Schmecken, fühlen, angucken: Kiemen und Flossen begegnet man in Köln auf verschiedenste Weise. Egal ob Wellness-Fan oder Gourmet, es ist für jeden etwas dabei.
Sommerserie „Köln mal anders“Fünf besondere Adressen für Fischliebhaber

Täglich frischen Fisch kann man bei Sakis Fisch und Feinkost in Köln kaufen oder auch direkt essen.
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Unsere Sommer-Serie „Köln mal anders“ gibt Tipps für eine Tour durch Köln mit jeweils einem ganz speziellen Fokus. Wir haben die besten Adressen für Fischliebhaber zusammengetragen — egal ob auf dem Teller, an den Füßen oder im Gartenteich.
1. Die Nase platt drücken im Zoo-Aquarium

Köln, RSK, Kugelfisch im Zoo
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In diesem Jahr wird das Aquarium des Kölner Zoos schon 52 Jahre alt — eine richtige Institution also. Von heimischen bis zu ganz exotischen Arten kann man hier alles bestaunen, in knapp 70 geografisch geordneten Aquarien leben zum Teil paradiesisch-bunte Fische zwischen Anemonen, Korallen, Seesternen, Muscheln und Krebsen. Hier finden sich auch viele bedrohte Fischarten, insbesondere aus Madagaskar. Ein besonderer Tipp: Die Taschenlampenführungen im Aquarium. Der Rundgang durch das abendliche Aquarium findet ab Oktober jeden Freitag für Kinder ab sechs Jahren und Erwachsene statt, bei dem nur Taschenlampen zur Beleuchtung eingesetzt werden.
Aquarium Kölner Zoo, Riehler Straße 173
2. Die Angel am Rheinufer auswerfen
„Du weißt nie, was beißt.“ Diese Weisheit gilt uneingeschränkt für den Rhein als Anglerrevier. Vom Aal bis zum Zander sind so gut wie alle heimischen Süßwasserfische im Strom vertreten, sagt ein Mitarbeiter von „Angel Joe“. Der Angelladen in Bocklemünd ist Anlaufpunkt für Material und Angelkarten. Die Drei-Tageskarte für den Rhein kostet zehn Euro, Bedingung ist ein gültiger Angelschein. Und welcher Rheinabschnitt ist am schönsten um seine Angel auszuwerfen? „Vater Rhein ist immer schön, egal ob in Deutz oder Rodenkirchen“, sagt der Profi. Wer stattdessen einen See bevorzugt, der angelt in Köln am besten im Fühlinger See oder im Escher See. Lernen kann man das Angeln hier auch: Bei der Angelsportgruppe Ford e. V., die hat auch eine Jugendgruppe.
Angelkarten u.a über Angel Joe, Fettenweg 2
3. Die Füße abknabbern lassen im „Fish Spa“

Doktorfische 'massieren' die Füße einer Kunding.
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Lange wurde vor Gericht um die Betriebserlaubnis für so genannte „Fish Spas“ gerungen. 2015 erlaubte das Kölner Verwaltungsgericht den Einsatz von „Knabberfischen“ auch zur kosmetischen Fußpflege. Und so funktioniert es: Die gewaschenen Füße kommen in ein Becken mit türkischen Kangalfischen, die sofort mit dem Absaugen und Abknabbern abgestorbener Hautschuppen beginnen. „Das ist absolut schmerzfrei, es kitzelt nur ein bisschen,“ erklärt eine Mitarbeiterin des Silver Tiger Spa Cologne am Hansaring. Stress bei den Tieren verursache das nicht, das Abknabbern sei ein normaler Fressvorgang für die Fische. Das Massage- und Kosmetikstudio wirbt mit weichen Füßen nach der Behandlung und der Freisetzung von Glückshormonen währenddessen. 15 Minuten kosten 15 Euro, 30 Minuten gibt es hier für 28 Euro.
Silver Tiger Spa Cologne, Hansaring 102-104
4. Delikatessen bei Sakis Fisch und Feinkost kaufen

Sakis Semerztzidis verkauft Fisch.
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Kabeljau, Seelachs, Sardinen, ganze Doraden, Tintenfische oder Rotbarsch – täglich frische Fische kann man bei Sakis Fisch und Feinkost kaufen. Relativ jung ist das Geschäft von Sakis Semerztzidis und seiner Familie, die vom Großmarkt an den Bonner Wall umgezogen sind. Geschäftskunden und Privatleute werden hier gleichermaßen fündig, die Lieferungen kommen direkt aus Griechenland, Frankreich, Italien und den Niederlanden. Feinkostartikel wie zum Beispiel Olivenöl gibt es hier auch. Eine Empfehlung ist der Mittagstisch, die Mutter Elisabeth seit drei Monaten am neuen Standort frisch kocht, zum Beispiel Backfisch oder Calamari.
Sakis Fisch und Feinkost, Bonner Wall 112
5. Den eigenen Gartenteich bestücken

Teichfische aus dem Zoo-Tropenaquarium Poll
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Blubb, blubb, blubb — was schwimmt denn da? Der heimische Gartenteich ist nach wie vor beliebt. Bitterlinge, Kois oder Goldfische als Haustiere für den eigenen Garten oder Schrebergarten verkauft auch Alexandra Brendel im „Zoo-Tropenaquarium“ in Poll. „Besonders beliebt bei unseren Kunden sind Shubunkin“, sagt die Fachfrau. Der Zierteichfisch ist eine Mischung aus Goldfisch, Schleierschwanz und Koi. Beachten sollte man beim Teichbau, dass er tief genug ist. „Mindestens einen Meter tief sollte er sein, damit die Fische darin auch überwintern können“, sagt Alexandra Brendel. Den günstigsten Fisch gibt es in ihrem Geschäft schon ab 3,50 Euro, kleine Kois gibt es ab 27 Euro. „Wir haben aber auch sehr große Kois, die gibt es bei uns ab 300 Euro.“
Zoo-Tropenaquarium Köln, Siegburger Straße 308-310
6. Fisch und Meerestiere essen im Restaurant „Poisson“

Chef im „Poisson“: Ralf Marhencke.
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Seit 16 Jahren gibt es das „Poisson“ hinter dem Neumarkt, bekannt ist das Restaurant von Ralf Marhencke vor allem für seine Austern, die es an einer ausladenden Theke zu bestaunen gibt. Von der Karte empfiehlt der Chef gerne den Wolfsbarsch. „Er wird schonend gegart in der Salzkruste, nur mit etwas Olivenöl, das reicht schon. Ein Fisch braucht nicht viel“, sagt Marhencke. In seinem Restaurant isst man grätenfrei, alles wird vorher filetiert. Zubereitet werden Fisch und Meerestiere in der offenen Küche des Restaurants. Ein weiterer Tipp von der Karte sind die Fischsuppe und die Calamaretti. Sonntags und montags ist der Laden zu — denn da gibt es nunmal keinen frischen Fisch.
Restaurant Poisson, Wolfsstraße 6-14