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Rundschau-WandertagOsterwanderungen am bergischen Drei-Kreise-Eck

Lesezeit 5 Minuten
Wanderung 3

Die Zeichen stehen auf Frühling, wie die Weidenkätzchen hier zeigen.

Wer weit sehen möchte, braucht nicht nur klares Wetter, sondern auch aussichtsreiche Höhen. Davon gibt's am Heckberg zwischen Overath, Engelskirchen und Much eine ganze Menge. Drei besonders markante Gipfel umrunden wir auf dieser Tour und werden dabei erleben, warum das eindrucksvollste "Gipfelerlebnis" nicht unbedingt an den höchsten Punkten zu finden ist.

Wanderung 1

Weit schweift der Blick über die Höhen mit der Kirche von Overath-Marialinden, die ob ihrer Doppeltürme auch "Dom" genannt wird. Bei guter Sicht ist auch der große "Bruder" in Köln zu sehen.

Vom Wanderparkplatz Federath, der etwas versteckt, aber gut ausgeschildert oberhalb des gleichnamigen Kirchdorfs liegt, wandern wir links um den Kleinen Heckberg herum. Sein Gipfel ist mit 348,1 Metern der höchste Punkt im Rheinisch-Bergischen Kreis, aber auch bewaldet und daher ohne jede Aussicht. Von unserer Gipfelumrundung allerdings eröffnet sich schon bald ein großartiges Panorama über die bergischen Höhen Richtung Rheintal - und einen "kleinen Bruder" des Kölner Doms. Denn die Wallfahrtskirche von Overath-Marialinden trägt wegen ihrer Doppelturmfassade im Volksmund ehrenhalber den Titel "Dom".

Am Ortsrand von Federath entdecken wir einen alten Leiterwagen - vielleicht eine Erinnerung an die historische Brüderstraße, die schon im Mittelalter über den Höhenzug führte und Köln mit Siegen verband. Wir passieren ein Wegekreuz und wandern bald wieder durch Wald, von dem's hier oben reichlich gibt. Im Weiler Schalken begrüßen uns blühende Frühlingsboten, bevor uns der Wanderweg über Wiesen hinauf auf die Höhe führt.

Wanderung2

Krokusse am Wegekreuz bei Federath

Schauen wir schräg rechts zurück, so können wir bei guter Sicht die Kölner Domtürme sehen. Unbemerkt haben wir links einen Gipfel passiert, der bereits auf oberbergischem Terrain liegt. Ein verträumter Pfad führt uns erneut in den Wald. Rechts des Wegs liegt jener unsichtbare Punkt, an dem Oberbergischer, Rheinisch-Bergischer und Rhein-Sieg-Kreis aufeinandertreffen.

Wir halten auf den bereits zu Rhein-Sieg gehörenden Gipfel des (Großen) Heckbergs zu, an dem früher Erz abgebaut wurde. Seine Kuppe mit dem Sendeturm ist militärisches Sperrgebiet, wie wir auf einem Schild an der anderen Seite des Bergs lesen. Dafür bieten sich am Rand unseres Höhenwegs, der hier der historischen Brüderstraße folgt, noch einige Ausblicke über Much und den Rhein-Sieg-Kreis, bevor wir nach Überwindung von zusammen nicht mal 140 Höhenmetern unsere Drei-Gipfel-Tour entspannt beschließen.

Infos zur Wanderung

Start/Ziel: Wanderparkplatz Federath, 51491 Overath

Länge: 9,6 kmDauer: ca. 3 Std.

Anfahrt: Pkw: Von Köln A 4 Rtg. Olpe bis AS Overath, an Ampel links, vor Ortseingang links Rtg. Much. Auf der Höhe am Kreisverkehr dritte Ausfahrt Richtung Marialinden. Durch Marialinden und immer auf der Höhe bleibend bis Federath. Im Ort geradeaus bergauf bis zum Wanderparkplatz am Kleinen Heckberg links. ÖPNV: Von Köln Hbf. mit RB 25 bis Overath, Bus 575 Rtg. Much bis Lorkenhöhe, von dort zu Fuß nach Federath (ca. 20 Minuten).

Profil: Die Tour führt auf weiten Strecken über breite Wald- und Wirtschaftswege, mehrere reizvolle Ausblicke. Gesamtsteigung: 137 Höhenmeter

Einkehrmöglichkeiten: abseits der Tour in Marialinden oder Much

Karte: Wanderkarte Bergisches Land Nr. 4, 1:25 000, hg. v. Das Bergische, 2015.

Der Wanderweg im Detail zum Nachwandern

Am der Straße abgewandten Ende des Wanderparkplatzes Federath gehen wir an der Kreuzung links (A1) und umrunden den Gipfel des Kleinen Heckbergs mit schönem Ausblick auf Marialinden und seine Wallfahrtskirche. Auf der anderen Seite der Bergkuppe gehen wir an einer Einmündung links, folgen nun dem "A2" bis zur Straße. An dieser gehen wir rechts bis zu einem Wegekreuz und biegen davor rechts auf den Wirtschaftsweg ein (A2). Wir gehen ca. 230 m und halten uns dann an einer Gabelung links, um nach wenigen Minuten auf einen weiteren Wirtschaftsweg zu stoßen, dem wir mit dem "A3" nach rechts folgen. Leicht bergauf wandernd, folgen wir dem "A3" bis zu einem Sträßchen, auf dem wir links hinauf in den Weiler Schalken gehen. Wir passieren einen Bauernhof und ein paar weitere Häuser und biegen dann am Ende einer Wiese rechts vor einer Baumreihe (!) mit dem Winkel () und dem "A7" nach rechts ab (Achtung, etwas schwer zu sehen!). Es geht über eine Weide, dann durch ein Wäldchen und wieder über eine Weide, von der aus wir bei guter Fernsicht rechts sogar die Spitzen des Kölner Doms sehen können (siehe Karte: "Dom-Blick"). Wir folgen dem Wanderweg an einem Zaun entlang und gelangen unweit des (unsichtbaren) "Drei-Kreise-Ecks", an dem die Kreise Rhein-Berg, Oberberg und Rhein-Sieg aufeinandertreffen, in den Wald. Wir halten uns im Wald leicht links und folgen dem "" auf einem Weg parallel zu einem tief eingefurchten Wirtschaftsweg, bis wir auf einen befestigten Wirtschaftsweg treffen (wer abkürzen mag, geht hier nach rechts und gelangt auf den Jakobsweg). Wer die komplette Tour gehen möchte, folgt dem Wirtschaftsweg nach links. Am Weg sind bald die Halden des ehemaligen Erzgrube "Silberkaule" zu sehen. In einer Senke lassen wir einen Abzweig links liegen und wandern leicht ansteigend in großem Rechtsbogen um den Gipfel des (Großen) Heckbergs. Dann folgt eine Linkskurve und nach einem kurzen Stück geradeaus biegen wir an einem Abzweig rechts ab. Wir folgen der Markierung "A7" zum Waldrand. Dort biegen wir an der Kreuzung rechts ab und folgen dort "" und der stilisierten Muschel des Jakobswegs auf der alten Brüderstraße Richtung Westen. Zwei Abzweige lassen wir links liegen, dann liegt links vom Weg ein besonders schöner Ausblick, rechts ein Gedenkstein und die Zufahrt zum Sender auf dem Heckberg (Sperrgebiet). Wir folgen der mal asphaltierten, mal als Wirtschaftsweg ausgebauten Verkehrsverbindung weiter auf der Höhe entlang an den Häusern von Heckberg vorbei (X). Der Ort hat mehrere Teilabschnitte, bevor wir das gelbe Ortsausgangsschild erreichen. Ca. 180 Meter dahinter biegen wir mit dem "X" links ab. Am Waldrand halten wir uns rechts und gelangen auf einem aussichtsreichen Rechtsbogen zurück zur Straße, der wir nach links zum Ausgangspunkt (am nächsten Straßenabzweig rechts) folgen.