Feuerwehrleute bringen drei ausrangierte Einsatzfahrzeuge vom Bleiberg ins Kriegsgebiet. Weitere Hilfsgüter sind mit an Bord.
Feuerwehrfahrzeuge gespendetHelfer aus Mechernich sind auf dem Weg in die Ukraine
Witterungsbedingt hatten die Feuerwehrleute aus Mechernich und Frechen, die am Mittwoch zur Überführung von fünf ausrangierten Feuerwehr-Einsatzfahrzeugen aufgebrochen sind, die Abfahrt um eine Stunde nach vorn verlegt. Denn der Weg, den die Mechernicher Wehrleute Dierk Krull, Johannes Nesselrode, Tobias Krings, Rainer Schulz, Sebastian Strack und Michael Franke zurücklegen wollen, ist lang: Rund 1800 Kilometer sind es bis in die Ukraine, wo die Fahrzeuge künftig zur Brandbekämpfung eingesetzt werden sollen.
Drei der Fahrzeuge stammen aus Mechernich: zwei Löschgruppenfahrzeuge (Baujahr 1995) und ein Drehleiterfahrzeug (Baujahr 1997). Alle sind noch voll funktionstüchtig.
„Das ist ein Highlight für uns“, freute sich Harald Fischer von der Gruppe „Sophie“ aus Frechen im Gerätehaus der Mechernicher Feuerwehr bei der offiziellen Übergabe der Spende von Vertretern der Stadt Mechernich. Fischer hat bereits einige Erfahrung mit Hilfstransporten in die Ukraine und wurde dabei auch schon von Aktiven der Mechernicher Feuerwehr unterstützt.
Mechernicher Stadtrat war einstimmig für die Ukraine-Spende
„Für mich ist das ein großes Zeichen des Mechernicher Stadtrates“, bedankte sich Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick für das positive und einstimmige Votum zur Spende durch das Gremium. „Auf dem freien Markt hätten die Fahrzeuge ohnehin recht wenig Erlös gebracht, und in der Ukraine werden sie händeringend benötigt.
Besonders hilfreich sind sie beispielsweise in Dörfern, deren Infrastruktur beeinträchtigt ist“, so das Stadtoberhaupt weiter: „Und wir sind uns sicher: Selbst wenn etwas an den Fahrzeugen kaputtgehen sollte, können die Kräfte vor Ort sie auch selbst reparieren.“ Für sie werde es bei der Übergabe aber auch eine Einweisung durch die Helfer aus Deutschland geben.
Die Hilfsgruppe aus Frechen kann sich aber auch über viele weitere Unterstützer freuen, so zum Beispiel die Firma „PDF Medical“, die schon öfter dringend benötigte medizinische Materialien für Hilfstransporte gespendet hatte. „Das rettet faktisch Leben“, erklärte Fischer. Jüngst hatte die Firma weitere 25 Paletten angeboten – doch es gab ein Problem: „Wir hätten uns mehrere 7,5-Tonnen-Lkw ausleihen müssen, mit denen wir die Hilfsgüter in die Ukraine bringen können“, so Fischer.
Leichte Startprobleme können Helfer aus Mechernich nicht aufhalten
Jetzt erfolgt der Transport mithilfe der fünf gespendeten Feuerwehrfahrzeuge aus Mechernich und Frechen. Auch Lebensmittelspenden sind mit an Bord. „Der Plan sieht vor, dass jetzt mit entsprechenden Pausen bis zur polnisch-ukrainischen Grenze durchgefahren wird“, sagte der Mechernicher Feuerwehr-Chef Jens Schreiber.
Ab der ukrainischen Grenze gehe es dann in einem gesicherten Konvoi weiter bis zum Übergabeort. „Ankunft wird voraussichtlich am Donnerstagmittag sein. Anschließend sind die Übergabe an die ukrainischen Feuerwehrleute und die Einweisung in die Fahrzeuge geplant“, so Schreiber.
Ganz reibungslos verlief der Start in Frechen jedoch nicht. „Leider gab es mit einem der Feuerwehrfahrzeuge noch Startprobleme. Die Kollegen der Frechener Feuerwehr haben aber bestens unterstützt und haben den Fehler schnell behoben“, sagte Schreiber im Gespräch mit dieser Zeitung.