Gartenplanung für das ganze JahrWas jetzt und jeden Monat im Garten zu tun ist
- Was ist im Januar im Garten zu tun? Was wird jetzt vorgezogen? Welche Samen können schon in die Erde?
- Unser Gartenkalender für das ganze Jahr zum Herunterladen - Expertin Ina Sperl hat Tipps für jeden Monat.
Köln – Wenn im Freien nicht viel zu tun ist, ist Zeit, das Gemüsebeet für die kommende Saison zu planen. Saatguttütchen werden gesichtet, Kataloge gewälzt. Bald kommen auch schon die ersten Samen in die Erde. Chilis etwa werden ab Januar vorgezogen, manche Salate können schon im Februar im Freien ausgesät werden.
Gartenplanung: Was kommt ins Beet?
Hier entscheiden Geschmack, Vorlieben und Platz. Wer mit dem Gärtnern beginnt, beschränkt sich vielleicht auf eine Handvoll Sorten, die sich ergänzen und guten Ertrag bringen. In Gartenbüchern und Katalogen von Saatgut-Anbietern lässt sich alles Wissenswerte finden. Manche Pflanzen benötigen mehr Nährstoffe als andere – Kohl etwa gilt als Starkzehrer. Mangold kommt mit weniger zurecht, Bohnen sind genügsame Schwachzehrer. Bei der Planung des Beetes muss der Platzbedarf berücksichtigt werden – zwei Zucchinipflanzen nehmen so viel Raum ein wie vier Reihen Möhren.
Die meisten Gemüse benötigen außerdem viel Sonne, im Halbschatten schaffen es aber immerhin noch Erbsen, Kohl und Kräuter wie Petersilie. Manche Pflanzen haben Abneigungen, was ihre Nachbarschaft angeht: Kohl und Erdbeeren vertragen sich nicht, ebenso Fenchel und Tomaten. Aber auch die zeitliche Abfolge ist entscheidend: wenn Spinat geerntet ist, können dort noch Bohnen gelegt werden. Gurken dagegen würden mehr Nährstoffe benötigen. Und wo im Vorjahr Tomaten standen, sollten keine Kartoffeln gelegt werden – Pilzerreger im Boden könnten die Ernte schädigen.
Top-3-Tipps des Monats
1. Töpfe gießen. Oftmals stehen Blumenkästen und Kübel so, dass wenig Regen hineinfällt. Gießen, damit die Erde nicht zu sehr austrocknet.
2. Anbindungen prüfen. Stricke, mit denen junge Bäume befestigt werden, lockern sich mit der Zeit. Jetzt checken und notfalls erneuern.
3. Boden lockern. Wenn die Erde nicht zu nass ist, kann mit der Grabegabel gelockert werden: in den Boden stechen und behutsam bewegen.
Gemüsebeet: Die Mischung macht’s
Eine gute Mischung macht das Gemüsebeet aus, sowohl neben- als auch nacheinander. Das muss nicht kompliziert sein, denn es gibt längst einen reichen Schatz an Gärtnerwissen. Schwester Christa Weinrich, Expertin für Mischkultur an der Abtei Fulda, empfiehlt einfache Kombinationen. Zum Beispiel für Erbsen: Eine Reihe Radieschen wird auf beiden Seiten von jeweils einer Reihe Spinat flankiert, außen wird jeweils eine Reihe früher Erbsen gelegt. Spinat und Radieschen sind geerntet, ehe die Erbsen groß werden und den Platz brauchen. Wenn im Sommer das ganze Beet geräumt ist, können noch Kohlsorten oder späte Salate gepflanzt werden.
Saatgut: Sortieren und bestellen
Gemüse selber aus Saatgut zu ziehen hat den Vorteil, dass viele interessante Sorten erhältlich sind: von der Aubergine „Blaukönigin“ über den Braunkohl „Rote Palme“ bis zur Duwicker Möhre. Saatgut ist oft lange haltbar – Salate etwa etliche Jahre. Samen seltener Sorten sind bei Tauschbörsen zu finden – in diesem Jahr wohl eher online. Auf samenfeste Sorten achten, dann kann wieder eigenes Saatgut gewonnen werden.
Jetzt schön: Die Korsische Nieswurz
Grüne Blüten mitten im Winter: Die Korsische Nieswurz (Helleborus argutifolius) hat jetzt im Januar ihre beste Zeit. Obwohl sie aus südlichen Gefilden stammt, ist sie hierzulande winterhart und wächst gut im Garten. Die Pflanze ist immergrün, ihre Blätter sind größer und derber als die der Palmblatt-Nieswurz (Helleborus foetidus). Die Blüten sind limonengrün und haben etwa fünf Zentimeter Durchmesser. Die Korsische Nieswurz mag es halbschattig und feucht, doch sollte sich die Nässe nicht stauen. Sie gedeiht gut unter lichten Gehölzen, wo das helle Grün jetzt an grauen Tagen frisch leuchtet.
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Unter guten Bedingungen kann eine Pflanze bis zu einem Meter hoch werden und mehr als einen halben Meter breit. Sie macht sich gut alleine im Beet, etwa zwischen wintergrünen Farnen und Christrosen, oder in einer kleinen Gruppe.
Pflanzenschutztipp: Viele Schädlinge sind frostresistent
Schädlinge überdauern die kalte Jahreszeit meist im Boden oder an anderen geschützten Orten. Dort können sie tiefe Temperaturen bis etwa minus 20 Grad Celsius ohne Weiteres gut überstehen – ein strenger Winter tötet sie nicht ab, wie viele Hobbygärtner hoffen. Denn sie überstehen die Kälte als Ei, Larve, Puppe oder auch als ausgewachsenes Tier. Als Ei überwintern an den Trieben von Gehölzen zum Beispiel Blattläuse, Frostspanner und Spinnmilben. Schnecken legen ihre Eier dagegen in den Boden ab.
Ebenfalls im Boden überdauern die Puppen der Kohl- und Möhrenfliege sowie verschiedene Käferarten, etwa die Larven des Dickmaulrüsslers. Auch Pilzkrankheiten trotzen der Winterkälte ohne Probleme. Stark schwankende Temperaturen dagegen, oder ein verspäteter Kälteeinbruch im Frühjahr, sind ungünstig für die Schädlinge. Steigt das Thermometer im Frühjahr erst einmal deutlich über Null an, treiben nicht nur die Pflanzen wieder aus, sondern auch die Schädlinge werden wieder aktiv. Treten dann erneut stärkere Fröste auf, gehen die aus dem Winterschlaf erwachten oder frisch geschlüpften Schädlinge oft zu Grunde. Für eine Prognose, wie sich der bisherige Winter auf die Schaderreger im Garten ausgewirkt hat, ist es derzeit noch zu früh.