Steigenberger Hotel„Woodcutter“ eröffnet erste Kölner Axtwurf-Bar

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Aron Lack von „Woodcutter“ am neuen Standort in Köln.

Aron Lack von „Woodcutter“ am neuen Standort in Köln.

Das Unternehmen „Woodcutter“ startete in Belgien und breitet sich nun auch in Deutschland aus. Für die Zukunft hat das Team ambitionierte Ziele.

Pflupp! Das satte, dumpfe Geräusch, wenn Eisen auf Holz trifft, ist befreiend. Vor allem, wenn das Eisen anschließend im Holz stecken bleibt. Und umso mehr, wenn das vorher dutzende Male nicht funktioniert hat. Ab Freitag wird dieses Pfluppen im Steigenberger Hotel auf dem Habsburgerring in tausendfacher Form zu bewundern sein. Dort eröffnet Kölns erste Axtwurf-Bar. „Woodcutter“, heißt das Unternehmen, das das Axtwerfen zuerst nach Belgien gebracht hat und sich nun auch in Deutschland ausbreitet. Köln ist nach Hamburg, Frankfurt, Berlin und Troisdorf der vierte Standort in Deutschland, weitere Städte sind in Planung.

Martin Dencker ist Deutschland-Chef von „Woodcutter“.

Martin Dencker ist Deutschland-Chef von „Woodcutter“.

In einem zweiten Eingang rechts neben der Hauptpforte des Steigenberger begrüßt der Geruch von frischem Holz den Besucher. Elf Axtwurf-Bahnen und eine Bar hat das „Woodcutter“-Team hier aufwendig eingebaut. Noch fehlen ein paar Zäune zwischen den Bahnen. Details, die spätestens am Freitag für absolute Sicherheit sorgen werden.

„Das Axtwerfen hat seinen Ursprung bei den Wikingern. Von da aus ist es erst nach Kanada und dann nach Europa gekommen“, erklärt Deutschland-Geschäftsführer Martin Dencker. Dencker ist in Köln kein Unbekannter, er hat unter anderem das „Jump House“ in Ossendorf und die Erlebnis-Kartbahn „BattleKart“ mit aufgebaut. „Das Axtwerfen habe etwas sehr Ursprüngliches“, findet er. „Unsere Vorfahren haben es ständig gemacht, es liegt uns also im Blut.“

„Woodcutter“ in Köln: Klassische Axt ist 27 Zentimeter lang und 600 Gramm schwer

Jeder Besucher werde das Ziel früher oder später treffen, sagt Dencker. Der Weg zum Erfolg: Festes Handgelenk, Arm gestreckt nach oben. Eine Bewegung von oben nach unten, so wie mit einem Hammer, soll dann mit dem richtigen Timing beim Loslassen zum Ziel führen. Viel Kraft ist dafür tatsächlich nicht nötig. Wenn die Axt das Ziel zwar trifft, aber nicht stecken bleibt, ist der Abstand zwischen Ziel und Werfendem die entscheidende Stellschraube. Pflupp! „Für mich ist das Axtwerfen wie Meditation“, sagt NRW-Regionalleiter Micha Wittek. „Man kann dabei komplett abschalten.“

Die Axtwurf-Anlage im Steigenberger Hotel.

Die Axtwurf-Anlage im Steigenberger Hotel.

Die klassische Axt, eine handelsübliche Variante von einem schwedischen Hersteller, ist 27 Zentimeter lang und 600 Gramm schwer. Wer damit zurechtkommt, kann in Größe und Gewicht beliebig variieren. „Obwohl es sehr hochwertige Äxte sind, haben wir einen hohen Verschleiß an Eisen, aber auch beim Holz. Das Holz versuchen wir, regional zu bekommen.“ Nach dem Motto – „Trink ein Bier und das Holz gehört dir“ – können die Besucher ihre Scheibe am Ende sogar mit nach Hause nehmen. Als Erinnerung für ein besonderes Erlebnis – oder als Brennholz.

Ein große Zielgruppe der neuen Axtwurf-Bar sind Junggesellenabschieden, aber auch Geburtstage, Geschäftskunden für Teambuilding-Maßnahmen oder Dates. „Wir haben 50 Prozent Frauenanteil“, sagt Dencker. „Frauen können extrem gut Axtwerfen. Das hat nichts mit Gewalt zu tun, sondern mit Filigranität.“

Erste Axtwurf-Bar mitten im Hotel

Besonders ist der Standort. Mitten in einem Hotel ist es die erste Axtwurf-Bar in Deutschland. „Wir sind froh, dass wir einen so coolen Partner gefunden haben“, sagt Hotel-Manager Richard Engelmayer. „Gerade für unsere Geschäftskunden ist das eine interessante neue Möglichkeit für die Freizeitgestaltung.“

Zwölf Jahre müssen Besucher mindestens alt sein. Eine wichtige Regel, die bei der Kombination aus Bar und Axt, nötig ist: erst Axtwerfen, dann Biertrinken. „Wenn wir merken, dass zu viel Alkohol im Spiel ist, dann ist für die Gruppe auch ganz schnell Schluss“, sagt Dencker.

Das „Woodcutter“-Team möchte auf der einen Seite den ganz normalen Freizeit-Kunden bedienen, hat auf der anderen Seite aber auch sportlich ambitionierte Ziele. Denn Axtwerfen, und das ist dem Team besonders wichtig, ist ein richtiger Sport. „Sonntags veranstalten wir Wettbewerbe“, sagt Dencker. In den USA gebe es ein richtiges Ligensystem und Weltmeisterschaften. „Unser Langzeitziel ist es, dass wir dort irgendwann einmal mitmachen.“

Woodcutter Köln, Steigenberger Hotel, Habsburger Ring 9 -13, geöffnet Donnerstag bis Samstag 14.30 - 23 Uhr, Sonntag 14.30 - 21 Uhr, ab 21 Euro pro Person für eine Stunde Axtwerfen inklusive Einweisung und Coaching (abhängig von der Gruppengröße vier Spieler pro Bahn)Weitere Informationen gibt es hier.

Das Spielziel

Ähnlich wie beim Darts geht es darum, die Axt so nah wie möglich ans „Bull's Eye“ – die Mitte der Zielscheibe - zu werfen. Der Treffer zählt nur, wenn die Axt stecken bleibt. Zusätzlich gibt es zwei kleine, blaue Zielpunkte mit hoher Punktzahl, die besonders schwer zu treffen sind. Es gibt verschiedene Spielvarianten, mit fünf oder zehn Runden oder mit Rückwärtszählen wie beim Darts. In den USA finden bereits regelmäßig Weltmeisterschaften statt, die sogar im Fernsehen übertragen werden.