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Zuwachs in der Massimo-FamilieSo schmeckt's Carsten Henn im „Barile“ im Agnesviertel

Lesezeit 3 Minuten
Innenraum des Restaurants Barile mit gedeckten, dunklen Holztischen

In den ehemaligen Räumen des Fioretto hat im Agnesviertel das Barile eröffnet.

Mit dem Barile hat die Massimo-Familie (Il Bagutta, Tanica) erneut Zuwachs bekommen. Unser Restaurantkritiker Carsten Henn hat das italienische Restaurant getestet.

Irgendwas muss das Massimo-Team richtig machen, sonst wäre es ihnen nicht gelungen in den letzten Jahren ein kleines Imperium aufzubauen. Neben der Rosticceria Massimo, das Il Bagutta, das Tanica und seit diesem Jahr auch das Barile an der Agneskirche in den ehemaligen Räumen des Fioretto. Nur die auf der Speisekarte eingeprägte römische Wölfin, das Logo des Massimo, gibt einen Hinweis darauf, wo man zu Gast ist.

Klassiker aus den Schwesterrestaurants

Wer schonmal in den anderen Restaurants der Gruppe gespeist hat, erkennt es auch an den Gerichten, denn viele davon sind bei den Schwesterrestaurants Klassiker. Das Speisenangebot ist überschaubar und erinnert am meisten an das Il Bagutta. Im „Kleinen Fass“ (wörtliche Übersetzung von „Barile“) gibt es etwa Vitello Tonnato, das traditionell zubereitet wird und okay ausfällt. Dasselbe gilt für das kleine Türmchen aus süßlich-weichen Kürbisstücken und einer Burratakugel. Da letztere hier der Hauptdarsteller ist, hätte sie eine bessere Qualität verdient.

Große Pasta-Portionen

Auftritt: Pasta. Heiß und al dente kommt sie auf den Tisch, groß sind die Portionen. Bei der weißen Kalbsbolognese gilt das auch für die Menge an Fleisch mit schönem Kalbgeschmack, großzügig wurde Hartkäse darüber gehobelt. Die schlotzige Variante mit Salsiccia punktet mit einer gekonnten Fenchelnote.

Eingangstür eines Restaurants an einer Straßenecke

Das Barile im Agnesviertel.

Solide Kalbsbäckchen

Natürlich ist Pasta eigentlich keine Hauptspeise beim Italiener, und auch im Barile gibt es anderes, etwa die geschmorten Kalbsbäckchen. Sie gelingen solide, beim Kartoffelpüree hat man es allerdings zu gut mit der Muskatnuss gemeint. Und selbst in einem Restaurant, das sich charmant hemdsärmelig gibt, sollte nicht auf einem Teller mit drei Katschen serviert werden. Zudem fällt auf, dass die gleichen Kräuterschnipsel als Universal-Deko für Speisen verwendet werden.

gedeckter Tisch in einem Restaurant

Im Barile speist man in lockerer Atmosphäre an blangen Holztischen.

Ein paar Nachtische gibt es auch, denen aber der aromatische Wumms fehlt. Beim Tiramisu wird zu sehr auf Cremigkeit gesetzt, die balancierende, bittere Kaffeenote fällt viel zu verhalten aus. Eine Torta della Nonna überzeugt mit ihren Zitrusnoten, die hier aber nicht zu schmecken sind, wodurch der traditionelle Kuchen schwer wirkt.

Was also ist das Erfolgsgeheimnis? Sicher die Pasta-Gänge, auch dass kein Gericht total misslingt und noch dazu alles schnell und heiß auf den Tisch kommt. Dazu gibt es eine lockere Atmosphäre mit blanken Holztischen, duzendem Personal und chilliger Clubmusik.

Fazit: Solide italienische Küche, am besten gelingen die Pasta-GerichteBewertung: 3 von 6 SternenBarile Weißenburgstraße 30, 50670 KölnTelefon 0221/ 700 96 264 Mo - Fr 12-15 & 17-24, Sa 17-24 Uhr www.barile-koeln.de

Probiertes

Burratakugel auf Kürbisstücken.

3-Gang-Menü 1: Vorspeise – Pasta – Dessert //37,50 Euro 3-Gang Menü 2: Vorspeise – Fisch oder Fleisch – Dessert // 43,50 Euro