TestWo gibt's die besten Berliner in Köln?

Berliner aus dem Café Printen Schmitz.
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Köln – Auch das Fach "Genießen" hat redaktionell seine Härten: Elf Berliner in Reihe zu verkosten und zu bewerten lag einigen Mitgliedern der Magazin-Jury im Anschluss schwer im Magen. Aber auch Aufschluss gab die Testreihe, vor allem darüber, wie unterschiedlich der süße Karnevals-Klassiker ausfallen kann.
Traditionell betrachtet handelt es sich um ein Stück gesüßten Hefeteig, das in Fett schwimmend ausgebacken wird. Ist der Berliner gut gelungen, merkt man davon wenig bis nichts, genießt einen geschmeidigen luftigen Teig, der mit Zucker bestreut oder Guss bepinselt und klassisch mit Konfitüre gefüllt wurde. Gelingt er nicht, brennt der Sod.
Die Produktionsstätten in Köln sind freilich gerade zur Session so vielzählig, dass man sich für einen Test beschränken muss. Unsere Exemplare kamen alle - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - von Traditionskonditoren, die mit handwerklicher Produktion und Preisen von etwas über einem Euro bis knapp unter zwei Euro pro Stück kaum mit den Kampfpreisen der Ketten konkurrieren können. Dafür präsentieren sie individuelle Erzeugnisse, unter denen man klar seinen Favoriten ausmachen kann.
Sieben Magazin-Mitarbeiter begutachteten also Form und Farbe, Teigbeschaffenheit und Süße-Grad, ließen Zucker zwischen den Zähnen knirschen und rätselten um Konfitürenfrucht, denn zum Vergleich blieben Füllungsvarianten wie Eierlikör, Pudding oder Schokolade außen vor. Zur großen Überraschung der Tester machte oft gerade die den Unterschied. Der Großteil der Berliner hatte, um es beschönigend zu sagen, qualitativ wenig komplexe Marmeladen verabreicht bekommen. Der Unterschied zu den guten war teils eklatant - und Wertungsentscheidend. Trotzdem: Im Grunde gefielen die meisten Teige, wenn auch die Süße einige Jurymitglieder kritteln ließ. Einige wollten gar den Berliner ohne Füllung populär machen.
Und wer gewann? Trotz unterschiedlicher Geschmäcker und Vorlieben waren sich alle einig: Das Riese macht vielleicht nicht den schönsten, dafür aber den leckersten Berliner, dicht gefolgt vom Traditionshaus Eigel.