Kölner Gasthaus„Em Krützche“ bietet Spargel-Speisen mit Pfiff auch zum Mitnehmen
Köln – Die Spargelzeit ist endlich da – auch im Take-away-Angebot der Restaurants. Das Wichtigste ist dabei natürlich die Qualität des Spargels und dass er weder holzig-hart, noch zu flutschig zubereitet wird. Beides trifft auf die Spargelgerichte der Altstadt-Institution „Em Krützche“ zu. Der Spargel stammt vom Gut Horbell, pro Portion gibt es acht Stangen, und serviert wird er klassisch mit zerlassener Butter und neuen Kartoffeln. Dazu kann man sich gekochten und rohen Schinken oder ein Kalbsschnitzel (schön souffliert) bestellen. Wer auf der Suche nach einer ungewöhnlichen Spargelvariation ist, sollte zum kalten Spargel mit Lachs greifen. Zweierlei vom Bärlauch – als Aioli und Vinaigrette – verleihen enormen Würze-Schwung, ohne aromatisch zu dominieren.
Gutes Rotbarschfilet, saftige Rinderroulade
Unter den gut zwanzig Gerichten finden sich auch Reibekuchen. Allerdings: Reibekuchen zum Mitnehmen, die beim Transport Temperatur sowie Knusprigkeit einbüßen bis man sie isst, sind suboptimal. Wer aber nie nachts aufgestanden ist, um einen kalten Reibekuchen aus dem Kühlschrank zu essen, der hat die Magie dieses Kartoffel-Wunderwerks nicht verstanden. Der vom „Em Krützche“ hat diesen nächtlichen Test bestanden, vor allem dank gebeiztem Lachs und erfrischendem Schnittlauch-Zitronensauerrahm.
Auch eine andere Speise mit Fisch, nämlich das panierte Rotbarschfilet, geht völlig in Ordnung – obwohl die Panade durch den Transport ebenfalls ihre Knusprigkeit einbüßt. Die mit ordentlich Kräutern zubereitete Remouladensauce und vor allem der lauwarme Kartoffel-Endiviensalat flankieren das saftige Filet.
Empfehlenswert ist die Rinderroulade mit großen, halbierten Salzkartoffeln. Mit röstigen Brataromen versehen ist die Sauce, mit balancierender Säure die Roulade dank Gürkchen.
Zu süßes Hühnerfrikassee, fluffiges Dessert
Leider funktioniert nicht alles so gut. Sobald es cremig wird, nimmt die Süße nämlich Oberhand. Ob Spargelcremesuppe (mit wenig Einlage), Sahne-Kohlrabi oder Hühnerfrikassee: die Schlagseite ins Süße ist zu stark, noch dazu mangelt es an Salz. Am besten fällt hier noch die Suppe vom Bärlauch aus, weil dessen stark an Knoblauch und Schnittlauch erinnerndes Aroma der Süße viel entgegenzusetzen hat. Aber auch bei dieser Suppe kann man zu Hause ja nachwürzen.
Das einzige Dessert – eine Bayrisch Creme mit Erdbeermark – gerät angenehm fluffig, dank feinem Abrieb einer Zitrusfrucht auch mit Frischekick. Allerdings wirkt sie mit 7,50 Euro im Preis-Genussverhältnis doch etwas zu hoch angesetzt.
Die meisten Speisen sind bei Abholung à point zubereitet, manches ist in Folie eingeschweißt, so dass das Aufwärmen auch im Wasserbad möglich ist. Bei einigem wurde auf nachhaltige Verpackung gesetzt, leider war aber auch viel Alufolie dabei.
Gasthaus Em Krützche, Am Frankenturm 1-3, 50667 Köln, Tel. 0221-2580839, www.em-kruetzche.de
Take-away: Mi-So 12-18.30 Uhr, nur Barzahlung
Probiertes
Spargelcremesuppe //
6,50 €
Bärlauchsuppe// 6,50 €
Hühnerfrikassee // 14 €
Reibekuchen mit Lachs //12,50 €
Spargel kalt mit gebeiztem Lachs //18 €
Rinderroulade // 19 €
Spargel / Kartoffeln / Kalbsschnitzel // 26,50 €
Bayrisch Creme // 7,50 €
Fazit: Auch beim Take-away eine sichere Bank für Spargelgerichte – und mehr.