Statt einer klassischen Soße serviert Gottschlich die vegane Wurst im Rheinauhafen mit vier bunten Soßen, drei Currypulver-Variationen stehen dazu zur Wahl.
„Krasse Curry Vurst“Warum der Kölner Sternekoch Daniel Gottschlich jetzt vegane Currywurst verkauft
Die Geschichte der Currywurst des Zwei-Sterne-Kochs beginnt am Eigelstein. Hier traf Daniel Gottschlich vor gut acht Jahren auf den US-amerikanischen Starkoch Anthony Bourdain. Der war für seine Doku-Reihe „Parts Unknown“ zu Gast, um Kultur und Küche der Stadt zu erforschen. In der „Fressbud“ sprachen die beiden bei Currywurst, Pommes, Mayo nicht nur über Köln, sondern auch über die Kultur und die Geschichte des beliebten Klassikers. „Currywurst ist in Deutschland so ein Identitätsding. Man wächst damit auf und jeder mag sie“, findet Gottschlich. „Ein Schlüsselmoment“, nennt Gottschlich die Begegnung mit Bourdain heute. Seitdem reifte die Idee einer eigenen Marke rund um die Currywurst.
Am Wochenende feiert Gottschlich, mittlerweile mit zwei Michelin-Sternen für sein „Ox & Klee“ im Rheinauhafen dekoriert, die Eröffnung seines Currywurst-Projekts: „Krasse Curry Vurst“ lautet der Name, wobei das V im Namen verrät, in welche Richtung es hier geht. Es ist eine vegane Wurst, die hier die Kunden begeistern soll. „Ich wollte nicht einfach eine normale Currywurst mache. Ich wollte etwas machen, das cool und neu ist.“ Eine vegane Wurst auf diesem Niveau gebe es bislang nicht, sagt der Sternekoch selbstbewusst. Mit im Currywurst-Boot sitzt Gottschlichs Geschäftspartner und „Ox & Klee“-Betriebsleiter Yuriy Apelyushynskyy.
Was aber muss eine Wurst konkret können, die dem Sternekoch zusagt? „Sie muss definitiv lecker sein, sie muss die richtige Konsistenz haben und statt irgendeinem Curry-Schleim mit ein bisschen Ketchup drin, sollte die selbstgekochte Soße aus echten, frischen Zutaten bestehen“, sagt Gottschlich. Die Wurst, die er gemeinsam mit den Experten von Remagen entwickelt hat, soll genau diese Anforderungen erfüllen. Sie besteht aus Erbsenprotein und einer selbstverständlich geheimen Gewürzmischung. Der Kunstdarm sorgt für die Röstaromen, die vielen anderen veganen Würsten fehlen. Die Textur sei vergleichbar mit der einer Wurst aus Fleisch, sagt Gottschlich. Dazu gibt es knusprige Pommes.
„Krasse Curry Vurst“ in Köln:„ Death by Curry“ für die ganz harten Currywurst-Fans
Besonders ist definitiv die Soße, genauer gesagt handelt es sich um gleich vier Curry-Soßen: eine violette mit Rotkohl und Apfel, eine rote eher klassisch tomatige, eine gelbe mit Muskatkürbis und Passionsfrucht und eine grüne mit grünen Tomaten, grüner Paprika und Jalapenos. Zur Wahl stehen dann noch drei Curry-Pulver, ein klassisches, eins mit Masala-Gewürz und für die ganz Harten die Variante „Death by Curry“ (Tot durch Curry).
Die Vurst wird aus einem mobilen Wagen, gestaltet in punkigem Schwarz und Gelb, heraus verkauft. Offizielles Debüt feiert er am Wochenende auf dem NRW-Tag vor dem „Ox & Klee“ im Rheinauhafen. In Zukunft soll es hier von Mittwoch bis Sonntag die vegane Currywurst geben. Dazu ist der Wagen auch für Events buchbar. „Außerdem gibt es bereits Pläne, die ,Krasse Curry Vurst‘ in den Einzelhandel zu bringen“, sagt Gottschlich.
Zehn Euro kostet die Vurst mit Pommes, allen vier Soßen und einem Getränk. Ein verhältnismäßig niederschwelliges Angebot, um in den Genuss des doppelt besternten Ideengebers zu kommen. Nebenan im Zwei-Sterne-Restaurant kosten die Menüs des sogenannten „Experience Taste“-Konzepts zwischen 185 (Sechs Gänge vegetarisch) und 290 Euro (zwölf Gänge mit Fisch und Fleisch) – ohne Getränkebegleitung.
„Krasse Curry Vurst“, Im Zollhafen 18 (Rheinauhafen), geöffnet Mittwoch bis Sonntag 12 bis 16 Uhr, zusätzliche spontane Öffnung möglich. www.instagram.com/krasse_curryvurst