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„Strassfeld“ in KölnIn Köln findet man kaum besseres Sushi als hier

Lesezeit 3 Minuten
sushi innen vorhang strassfeld

Schlichte Einrichtung im „Strassfeld“.

  1. Unser Gastro-Kritiker Carsten Henn hat das „Strassfeld“ in Junkersdorf besucht.
  2. Bei FC-Spielen sucht man hier mitunter mal etwas länger nach einem Parkplatz.
  3. Für das Sushi lohnt sich die Sucherei aber. Und wofür noch?

Es ist sicher nicht meine beste Idee gewesen, ein Restaurant in Junkersdorf zu testen, wenn der FC ein Heimspiel hat. Aber nach halbstündiger Suche hatte ich endlich einen Parkplatz – und das Sushi im „Strassfeld“ entlohnte für den Stress. Dass der Name des Restaurants so gar nicht nach Sushi klingt, hat mit seinem Besitzer zu tun: Michael Strassfeld, jahrelang tätig in der Küche des Kölner Rotonda-Business-Clubs und im Hotel Clostermanns Hof in Niederkassel.

sushi strassfeld kerzen

Kerzenlicht im „Strassfeld“.

Sein Sushi-Handwerk lernte er an der California Sushi Academy in Los Angeles. In Junkersdorf geht es aber ganz un-amerikanisch unprätentiös zu. Der kleine Gastraum ist hell, rundum verglast und schlicht eingerichtet. Im Sommer gibt es draußen ein paar Plätze, und wer lieber zuhause essen will bekommt fast alles als Take-Away.

Klug zusammengestellte Menükarte

Strassfeld ist niemand, der die Unsitte pflegt seine Kreationen mit Mayonnaise zu erschlagen. Wenn sie auftritt, dann – passend zum spielenden FC – mannschaftsdienlich. Zum Beispiel beim „House Special“, einer California Roll mit Hühnchen und Avocado, auf der knusprig-warme Garnelen im Tempura-Teig angerichtet sind. Das passt wunderbar zusammen, der Temperatur-Kontrast macht Freude, der Reis ist angenehm bissfest und die Roll üppig gefüllt. Ein Must-Eat auf der überschaubaren, aber klug zusammengestellten Menükarte.

sushi innen strassfeld

Der kleine Gastraum vom „Strassfeld“ in Junkersdorf ist hell, rundum verglast und schlicht eingerichtet.

Bei der „Rainbow Roll“ steckt der Knusper innen, in Form von Grünem Spargel-Tempura. Auf der Roll liegt dreierlei Sashimi (sehr gute Produktqualität), kombiniert wird alles mit einer würzig-zitrischen Ponzu-Sauce.

Eine hausgemachte Soße wäre schön

Das Menü bietet auch Speisen jenseits von Sushi. Der Miso-Suppe mangelt es etwas an würziger Tiefe, die Karotte-Ingwersuppe hat dafür zuviel davon, so dass weder Karotte noch Ingwer richtig zur Geltung kommen. Besser gelingt das „Knusprig scharfe Thunfisch Tatar“, wobei knusprig den warmen Reistaler meint, auf dem das Tatar angerichtet wird – eine ebenso schlüssige wie köstliche Kombi. Das dazu gereichte Durchschnitts-Wasabi sollte man lieber stehen lassen.

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Zwei Soja-Saucen finden sich auf dem Tisch. Schön wäre eine hausgemachte anzubieten. Die mit Ingwer und Soja marinierte Hühnchenbrust ist aromatisch allzu brav, der Feldsalat dazu kommt dafür mit gelungenem Dressing. Strassfeld ist grundsätzlich ein eher vorsichtiger Würzer, der lieber die Eigenaromen seiner Zutaten sprechen lässt.

sushi strassfeld außen

Das „Strassfeld“ in Junkersdorf von außen.

Bei der Crème brûlée von Zitronengras gerät die karamellisierte Zuckerschicht viel zu dick und dunkel, dazu kommt eine zu dominante Zitronengrasnote. Etwas besser gelingt der Cheesecake, aber die Früchte verleihen ihm keinen wirklichen Schwung. Wenn ich das nächste Mal hier bin – und ich komme wieder – werde ich nur Sushi essen. Denn in Köln findet sich kaum besseres.

Wilhelm-von-Capitaine-Straße 20, 50858 Köln, Telefon 0221/84 61 89 82Öffnungszeiten: Mo-Sa 17.30-22 Uhrstrassfeld.eu

Fazit: Nettes Personal, angenehmes Ambiente, sehr gutes Sushi

Henns Auswahl

sushi essen henn

Die House Roll im „Strassfeld“ in Köln.

Knusprig scharfes Thunfisch Tatar //14 Euro

- Misosuppe //5 Euro

- Sushi-Sashimi Mix // 15,50 /26,50 Euro (groß)

- Rainbow Roll //12 Euro

- House Special Roll //12,50 Euro

- Hühnchenbrust mariniert mit Ingwer //13,50 Euro

- Crème brûlée von Zitronengras //6,50 Euro

- Cheesecake // 7,50 Euro

Hier geht es zum Podcast von Carsten Henn.