Sechs IrrtümerBarfußgehen ist gesund, auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird

Nackte Füße werden durch den Bodenwiderstand trainiert.
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Es macht Plattfüße, dicke Hornhaut, ist sogar gefährlich. Und in der Wohnung sind Hausschuhe ohnehin gesünder – die Liste der Irrtümer über das Barfußlaufen ist lang. Dabei ist es nicht nur gesund. Es macht außerdem die Füße stark, sagt Carsten Stark, Buchautor und Spezialist für ganzheitliche Fußgesundheit. Er erklärt, warum die gängigen vermeintlichen Barfuß-Weisheiten falsch sind:
Es macht dicke Hornhaut: Das ist nicht richtig. Stattdessen bekommt man mit der Zeit eine starke Sohlenhaut. Diese Lederhaut ist anders als Hornhaut kein totes Gewebe, sondern ein natürliches Fettgewebe.
Barfußgehen macht Plattfüße: Diese bekommt man eher durch zu weiche, gepolsterte Sohlen. Der nackte Fuß wird durch den Bodenwiderstand gestärkt, aufgebaut und trainiert.
Die Verletzungsgefahr ist groß: Nein. Im Gegenteil. Im Schuh können Füße viel leichter umknicken, langfristig können zudem Senkfuß, Spreizfuß, Knickfuß oder Fersensporn entstehen. Barfußlaufen hingegen schult die „Fußintelligenz“, man hebt nämlich automatisch den Fuß und das Bein ein wenig höher anstatt zu schlurfen..
Barfußgehen fördert Blasenentzündungen: Nein. Auch das ist so nicht richtig. Die aktive Muskelpumpe des Fußes fördert die Durchblutung im Körper, damit gelangt mehr Sauerstoff in die Zellen. Das stärkt das insgesamt das Immunsystem und verbessert die Abwehr der Viren und Bakterien, die überlicherweise für Unterleibs-Infekte verantwortlich sein können.
Man bekommt schneller kalte Füße: Äußerlich kann das vielleicht sein, aber innerlich entsteht selbst mit nackten Füßen keine Kälte. Auch hier ist eher das Gegenteil der Fall: Barfußgehen aktiviert die Muskulatur, und wo Arbeit stattfindet, entsteht automatisch auch Wärme.
Barfußgehen fördert Fußpilz: Nein, auch dabei handelt es sich um einen weit verbreiteten Irrtum. Zwar kann man sich die Pilzsporen überall dort einfangen, wo nackte Füße mit feuchten Böden in Kontakt kommen, über die viele Menschen gehen. Das ist zum Beispiel im Schwimmbad der Fall. Zum echten Problem werden diese Pilzsporen aber erst, wenn aufgrund einer mangelnden Durchblutung unsere Hautbarriere geschwächt ist und wir die Plagegeister in unseren Socken und geschlossenen Schuhen relefrecht ausbrüten.
Das gehört in die Barfuss-Apotheke
Trockene Stellen z.B. an der Ferse gut mit Melkfett (150ml/5Euro) einfetten, über Nacht einwirken lassen.
Wasserstoffperoxid desinfiziert kleine Wunden sehr schnell. Frei käuflich in Apotheken (100ml/1,75Euro).
Franzbranntwein ( 400ml/ 5,99 Euro) lindert Beschwerden, falls der Fuß überbeansprucht ist.Gehen Sie ab und zu rückwärts, um den Fuß zu stärken.
Bei steifen, schmerzenden Fußgelenken kann Hitze helfen, z.B. in Form heißer Senf- oder Quarkwickel.
Gefäßjogging nach Kneipp: Tautreten auf der Sommerwiese, wechselwarme Fuß-, Knie- und Schenkelgüsse unterstützen das Barfußtraining.
Nach einem Fußbad (max. 1/4 Std.) Füße gut eincremen oder einölen, denn jetzt sind Poren weit auf, Wirkstoffe können optimal eindringen.
Statt Hornhautraspel beim Duschen Ferse mit Bimsstein abrubbeln.