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Hinterhof-Charme„Bistro Verde“ ist Geheimtipp für Hausmannskost in Rodenkirchen

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Petra Walterscheidt ist die Chefin des Bistro Verde in Rodenkirchen.

Rodenkirchen – In einem Hinterhof an der Maternusstraße in Köln-Rodenkirchen versteckt sich eine Geheimtipp für leckere Hausmannskost: Hier bietet Petra Walterscheidt im Bistro Verde seit mehr als 20 Jahren Gerichte von kontinuierlich hoher Qualität. Es passiert nicht selten, dass die Gäste auf der überdachten Terrasse länger bleiben als geplant. Der Maternusplatz mit seinem geschäftigen Treiben ist keine 50 Meter entfernt und dennoch sitzt man hier idyllisch.

Sie stammen aus einer Gemüsehändler-Familie ...

Den ersten Gemüsehandel gründeten meine Ururgroßeltern an der alten Großmarkthalle am Heumarkt. Seit 1959 ist der Gemüseladen an seinem jetzigen Platz an der Maternusstraße. Wir hatten auch schon sehr früh einen Stand auf dem Wochenmarkt, wo ich mit 13 Jahren das erste Mal Obst und Gemüse verkaufte, was ich bis heute gerne tue. Heute führe ich den Gemüseladen in der fünften Generation und das Bistro, das zuvor ein Weinhandel war, auch eine Schlosserei und ganz ursprünglich eine Schmiede.

Sie haben einen Weinhandel zum Bistro gemacht?

Mein Vater und ich boten schon Wein und Wirsing zum Verkauf an. Warum also nicht gleich die Weinhandlung übernehmen? Als wir im April 1999 eröffneten, gab es fünf verschiedene Speisen, keine Außengastronomie und auch keine Barhocker. Wo jetzt die Tische im Innenbereich stehen, befanden sich damals die Paletten aus dem Weinhandel. Die Stehtische gibt es immer noch, auch die Theke und die Weinregale.

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Gibt es etwas auf der Speisekarte aus dieser Zeit?

Möhren und Kartoffeln untereinander. Frikadellen könnte ich genauso wenig von der Speisekarte nehmen wie Königsberger Klopse. Jetzt kommt bald Sauerbratenzeit, dann Gänseessen. Wir haben immer viel frischen Fisch, das Fleisch stammt aus der Region. Und wir haben schon immer Weine vom Weingut Bischoffinger aus Baden.

Haben Sie viele Stammkundinnen und -kunden?

Wir haben sehr viele Stammkunden, auch ältere. Viele von ihnen melden sich vor ihrem Urlaub ab. Wenn sie anschließend länger nicht zu Besuch kommen, kann es schon mal sein, dass wir die Polizei rufen. Aber das Bistro wird auch immer wieder neu entdeckt – neue Kundschaft erkennt man sofort.

Woran?

Neue Gäste fragen oft, ob es Pommes oder Bratkartoffeln zum Schnitzel gibt. Bei uns gibt es Salzkartoffeln oder Kartoffelsalat. Denn wir haben keine Fritteuse, die braucht man nicht für gute Hausmannskost.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Zum einen punkten wir mit konstanter Qualität und frischen Produkten. Auch den Hinterhof-Charme schätzen die Gäste. Manchmal ist es mittags hektisch, aber bei uns geht es immer familiär und unkompliziert zu. Und: Jede und jeder wird hier gleich behandelt, egal ob prominent oder nicht.

Sie haben hier ja auch immer Veranstaltungen.

Eigentlich seit Beginn an. Hier finden Lesungen, Konzerte und Ausstellungen statt. Dann haben wir noch das Matjesfest, das Weinfest oder am Samstag vor Weihnachten veranstalten wir ein Austernessen. An Feiertagen und sonntags ist geschlossen, es sei denn wir haben eine geschlossene Gesellschaft.

Stammen daher die ungewöhnlichen Öffnungszeiten?

Die Gäste wünschen sich häufig, dass das Bistro länger geöffnet hätte. Man darf aber nicht vergessen, dass einige Mitarbeitende im Gemüseladen bereits in den sehr frühen Morgenstunden anfangen. Wenn wir eine Veranstaltung haben, begegnen wir uns morgens mitunter. Das schafft man nicht sieben Tage die Woche.

Bistro Verde, Maternusstraße 6, 50996 Köln, geöffnet montags bis mittwochs, 11 bis 18.30 Uhr, donnerstags/freitags, 11 bis 23 Uhr, samstags 10 bis 16 Uhr; Sonntag ist Ruhetag.

https://www.walterscheidt.net/bistro-verde/