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Wege durch die RegionPfade mit Mehrwert für den Wanderer

Lesezeit 5 Minuten

Was wissen Sie denn über den Zusammenhang zwischen Hangneigung und Traubensäure? Kennen Sie Kaiser Wilhelm und Krummstiel? Hobby-Önologen und Freunde von Natur und Geschichte können hier mehr erfahren. Auf vielen Wegen in der Region wird man klüger und lernt etwas über Böden, Wald und Wasser.

Weinbau

Auf einer Länge von vier Kilometern führt zwischen Ahrweiler und Walporzheim ein Weinbaulehrpfad über den Rotweinwanderweg und den Winzerweg unterhalb des Hotel Restaurants Hohenzollern. 31Texttafeln informieren über alles Wissenswerte rund um den Weinbau im Ahrtal. Die Schautafeln geben einen Überblick über den Verlauf des Weinbaulehrpfades sowie eine kleine Einführung zum Weinbau. In unregelmäßigen Abständen wird der Wanderer über Klima, Rebsorten, Bodenbeschaffenheit, Bodenbearbeitung und alle Arbeiten am Weinstock informiert. Wer noch tiefer einsteigen will ins Weinthema, der bucht eine geführte Tour, vollgepackt mit besonderen Erlebnissen. Wer mitmacht, der kann dem Winzer an einem Tag bei seiner Weintraubenlese helfen und sich später sich mit Erbsensuppe und Winzerschoppen stärken. Der Führer beantwortet gerne alle Fragen zu Thema Weinanbau.Tour-Buchungen:

www.winzergenossenschaft-walporzheim.de

Alles zum Thema Königsforst

Obst

Kennen Sie Kaiser Wilhelm und Krummstiel? Im Bergischen Land liegen die Anfänge des Obstbaus nachweisbar um das Jahr 1192. Früh sprach man hier bereits von der Bergischen Obstkammer. Der Leichlinger Obstweg führt über Täler und Hügel durch eine reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft. Hauptattraktion sind die Streuobstwiesen mit den zahlreichen alten und neu angepflanzten Obstbäumen. Zwischen 3000 und 5000 verschiedene Tierarten leben auf solchen Streuobstwiesen. Damit gehören sie zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Der Obstweg verläuft durch Wälder, vorbei an typischen bergischen Dörfern und bietet dabei schöne Ausblicke ins Bergische Land. Über markierte Abzweigungen sind benachbarte Obstwanderwege erreichbar. Durch Infotafeln und Sortenschilder erfährt man unterwegs viel über den Lebensraum Obstwiese. Ein Spaziergang lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Die ganze Runde ist neun Kilometer lang und ein Apfelsymbol weist den Weg. Einkehrmöglichkeiten und Hofläden entlang der Route sind im Plan verzeichnet:

www.leichlingen.de

Boden

Böden sind in Jahrtausenden natürlich entstanden. Sie können empfindlich und schnell auf Einwirkungen des Menschen oder auf Klimaveränderungen reagieren. Der erste Bodenlehrpfad Nordrhein-Westfalens befindet sich im Hürtgenwald (Raffelsbrand) und zeigt sechs Böden, die für die Gegend typisch sind. Bodenkundler haben dort Aufgrabungen gemacht, wodurch wir unter die Erde schauen können. Wer hier wandert, der bekommt einen Einblick in die Vielfalt der Böden im Hohen Venn. Der viereinhalb Kilometer lange Lehrpfad berührt auch die Moorgebiete des Todtenbruchs. Es befinden sich fünf Quellen im Moorbereich und an einigen Stellen lässt sich nachvollziehen, dass dort früher einmal Torf gestochen worden ist. Ein 700 Meter langer Bohlensteg führt direkt über den sensiblen Grund, wo typische Moorpflanzen wie die rosa blühende Glockenheide, das weiß fruchtende, flauschige Wollgras und der fleischfressenden Sonnentau anzutreffen sind. Schön für jede Jahreszeit: Das Forstamt Hürtgenwald und die Biologischen Station im Kreis Düren bieten Exkursionen an.

www.huertgenwald.de

Geologie

Reizvolle Vorstellung: Bergisch Gladbach als Küstenstadt eines tropischen Meeres. Doch genau so wäre es gewesen, wenn die Stadt vor rund 375 Millionen Jahren bereits existiert hätte. Damals, zur Zeit des Devon, sah die Erde noch anders aus als heute – und unsere Region lag dicht am Äquator. Die Schlade bei Bergisch Gladbach ist ein Trockental, das aus der Zeit stammt, als das Bergische Land ein warmer Ozean mit vielen Inseln war. Und am Rand dieser Inseln breiteten sich Korallenriffe aus. Die kann man heute noch entdecken im Naturschutzgebiet Schlade, eines von bundesweit 77 nationalen Geotopen. Der knapp 7 Kilometer lange Geopfad erläutert erdgeschichtliche Hintergründe. Man geht im Brandungsschatten der ehemaligen Lagune spazieren. Und vielleicht findet sich ja unterwegs noch eine versteinerte Koralle im Kalkstein. Start und Ziel der Runde durch ehemalige Steinbruchgebiete und das Strundetal ist im Zentrum von Bergisch Gladbach.

www.bergischgladbach.de

Wald

Wer mehr über heimische Gewächse, aber auch über Pflanzen aus aller Welt erfahren möchte, braucht Köln nicht den Rücken zu kehren. Der Waldlehrpfad im Königsforst bietet das Komplettprogramm aus Lesen und Lernen, Hören, Riechen und Fühlen. An der frischen Luft – und ganz umsonst sowieso. 30 Schautafeln erklären in verständlicher Sprache die Haupteigenschaften des jeweiligen Baumes oder Strauches. Bei der Auswahl der Gewächse wurden einheimische und Vertreter aus aller Welt wild gemischt, ein globales Panorama auf die Welt der Bäume – von der standortgemäßen Kiefer über die Winterlinde bis zum Roten Holunder. Einen Rundgang startet man am besten vom Rather Forsthaus aus. Dort endet die Straßenbahn-Linie 9, und dort liegt auch ein Parkplatz. Wer dem östlich verlaufenden Weg in den Königsforst hinein folgt, der gelangt alsbald zu einer Übersichtskarte. Hier beginnt auch der Waldlehrpfad. Wer zwischendurch eine Pause braucht, der findet am Rather Weiher eine Schutzhütte und Bänke für die Rast. Die vier Kilometer bewältigt man sonst in einer Stunde.

www.königsforst.net

Wasser

Jeder von uns trinkt rund drei Liter Wasser am Tag. Außerdem verbraucht er rein statistisch rund 142 Liter für Körperpflege, im Haushalt oder Garten. Wie wir an unser Trinkwasser kommen, das zeigt der Wasserlehrpfad an der Genkeltalsperre bei Gummersbach. Das Gewässer liegt inmitten der oberbergischen Landschaft und die bewaldete Gegend lädt ohnehin zum Wandern und Erkunden ein. Da die Talsperre überwiegend zur Herstellung von Trinkwasser dient, kann sie nicht für Wassersport genutzt werden. Dafür führt ein Wasserlehrpfad über 13 Stationen rund um das geflutete Tal und erklärt Spaziergängern die Funktion als Trinkwasserreservoir. Häufig gestellte Fragen werden vor Ort beantwortet: Woher kommt das Wasser aus der Leitung? Wie wird eine Talsperre bewirtschaftet? Aber auch: Wie sicher sind unsere Talsperren? Wie werden die Bauwerke überwacht? Und komplizierte Sachzusammenhänge werden erörtert: Welche Rolle spielen Hydrologie und Geologie und welche die Land- und Forstwirtschaft in unserer Umgebung? Die Zehn-Kilometer-Runde ist gut ausgebaut, auch für Radfahrer.

www.aggerverband.de