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Wandern in LohmarWo sich Landwirtschaft probieren lässt

Lesezeit 3 Minuten

Der Blick bis ins Siebengebirge (aussichtsreich ist der Bauernhofweg über die Höhen von Lohmar).

Lohmar – Morgentau liegt auf dem Gras am Wegesrand, ein Käuzchen ruft aus dem nahen Wald, und im Gammersbacher Tal duftete es – nach frischem Brot. Kein Wunder, in der Gammersbacher Mühle wird donnerstags bis samstags noch gebacken wie vor annähernd hundert Jahren. Kühe kommen zum Zaun neben dem Weg gelaufen. Von der Mühle her kräht ein Hahn. Auf dem Bauernhofweg bei Lohmar kann man Landwirtschaft hautnah erleben – und sogar probieren.

Wir schultern unseren Wanderrucksack am Bahnhof Honrath. Die Morgen ist frisch, die Luft klar – und die Kinder können es kaum erwarten. Schließlich werden sie bereits auf der Starttafel von der Maus aus dem Fernsehen begrüßt. Sie wird ihnen unterwegs auf den reich bebilderten Infotafeln des Bauernhofwegs Landwirtschaft auf ihre Weise erklären und mit so mancher kniffliger Frage und spannender Geschichte aufwarten.

Ein Stück noch begleiten wir auf unserem Weg die Eisenbahnstrecke, die wenig weiter durch einen mehr als 1000 Meter langen Tunnel ins benachbarte Sülztal führt, dann geht es durch den Wald bergauf. Die jüngsten Wanderer suchen um die Wette nach den weiß-roten Markierungen des Wegs, bis wir die Höhe erreicht haben und von einem grandiosen Blick über das Rheintal und aufs Siebengebirge empfangen werden. Bei Wickuhl lugen rechts sogar die Kölner Domtürme über den Höhenrücken.

Kurz darauf erreichen wir Gut Schiefelbusch, das Albert und Helga Trimborn mit ihren Kindern und zahlreichen pfiffigen Ideen in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut haben. Neben einem Bauernlädchen und Ferienwohnungen gibt’s ein eigenes Hof-Café, Blumen zum Selberpflücken, ein Spielgelände und im Sommer ein Maislabyrinth. Und wer mag, darf unter fachkundiger Führung einen Blick in Schweine- oder Hühnerstall werfen. Sichtkontakt mit den schwarzbunten Milchkühen hat man sogar aus dem Hof-Café, für das Marget Wust mit Zutaten vom Hof Torten zaubert: von Schwarzwälderkirsch bis zur Donauwelle.

Wer wissen will, wo der bergische Blatz herkommt, braucht nur das Tal hinunter zu wandern – zur Gammersbacher Mühle. Claus Ihm hat sich dort einen Lebenstraum erfüllt. Während Joachim Becker und Rolf Lambertz in der historischen Backstube Brot und Kuchen für umliegende Märkte backen, gibt’s auf dem Hof eine urige Rastmöglichkeit. Planwagenfahrten, Ponyreiten, ein Spielgelände und Tiere vom Pfau über Ziegen bis zu schweren Kaltblütern. Auf der Höhe entdecken wir danach nicht nur das schmucke Fachwerkdörfchen Muchensiefen, sondern auch ein modernes Kraftwerk, in dem aus Gülle und Speiseabfällen Strom und Heizungswärme für das Kirchdorf Scheiderhöhe produziert wird. Der Bauernhofweg überrascht hinter jeder weiteren Biegung neu.

Infos, Karte und gpx-Daten:

www.bergisches-wanderland.de