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Champagnerbar und Crossover-KücheWarum das „Grand Culinas“ in Köln in mehrfacher Hinsicht besonders ist

Lesezeit 4 Minuten
Große Auswahl: Aleksandar Kovacevic und Boban Radosavljevic an der Bar des „Grand Culinas“.

Große Auswahl: Aleksandar Kovacevic und Boban Radosavljevic an der Bar des „Grand Culinas“.

Das Restaurant hat stadtweit gleich mehrere Alleinstellungsmerkmale. Auch, weil die Macher des „Grand Culinas“ eine besondere Expertise mitbringen.

Das „Grand Culinas“ ist in vielfacher Hinsicht besonders. Da wäre als Erstes der Standort. Das schicke Restaurant, das sich gleichzeitig auch als Champagnerbar bezeichnet, ist im tiefsten Junkersdorf angesiedelt. In der Wilhelm-von-Capitaine-Straße fühlt sich das Veedel im Kölner Westen noch so richtig nach Dorf an. Die Adresse dürfte dem einen oder anderen Kenner der Kölner Gastronomie-Landschaft allerdings ein Begriff sein. Bis vor einigen Jahren war hier das Vier-Sterne-Hotel „Brenner'scher Hof“ zu Hause. Und in den Räumen des „Grand Culinas“ das Restaurant „Fischermanns“.

Vier Monate lang wurde das Lokal im vergangenen Jahr umgebaut.

Vier Monate lang wurde das Lokal im vergangenen Jahr umgebaut.

Aleksandar Kovacevic und Boban Radosavljevic sind die Gesichter hinter dem „Grand Culinas“. Und auch deren Hintergrund ist besonders. Kovacevic kommt aus der Veranstaltungsbranche, organisiert unter anderem Aftershow-Partys für die Berlinale oder die Goldene Kamera. Radosavljevic kommt aus dem Catering-Bereich, ist der Chef in der Küche und kümmert sich zudem um die gesamte Dekoration des Restaurants.

Grand Culinas in Junkersdorf: Das Besondere im Bodenständigen

Ursprünglich hatte Kovacevic ein Lokal in Berlin gesucht, dann wurde Radosavljevic auf das alte „Fischermanns“ in Junkersdorf aufmerksam. „Wir haben dann vier Monate lang umgebaut, haben die Lichttechnik erneuert, Sanitäranlagen und Küche komplett rausgerissen und neu gemacht“, erzählt Kovacevic. Die letzte verbliebende Verbindung zum über 250 Jahre alten Gebäude und dessen Tradition ist das Mosaik über der großen Bar. Im Sommer vergangenen Jahres öffnete das „Grand Culinas“ schließlich. Auf dem Teller setzt das „Grand Culinas“ auf eine mediterrane, alpine, deutsche und italienische Crossover-Küche.

Die Positionen auf der Karte klingen auf den ersten Blick weniger außergewöhnlich, sondern nach einer soliden und bodenständigen Zusammenstellung verschiedener Klassiker. Thunfischtatar oder Rinder-Carpaccio als Vorspeise, Kalbsschnitzel oder geschmorte Rinderbäckchen als Hauptgerichte, Grillgemüse oder Kartoffelpüree als Beilage, eine kleine Pasta-Auswahl und als Dessert Kaiserschmarrn oder Erdbeertiramisu. „Für mich war es wichtig, die deutsche Küche mit reinzunehmen, zum Beispiel Tafelspitz oder Königsberger Klopse. Es gibt kaum gute deutsche Lokale, wo man so klassische Gerichte auf hohem Niveau bekommt.“

Für das Außergewöhnliche im Klassischen sorge laut Kovacevic die Produktqualität. Als Beispiel nennt er ein Kürbiskernöl aus der slowenischen Steiermark, dass er von einem kleinen Bauern bezieht. „Der Geschmack ist einfach nur Wow. Das hat niemand anders in Deutschland.“

Das Mosaik über der Bar ist geblieben.

Das Mosaik über der Bar ist geblieben.

„Grand Culinas“ in Köln: Noch etwas unter dem Radar

Wichtig sei dem Gastronomen, allen Gästen eine qualitativ gute Option zu bieten. Um verschiedene Zielgruppen anzusprechen, seien auf der Karte Wahlmöglichkeiten aus dem Einstiegsbereich bis in die höchste Preisklasse zu finden. Zum Beispiel das argentinische Rumpsteak für 27,90 Euro oder das Rinderfilet aus den USA für 59 Euro. Die Flasche Champagner für 89 Euro oder eben für 620 Euro.

Zu den Luxus-Produkten gehören unter anderem auch eine Kaviar-Auswahl oder der kanadische Hummer. Das Angebot habe sich schnell über die Veedel-Grenzen herumgesprochen. 90 Prozent aller Gäste kämen mittlerweile von außerhalb. „Ich glaube an unser Konzept. Wenn man gute Qualität anbietet, kommen die Leute auch.“ Dennoch, auch das sieht Kovacevic realistisch, habe das „Grand Culinas“ bei der Bekanntheit in der Innenstadt noch Luft nach oben.

Und das, obwohl es die einzige Champagnerbar Kölns sei. „Als klar war, dass wir einen Laden aufmachen, war für mich klar, dass wir eine Champagnerbar haben werden.“ Der Tresen ist nicht reservierbar. „Man kann also auch spontan reinkommen, ein Glas Champagner trinken und zwei Austern essen“, erklärt Kovacevic. Teil der riesigen Getränkekarte sind zudem bis zu 15 offene Weine.

Events gehören zur Kernkompetenz des „Grand Culinas“

Ein Alleinstellungsmerkmal des „Grand Culinas“ sind dank der 24 Jahre langen Event-Expertise Kovacevics die Veranstaltungen abseits des Tagesgeschäfts: die Latino Nights, Italian Nights oder im Sommer die White Party. Dann verwandelt sich das Restaurant zur Partyzone mit Live-Musik, Tänzern, rotem Teppich, üppigen Blumengestecken. Begleitet von einem Fünf-Gänge-Menü beginne der Abend meist ruhiger. Am Ende der Nacht komme es nicht selten vor, dass auch mal auf den Tischen getanzt werde.

Der neueste Ausdruck des eindeutigen Anspruchs im „Grand Culinas“, sich von der Masse abzuheben, findet sich auf der Cocktailkarte. Der Elixier Grand Royal kostet für zwei Personen 1000 Euro und ist damit der vermutlich teuerste Cocktail der Stadt. Was es für das Geld gibt? Cognac in Form eines Hennessy Paradis, edlen Orangenlikör, Passionsfrucht, Rosennektar, Limette, Zuckersirup, Armand de Brignac Brut Gold Champagner und natürlich: Blattgold.

Grand Culinas, Wilhelm-von-Capitaine-Straße 15-17 (Junkersdorf), geöffnet ab 17 Uhr, Dienstag Ruhetag.

Aus der Karte

Vorspeise Thunfischtatar in Sashimi-Qualität mit Avocado, Maracuja und Mango: 23,90 Euro; Rinder-Carpaccio mit Rucola, Parmesan, Cherrytomaten und Trüffelmayo: 19,90 Euro Hauptspeise Kalbsschnitzel mit steirischem Kartoffelsalat und Kürbiskernöl: 31,90 Euro; geschmorte Rinderbäckchen in Barolo-Soße, Stangenknödel in Haselnusspanade: 39,90 Euro; Dorade auf Lavastein gegrillt, gefüllt mit Thymian, Knoblauch, Rosmarin und Zitrone, mit saisonalem Gemüse: 32,90 Euro Dessert Kaiserschmarrn mit Apfelmus, Pflaumenkompott, Rosinen und Vanille-Eis: 18,50 Euro; Crepe Suzette (Eierkuchen mit Grand Manier am Tisch flambiert: 24,90 Euro; GetränkeAperol Spritz: 14,90 Euro; Negroni: 19,90 Euro

Im Grand Culinas gibt es gehobene Crossover-Küche.

Im Grand Culinas gibt es gehobene Crossover-Küche.