Das Hospiz in Euskirchen ist zurück an der Malzfabrik. Die Flut hatte einen Schaden von mehr als einer Million Euro verursacht.
Nach dem FlutschadenDas Hospiz ist in Euskirchen wieder an seinem Heimat-Standort
„Wir haben uns auf P1 sehr wohlgefühlt. Aber die Malzfabrik ist unsere Heimat“, sagt Emmanuel Kiefer. Er leitet mit Christine Poensgen das Hospiz der Stiftung Marien-Hospital in Euskirchen. Am 15. Januar 2024 zog das Hospiz wieder an die Stelle, an der es sich seit 2011 befindet – zwischen Münstereifeler Straße und Mitbach, direkt an der Bahnlinie gelegen. Zweieinhalb Jahre hatte das Hospiz auf der P1-Station im Marien-Hospital seine Heimat gefunden, während die ursprünglichen Gebäude von den Schäden der Flut befreit wurden.
Nach Angaben von Johannes Hartmann, Geschäftsführer des Marien-Hospitals, belaufen sich die Kosten für die Sanierung auf „deutlich mehr als eine Million Euro“. Eine Schlussrechnung gebe es noch nicht. Und auch der Keller sei wieder an manchen Stellen feucht. Es sei also nicht auszuschließen, dass die Handwerker noch einmal anrücken müssten. Die kleinen Baustellen standen bei der offiziellen Einsegnung der sanierten Räume durch Euskirchens Pfarrer Tobias Hopmann aber nicht im Mittelpunkt.
Hospiz in Euskirchen: Wasser stand in der Flutnacht kniehoch im Haus
„Die Räume sind schön, sie sind hell. Die Räume verbreiten keine Dunkelheit, sondern sind ein mehr als würdevoller Rahmen für die Menschen, die hier ihren letzten Lebensabschnitt verbringen“, sagte Hopmann während der kleinen Feier in der Kapelle des Hospizes.
Etwa kniehoch stand das Wasser in der Flutnacht des 14. Juli in den Räumen des Hospizes. Die Bewohner seien noch am Abend ins Krankenhaus gebracht worden. Das Wasser sei gar nicht vom Mitbach gekommen, sondern aus Richtung Münstereifeler Straße durch den Haupteingang ins Gebäude gelaufen, berichtete eine Mitarbeiterin. Dennoch wolle man sich noch mal über einen möglichen Hochwasserschutz für das Objekt Gedanken machen, sagte Geschäftsführer Hartmann, der mit seinem Nachfolger Wolfgang Schneider zur Einsegnung gekommen war.
Hochwasser verursachte mehr als eine Million Euro Schaden
Schneider hat den Posten des Geschäftsführers am 1. Juni angetreten und wird aktuell noch von Hartmann eingearbeitet. Künftig wird die Geschäftsführung aus zwei Personen bestehen. Wer neben Schneider den Posten übernehmen wird, hat das Marien-Hospital noch nicht bekannt gegeben. Fest steht, dass die weitere Leitung über einen medizinischen Hintergrund verfügen wird und spätestens zum 1. Januar 2025 ihren Dienst antreten soll.
Zurück zum Hospiz: Ursprünglich war nicht Januar 2024, sondern September 2023 als Umzugsmonat angepeilt worden. „Wir waren an Verträge gebunden, die mein Vorgänger abgeschlossen hat“, erklärte Hartmann. Nach Informationen dieser Zeitung war mit dem Generalunternehmer die Fertigstellung der Arbeiten bis Jahresende 2023 fixiert worden. Entsprechend habe der Unternehmer nicht die ganz große Eile gehabt, so Hartmann. Aber auch das sei Schnee von gestern. Wichtig sei, dass man nun an alter Stelle zu neuen Ufern aufbrechen könne.
Wie Emmanuel Kiefer berichtet, habe man die Sanierung genutzt, um an Stellschrauben zu drehen. So seien in den zehn Hospiz-Zimmern deutlich mehr Steckdosen verlegt worden. „Der Bedarf an Steckdosen ist durch die vielen Smartgeräte seit 2011 einfach gestiegen. Klar, dass wir dann mit der Zeit gehen, weil das einfach ein Wohlfühlfaktor für unsere Gäste ist“, so Kiefer.