Seit Februar gibt es das „Filmclub Studio 150“ in Braunsfeld. Die Liebe zum Film soll bei diesem Kino im Mittelpunkt stehen.
Neues Kino in KölnChristina und Thomas Finder eröffnen das „Filmclub Studio 150“
Normalerweise vermietet Thomas Finder das Filmstudio in seinem Kameraverleih an Medienschaffende und Firmenkunden. Aber einmal im Monat verwandelt es sich in ein kleines Kino mit dem Titel „Filmclub Studio 150“. Nicht ohne Grund heißt es „Filmclub“: „Das Hauptanliegen ist, eine Community zu bilden, Leute zusammenzubringen, die das Kino lieben“, erklärt Christina Finder, Ehefrau von Thomas Finder. Für die Filmliebhaber ist das Kino kein Geschäft, sondern ein Herzensprojekt. „Wir machen das aus Liebe zum Kino“, sagt sie.
Egal ob Klassiker oder neue Produktionen: Das Ehepaar zeigt sie alle. Die beiden möchten dabei auch unbekannteren Filmemachern und Streifen, die keine Kassenschlager waren, eine Bühne geben. Zuschauerinnen und Zuschauer können durch Wünsche mitbestimmen, was im Filmclub zu sehen ist. Das Konzept kommt gut an: „Die Leute sagen, es ist schön, dass was in Braunsfeld los ist“, resümiert Thomas Finder.
46 Plätze auf 70 Quadratmeter bietet das Independent-Programmkino. Sechs Euro kostet der Eintritt, Kinder bis 12 Jahre bezahlen vier Euro. Damit ist der Kinobesuch günstiger als in den meisten Kölner Kinos. „Wir wollen, dass die Leute kommen und Spaß haben. Es soll nicht am Preis scheitern!“, betonen die Veranstalter. Auch Popcorn und andere Snacks sowie Getränke bietet das Paar an. Mocktails, also Cocktails ohne Alkohol, sollen bald folgen.
Filmclub in Köln: Experten aus der Filmszene berichten
Zur Premiere des Filmclubs lief der Film „das Lehrerzimmer“, der eine Oscar-Nominierung für den besten internationalen Film erhalten hat. Johannes Duncker, Drehbuchautor und Leiter des Kölner Kurzfilmfestivals, war ebenfalls eingeladen und erzählte von der Entstehung und den Dreharbeiten zum Film. Thomas Finder sei in der Filmbranche gut vernetzt. „Seit vielen Jahren unterstütze ich das Kurzfilmfestival und stifte den Technikpreis, das heißt, die Gewinner können sich Technik im Wert von 1500 Euro in meinem Kamera-Verleih ausleihen“, erklärt Thomas Finder. In Zukunft möchte das Ehepaar mehr Experten einladen, die vor dem Film von ihrer Arbeit berichten.
Mit dem „Filmclub Studio 150“ haben sich Thomas Finder und seine Ehefrau Christina einen langgehegten Traum erfüllt. Ursprünglich wollten sie in ihrem Wohnort außerhalb von Köln ein Kino eröffnen, hatten aber keine passenden Räumlichkeiten gefunden. Das änderte sich, als Thomas Finder den Standort seines Kameraverleihs von Deutz nach Braunsfeld verlegte. „Wir haben uns gedacht: jetzt haben wir ein Studio, warum machen wir da nicht ein Kino?“, erklärt Christina Finder.
Open-Air-Vorstellungen geplant
Im Dezember letzten Jahres wurde aus der Idee ein handfester Plan. Ein alter Freund half den beiden bei der Organisation. „Mein Freund Andreas hat das kleinste Kino in Deutschland mit 13 Plätzen in Lögow, in Brandenburg“, erzählt Thomas Finder. „Das war eine große Inspiration“, bekräftigt seine Frau Christina. Mit Hilfe der Plattform „dorfkinomachen.de“ bucht das Paar die Aufführrechte für jeden Film, den sie im Kino zeigen möchten.
Das Paar hat große Pläne für die Zukunft ihres Filmclubs. Es sollen thematische Veranstaltungen folgen. „Wir mögen Essen und Kino. Daher möchten wir in der Küche spanische Tapasabende oder ein französisches Buffet vor oder nach dem Film veranstalten“, sagt Christina Finder. Im Sommer wird es ein Sommerfest geben, mit Open-Air-Kino, Livemusik und Konzert, im September wollen die beiden eine Kurzfilmnacht veranstalten.
Filmclub Studio 150 im Finder TV-Verleih, Eupener Straße 150, 50933 Köln
Aus dem Programm
Am Samstag, den 20. April, geht es weiter mit dem Film „Blade Runner“, der um 20 Uhr startet. Am Sonntag, den 21. April, läuft ab 17 Uhr der Science-Fiction Film „2001 Odyssee im Weltraum“.