Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Stressfrei bis zum AbiturExpertentipps für vier Szenarien

Lesezeit 2 Minuten

Der Wechsel zum Gymnasium

Der Wechsel auf die weiterführende Schule überfordert viele Schüler. Zum einen sind sie aus der Grundschule gewohnt, nach den schriftlichen Hausaufgaben fertig zu sein. Auf dem Gymnasium müssen aber auch die mündlichen Fächer nachgearbeitet oder Vokabeln gelernt werden. Zudem sollen Gymnasiasten die Hausaufgaben ohne Elternhilfe erledigen. Den Wissenstransfer schaffen sie in den Klassenarbeiten nur, wenn sie es zu Hause schon geübt haben

Hausaufgaben

Hier gilt: Spitzen vermeiden. Dazu braucht es Regelmäßigkeit. Also: Jeden Tag etwas tun und zusätzlich zum normalen Pflichtpensum noch lernen. Täglich zwei Stunden für schriftliche und mündliche Hausaufgaben plus Lerneinheiten einzuplanen. Dabei sollten die Schüler schriftliche und mündliche Aufgaben abwechselnd erledigen. Denn: Wer das Mündliche erst zum Schluss erledigen will, ist dann schon müde oder verschiebt, also schludert, es ganz. Wenn schriftliche und mündliche Aufgaben abgewechselt werden, werden im Gehirn unterschiedliche Bereiche aktiviert. Es bleibt mehr hängen.

Klassenarbeiten

Zusätzlich zu den täglichen Lerneinheiten steht die Vorbereitung auf Klassenarbeiten an. Damit sollte man mindestens eine Woche vorher anfangen. Als erstes sollte der Schüler sich eine Stoffsammlung machen. Die Themen sollte man nach und nach abarbeiten. Wichtig: Alle Fehler in einer Liste sammeln. Am Tag vor der Prüfung schaut man sich dann nur noch die Fehlerliste an und bereitet sich auf schwierige Themen vor.

Prüfungsangst

Oft sprechen Schüler von Prüfungsangst, wenn eigentlich gar keine vorliegt. Denn: Wer durch kurzfristiges Lernen tagelang gestresst war oder nicht genügend Grundwissen hat, kann in der Klassenarbeit nicht gelassen auf eine veränderte Aufgabenstellung reagieren. Der Schüler gerät in Panik. Wer früh mit dem Lernen angefangen hat und ausreichend Grundwissen besitzt, trotzdem aber Probleme bekommt, sollte es zunächst mit Entspannungstechniken wie autogenem Training probieren. Viele Schüler halten sich zudem zu lange mit Aufgaben auf, bei denen sie nicht weiterkommen. Die Schüler müssen lernen, diese Aufgabe abzubrechen und an anderer Stelle weiterzumachen. Das kann man bei den Hausaufgaben trainieren. Außerdem sollten ängstliche Schüler sich von anderen ängstlichen Schülern fernhalten. Wer dauerhaft unter Prüfungsangst leidet, sollte fachliche Hilfe holen.

Der Experte: Rainer Ammel (47), Mathelehrer und Schulpsychologe an einem Gymnasium in Bayern. Gerade hat er ein Buch veröffentlicht: Rainer Ammel, „Gute Noten ohne Stress“, Heyne-Verlag, 192 S. 9,99 €