HintergrundTräume und ihre Bedeutung
In 75 Prozent der Träume kleiner Kinder bis sechs Jahre tauchen Tiere auf. Je älter, desto seltener.
Jungen träumen öfter von Monstern und Krokodilen, Mädchen von kleineren, meist kuschligeren Tieren. „Gerade Kinder, die noch nicht so gut erzählen können, drücken in der Gestalt von Tieren vielschichtige Gefühle und Vorstellungen aus“, erklärt Hans Hopf.
Die häufigsten Tiere im Kindertraum – und wofür sie stehen:
Krokodil = Neid, Gier, Aggression
Hase = ängstliches Tier, das rasch flüchtet
Katze = kuschelig, Bedürfnis nach Nähe
Schlange = unheimliche Bedrohung
Schäfchen = Bedürfnis nach Nähe
Hund = treuer Freund, oder bissig, je nach Erfahrung
Monster oder Gespenst = überwältigende Ängste
Manchmal träumen Kinder aber auch von Situationen:
Der Falltraum:
„Ich bin auf einen Turm gestiegen. Der Turm ragte bis in den Weltraum. Ich war mittlerweile ganz oben und sah die Erde nicht mehr. Ich geriet in Panik, suchte mit einem Fuß vorsichtig die nächste Leitersprosse. Meine Angst wurde immer größer. Plötzlich rutschte ich ab und stürzte ins Dunkle. Kurz vor dem Aufschlag erwachte ich.“
Erklärung: Dieser Junge (14) fühlte sich stark überfordert, litt unter den Veränderungen der Pubertät und Versagensängsten, wollte aber mit seinen Eltern nicht darüber reden.
Der Beschämungstraum:
„Ich stehe an der Tafel und merke, dass alle über mich lachen. Da stelle ich entsetzt fest, dass ich nackt bin.“
Erklärung: Das Mädchen (14) wurde an die Tafel gerufen und konnte die Aufgabe nicht lösen. Buchstäblich nackt dazustehen ist ein häufiges Motiv im Beschämungstraum – typisch nach als peinlich empfundenen Niederlagen und Beschämungen – häufiger bei Mädchen.
Der Erstarrungstraum:
„Eine Hexe kommt auf mich zu und will mich auffressen. Ich will fortrennen, aber es geht nicht. “
Erklärung: Der Junge (8) in diesem Traum wird von seiner Mutter sehr überbehütet. Träume, sich nicht wegbewegen zu können, können auf eine Situation hinweisen, von der der Träumer annimmt, sie sei nicht zu verändern.