einen kleinen Anbau.

Sollte es richtig gut laufen, hat die Initiatorin schon eine Idee. „Ich könnte mir vorstellen, dass man auf dem Edeka-Parkplatz eine große Variante aufstellt“, sagt sie. Schließlich gebe es so viele Dinge, die allemal besser in einem Tauschhäuschen stehen, als in der Mülltonne zu landen. „Der Geschenkkorb ist ein gutes Beispiel. Da ist immer etwas drin, was man nicht mag. Andere würden sich darüber aber freuen. Also ab ins Tauschhäuschen damit“, so Voosen-Edler.