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100 Filialen geplantDieser Rapper mischt die Fastfood-Branche auf - Eröffnung auch in Köln

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Der Berliner Rapper Luciano mit dem Preis für das erfolgreichste Musikvideos 2022 in Deutschland.

Der Berliner Rapper Luciano mit dem Preis für das erfolgreichste Musikvideo 2022 in Deutschland. Sein nächstes Projekt: frittiertes Hühnchen.

Bisher handelt es sich um eine virtuelle Kette. Statt auf richtige Restaurants setzt das Unternehmen auf das Liefergeschäft.

Im Einzelhandel sind die Produkte von Youtubern, Influencern und anderen Internet-Promis schon lange angekommen. Die Social-Media-Stars nutzen ihre Reichweite, um Produkte auf den Markt zu bringen, die in der Regel nur wenig mit der eigenen Person zu tun haben. Der Berliner Rapper Capital Bra war einer der Vorreiter in Deutschland. Zunächst mit einer „Gangstarella“-Tiefkühlpizza, später dem Eistee „BraTee“ und Sneaker-Pflegeprodukten. Andere Influencer und vor allem Rapper-Kollegen zogen schnell nach und brachten eigene Vitaminwasser, Wodka-Mischgetränke, Schnaps, Kaugummis, Chips oder Kondome in den Handel.

Nun scheint der Trend auch die Gastronomie erreicht zu haben, genauer gesagt die Fastfood-Branche. Dort sorgt der Rapper Luciano (meist gestreamter deutscher Künstler auf Spotify 2022, zwei Millionen Instagram-Follower) gerade für Aufsehen. In der vergangenen Woche hat der 29-Jährige seine Fastfood-Kette „Loco Chicken“ gestartet. Auf der Speisekarte dreht sich alles um paniertes und frittiertes Hühnchen: Chicken Wings, Nuggets, Hühnchen mit Waffeln, aber auch einige vegane Alternativen. Zuvor hatte Luciano bereits die eigene Eistee-Marke „Loco Juice“ und das alkoholische Mischgetränk „Loco Liqa“ auf den Markt gebracht.

„Loco Chicken“: Wachstum mit der Brechstange

Statt auf gesundes und langsames Wachstum scheint der Rapper, bürgerlicher Name Patrick Großmann, eher auf den Markteinstieg mit der Brechstange zu setzen. Zum Start sind stolze 100 Standorte geplant, in Köln ist bereits geöffnet. Bei „Loco Chicken“ handelt es sich um eine virtuelle Kette. Heißt: Statt auf eigene Restaurants setzt das Unternehmen auf das Liefergeschäft. Das Essen kommt dabei aus sogenannten Ghost Kitchens, also Geister-Küchen in Partner-Restaurants. Im Kölner Fall befinden sich die Geisterküchen in der Südstadt und in Nippes. „Diese bekommen von uns mehrmals die Woche unsere Zutaten frisch geliefert, bekommen unser Equipment wie Fritteusen und werden von uns geschult“, heißt es auf der Internetseite der Kette. Ein erstes richtiges Restaurant gibt es bisher nur in Berlin. Bei der Eröffnung bildeten sich lange Schlangen. Auch in anderen Städten sollen bald physische Restaurants folgen.

Für die rasante Ausroll-Phase der Standorte ist vor allem das Berliner Unternehmen Lanch verantwortlich. Dieses hat sich darauf spezialisiert, die Themen Influencer und Gastronomie zusammenzubringen. Erstes großes Projekt vor „Loco Chicken“: die Pizza-Kette „Happy Slice“, die im Mai mit 70 Standorten an den Start ging. Gleich vier davon gibt es in Köln - in der Südstadt, in Sülz, Ehrenfeld und im Agnesviertel. Markengesichter sind die Youtuber Jens Knossalla (Knossi) und Maximilian Stemmler (Trymacs).