Robert Rossa hatte sich bereits einen Namen als mobiler Caterer für Cocktails und Kaffeespezialitäten gemacht. Mit dem Projekt am Rande der Fußgängerzone betrat er eine neue Bühne. Der Nordbahnhof (nordbahnhof-siegburg.com) blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Er diente bis 1910 als Station „Driesch“ der 1884 in Betrieb genommenen Aggertalstrecke von Siegburg nach Ründeroth. Während die Bahnlinie an Bedeutung verlor, blieb die Bahnhofsgaststätte stets sehr beliebt. Die Trasse wurde schließlich stillgelegt und weitgehend – so auch der Abschnitt um den Nordbahnhof – zum Radweg umgebaut. Die Ambition des Gastgebers, den Nordbahnhof in eine attraktive Gastronomie zu verwandeln, die auch Gäste außerhalb Siegburgs anzieht, hat sich längst erfüllt. Hohe Decken, Tische und ein Parkettboden aus Eichenholz, eine Deckenbeleuchtung von imposanten handgefertigten Lampen und eine lange Theke mit großer Bar sorgen für ein loungiges Ambiente.

Bürgerliche Crossover-Küche mit regionalen Produkten

Den kulinarischen Stil beschreibt Rossa als „bürgerliche Crossover-Küche“. Aus der Region kommt zum Beispiel das Fleisch von der Metzgerei Werner in der Nachbarschaft und das Wildbret. Ein passender Auftakt gelingt mit gratiniertem Ziegenkäse, den die Küche jahreszeitlich interpretiert. Die winterliche Variante wird mit Honig, Birne, Rucola und Rosmarin (9,50 Euro) kombiniert. Gänse und Wild spielen aktuell eine dominante Rolle. Die Gänsekeule mit Serviettenknödel, Apfelrotkohl, Maronen und Jus (29 Euro) oder Hirschrücken mit Pommes Macaire, Preiselbeerrosenkohl, Rotkohlcrème und Jus (28 Euro) sind typische Beispiele. Vegetarische Alternative ist ein Kürbis Risotto mit Ratatouillegemüse und Thymianschaum (16 Euro). Zu den Evergreens zählen der Nordbahnhofsalat (14 Euro) oder das Nordbahnhof Pfännchen (23,50 Euro), das Rinderfilet, Schweinefilet, Hähnchenbrustfilet, Bratkartoffeln, Speckbohnen und Champignonrahmsauce vereint.

Beeindruckende Spirituosenauswahl

Die Speiseauswahl wird von einer überschaubaren Weinauswahl begleitet. Im offenen Ausschank entdecken wir zum Beispiel Weißburgunder vom Weingut Andres aus der Pfalz oder Rioja Crianza von der Bodega Heraclio Alfaro. Die Fassbier-Alternativen heißen Peters Kölsch und Radeberger Pils. Beeindruckend ist das Spirituosensortiment. Sonntags findet von 10 bis 14 Uhr ein Brunch statt. Im Preis von 32 Euro sind Kaffee und Orangensaft inklusive. Der Bahnhof dient außerdem als Außenstelle des Standesamtes.

Nordbahnhof Siegburg, Kronprinzenstraße 4c, 53721 Siegburg, (02241) 9959593, mittwochs bis samstags 17.30 bis 23 Uhr, sonntags 10 bis 14 Uhr und 17.30 bis 23 Uhr.