Authentische mexikanische Küche im Rheinauhafen – Julia Floß erklärt, warum sich ein Besuch in der Taqueria lohnt.
Schmeckt's, Frau Floß?Los Carnales Taqueria – der perfekte Ort für einen Abend mit Freunden
Die Tacos von Los Carnales kennen Kölner Taco-Enthusiasten seit Jahren vom Foodtruck an der Wohngemeinschaft. Fans des mexikanischen Streetfood-Klassikers warteten bei Wind und Wetter auf die gefüllten Maisfladen.
Allerdings stellte die Kombination aus Winteranorak, Handschuhen, noch nicht ganz perfektionierter Kopfhaltung und Taco-Füllmenge des Öfteren eine Herausforderung an Mensch und Material dar. Im Oktober 2022 war es endlich soweit und die Betreiber eröffneten ihr Restaurant im Rheinauhafen. Die Taqueria ist ein bunter, quirliger Ort geworden. Das große Ladenlokal lädt förmlich dazu ein, mit möglichst vielen Freunden am Tisch zu sitzen und die Karte rauf und runter zu probieren.
Beim ersten Besuch setzt eine gewisse Reizüberflutung ein. Was sind Carnitas? Was ist Pastor? Was ist Achiote-Marinade? Wie schmeckt Kaktus und was war nochmal Ceviche? In den meisten Taco-Restaurants werden die Teigfladen mit gebratenem Hähnchen, Hackfleisch und/oder einer traurigen Mischung aus Bohnen und Reis gefüllt. Das hat mit dem eigentlichen Gericht nicht so wahnsinnig viel zu tun.
Kulinarische Aufklärung im Los Carnales
Die Taqueria betreibt kulinarische Aufklärung. „Carnitas“ bezeichnet mariniertes und langsam konfiertes, also in Schmalz gegartes Schweinefleisch. Eine Art mexikanisches Pulled Pork. Zusammen mit Zwiebeln, Koriander und Limetten wird daraus eine zugleich wuchtige und ausbalancierte Mischung – ein absoluter Taco-Klassiker.
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Noch berühmter ist höchstens „Pastor“. Der marinierte und gegrillte Schweinefleisch-Spieß ist ähnlich aufgebaut wie Döner, Gyros oder Schawarma. Die flachen Fleischstücke werden erst mariniert, dann auf einem Drehspieß geschichtet und gegrillt. In die klassische Marinade gehören Achiote und getrocknete Chilis. Ersteres ist eine sehr typische mexikanische Zutat: leuchtend rot und leicht säuerlich im Geschmack. Ananas, Limette, Koriander und Zwiebeln bringen das nötige Gegengewicht: Frische, Süße, leichte Säure – ein fabelhafter Bissen.
Vegane und vegetarische Alternativen
Die mexikanische Küche ist fleischlastig, im Los Carnales sucht man nach Möglichkeiten, vegane und vegetarische Alternativen zu finden. Den Pastor-Klassiker gibt es zum Beispiel in der gegrillten Sojaschnitzel-Edition. Ceviche ist ein köstliches Gericht aus roh mariniertem Fisch mit Limette, Chili, Zwiebeln und Koriander. Die vegetarische Version aus marinierten Austernpilzen kann absolut mithalten. Ich empfehle, einfach eines der beiden Tablas, wahlweise „Carne“ oder „Vegetariana“ zu nehmen und sich neugierig von einem Happen zum nächsten zu probieren.
Vor lauter Aufregung sollte man nicht vergessen, einen Blick auf die Getränkekarte zu werfen: Sowohl die hausgemachten Limos, als auch die Cocktails sind bedacht, kreativ und lecker.
Fazit: Gute Adresse für einen bunten Abend mit Freunden, Drinks und Mexican Food | Bewertung: 5 von 6 Spitzen
Los Carnales Taqueria, Agrippinawerft 30, 50678 Köln, www.loscarnales.de | Öffnungszeiten: Mo-Fr 17-0, Sa+So 12-0 Uhr
Probiertes
- Margarita de Chono // 10 Euro
- Mezcal Sour // 10,50 Euro
- Tabla de Carne // Carnitas, Pollo di Pibil, Quesadilla de Pastor, Birria Style Taco, Chicharron de queso, Elote, Ceviche, Gurke, Radieschen, Schmorzwiebeln, Bohnen, Cesar Salat // 25 Euro
- Tabla Vegetariana // Camote, Nopal, Quesadilla, Austernpilz-Ceviche, Chicharrón de queso, Tinga, Elote, Gurke, Radieschen, Schmorzwiebeln, Bohnen, Cesar Salat // 23 Euro