Damit hatte er nicht gerechnet: Als der Euskirchener Winfried Kubitza-Simons die Post durchsah, fand er einen Brief mit prominenten Absender.
„Sogar mit Unterschrift“Euskirchener erhielt Brief von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas
Die Einladung kam per Post – ganz klassisch. „Sogar mit Unterschrift“, sagt Winfried Kubitza-Simons lächelnd. Die Unterschrift unter dem Brief war von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD).
Sie hatte den Euskirchener, der vor allem als Drehorgel-Simon bekannt ist, zu einem Austausch zum Thema „Demokratie in Gefahr“ ins Johannes-Rau-Haus in Düsseldorf eingeladen. Mit dabei war auch Mario Kubitza-Simons, der Mann von „Drehorgel-Simon“.
„Wir hatten beide mit nichts gerechnet. Die Einladung kam total überraschend“, sagt Winfried Kubitza-Simons: „Es wurden Menschen eingeladen, die sich für den Erhalt der Demokratie eingesetzt haben. Das macht einen schon sehr stolz, weil es wertschätzend ist und zeigt, dass die Arbeit vor Ort wahrgenommen wird.“
Bärbel Bas lud Euskirchener zum Austausch über Demokratie ein
Die Arbeit von Kubitza-Simons und dessen Netzwerk ist in Euskirchen nicht zu übersehen. So zeichnet sich der Euskirchener als engagiertes Mitglied des Queeren Stammtischs verantwortlich. In diesem Jahr organisierte Kubitza-Simons mit dem Queeren Stammtisch am 17. Mai, dem internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, den ersten CSD-Umzug in der Kreisstadt. Aktuell sei er mit der Organisation der fünften Auflage von „Jeck gegen Rechts“ auf dem Alten Markt in Euskirchen (11.11., ab 11.11 Uhr) beschäftigt. „Wir werden uns weiter aktiv gegen rechte Ideologien einsetzen und für ein respektvolles Miteinander eintreten“, sagt er.
Und wie war der Besuch in Düsseldorf? „Aufregend“, sagt Kubitza-Simons. Zunächst habe er mit seinem Mann und den anderen Eingeladenen an einer Talkrunde mit Bärbel Bas und Sarah Philipp, Co-Vorsitzende der SPD in NRW, teilgenommen.
Anschließend habe die Bundestagspräsidentin aktiv das Gespräch mit den Gästen gesucht. „Sie zeigte sich sehr menschlich und über die aktuelle politische Situation betroffen. Jedoch wirkte sie dabei optimistisch“, berichtete der Euskirchener im Gespräch mit dieser Zeitung.
Einsatz für Demokratie: „Das machen wir im Kreis Euskirchen schon gut“
Sie habe auch gesagt, „dass die Verteidigung der Demokratie auch aus der Bevölkerung kommen muss und die Politiker die Bevölkerung mehr beteiligen sollen“. Die Bundestagspräsidentin habe zudem darauf hingewiesen, dass es bei der Verteidigung der Demokratie darauf ankomme, dass alle politischen Kräfte zusammenarbeiteten.
„Das machen wir im Kreis Euskirchen schon ziemlich gut“, konstatierte Kubitza-Simons mit Blick auf die Initiative „Omas gegen Rechts“ aus Kall oder auf Vogelsang ip.
„Es war schon etwas ganz Besonderes in Düsseldorf dabei zu sein. Dabei ist es nichts Besonderes, sich für die Demokratie und Menschenrechte einzusetzen. Das sollte für jeden etwas Selbstverständliches sein“, sagte der Euskirchener, der auch für kommendes Jahr einen Pride-Umzug in der Kreisstadt plant.