Die Kölner Band „OK Kid“ feiert ihren zehnten Geburtstag mit einer Tour. Am Donnerstag, 20. April, steigt die Show im Kölner Carlswerk.
Romantik und RandaleOK Kid geht auf Jubiläumstour und tritt in Köln auf
„Empathie vor Demokratie!“ Für den Frontsänger von „OK Kid“ ist das Geheimnis hinter dem 10-jährigen Bandjubiläum ganz einfach: „Mit drei Personen kann man nicht gerecht abstimmen. Jeder muss durchsetzen können, was ihm wirklich wichtig ist“, erklärt Jonas Schubert. Die Wahl-Kölner wurden deutschlandweit mit Songs wie „Gute Menschen“ oder „Kaffee warm“ bekannt. Eine Kreuzung aus Pop-Melodien mit scharfsinnigen Texten zwischen Politik und Romantik ist das Aushängeschild von Schubert und seinen Band-Kollegen Moritz Rech und „Raffi“ Kühle. Auf ihrer Jubiläumstour spielt OK Kid am 20. April im Kölner Carlswerk Victoria. Im Gepäck: Ein Best of aus drei Alben.
„Köln nimmt einen erstmal mit offenen Armen auf. Wenn du nicht scheiße bist, bist du hier willkommen“, erzählt Schubert schmunzelnd. Aus Düsseldorf ist er vor 16 Jahren nach Ehrenfeld gezogen. Der „Kölner Nährboden“ habe OK Kid einen guten Start in ihre Karriere beschert. Der Durchbruch kam bereits mit ihrem Debüt-Album: 35 Festival-Aufritte innerhalb eines Sommers.
„Unser aktuelles Album ist ein Krisentagebuch“, sagt Schubert. Bomben fallen auf dem Cover von „Drei“. Während zwei Kinder aus dem Wohnzimmerfenster alles beobachten, ließt Vati ungestört Zeitung im Sessel. „Der Vorhang und seine Zeitung brennen, wenn man genau hinguckt“, merkt Schubert an. „Was sich krass verändert hat, ist, dass die jetzigen Krisen uns direkt tangieren“, erklärt er das Bild. „Es ist nicht mehr die Krise irgendwo, sondern die Krise bei uns im Wohnzimmer.“ Lange vor der Eskalation des Ukraine Kriegs entstanden, sind Klimawandel und Pandemie Thema der politischen Songs des Albums.
Aufnahmen mit den Bläsern von Querbeat
Ihre erste Single „Verschwende mich“ hat Ok Kid mit den Kollegen von Querbeat noch einmal neu aufgelegt. Querbeat-Frontmann Jojo Berger unterstütze Schubert am Mikro. Die Akustik-Version der Ballade mit den 13 Bläsern der Gruppe berührte den Sänger von Ok Kid tief: „Ich hatte Tränen in den Augen“, erinnert er sich an die Zusammenarbeit. „Sonst entstehen OK Kid-Songs vor allem am Rechner und nicht im Proberaum.“ Seinen emotionalen Song über eine Beziehung, in der sich jemand selbst verliert, von Instrumenten begleitet zu hören, sei „unfassbar schön“ gewesen.
Entscheiden wolle sich die Band zwischen Texten voller Tragik oder denen voller Wut auf die Welt nicht: „Romantische und politische Songs zu machen, liegt für mich nah beieinander. Hinter beiden steht die Dringlichkeit, etwas verarbeiten zu müssen“, erklärt Schubert. „Wir sind schon gut gelaunte Leute“, erklärt Schubert lachend. „Sich nicht verstanden zu fühlen“ sei für ihn aber wichtig, um Kunst zu machen.
Ob nach zehn Jahren mit Höhen und Tiefen langsam die Luft raus ist? „Es geht jetzt erst wieder los“, betont Schubert. Die letzte Zeit sei durch die Pandemie-Beschränkungen eine Durststrecke gewesen. „Dieses Jahr legen wir hoffentlich die Basis für die nächsten zehn Jahre.“ Besonders auf die Kölner Show freue sich die Band sehr: „Es ist natürlich ein Heimspiel. Viele Freunde kommen und wir erwarten auch einige Überraschungs-Gäste auf der Bühne.“
OK Kid tritt am 20. April im Carlswerk Victoria auf . Karten gibt es ab 37 Euro online.