Rheinbach – Kindliche Erfahrungen können die spätere Berufswahl prägen. Benedikt Frechen hat sein Rheinbacher Restaurant der Großmutter Anna Seibert gewidmet. Sie arbeitete als Hauswirtschafterin und besaß einen großen Garten mit Fallobstwiesen. „Bei meiner Oma habe ich als Kind in den Ferien immer Obst gesammelt“, erinnert sich Frechen. „Anschließend haben wir gemeinsam mit den Nachbarn gekocht.“

Diese früh erlebte Gemeinschaft sowie die Leidenschaft für das Fermentieren, Einmachen und Einwecken hat sich der Koch bewahrt und sie ist eine wichtige Quelle der Inspiration. Der 34-jährige ist im vergangenen Herbst in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Zuvor hatte er 15 Jahre an verschiedenen Orten der Republik gekocht und bis zum Sommer 2018 die Küche im Niederkasseler „Clostermanns Hof“ geleitet.

Die Jahreszeit bestimmt den Speisekanon - Die Produkte sind regional

Seine Wirkungsstätte ist nun ein Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert, das traditionell als kulinarischer Fixpunkt Rheinbachs gilt. Hier stellt Frechen Regionalität in den Mittelpunkt. Viele Lebensmittel bezieht er in unmittelbarer Umgebung. Wie es sich für eine ambitionierte Küche ziemt, bestimmt die Jahreszeit den Speisekanon.

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Ein Wiener Kalbsschnitzel geht allerdings fast immer. Aktuell wird es mit Pfifferlingrahmsauce, Kartoffel-Senfpüree und Kopfsalat für 27 Euro aufgetischt. Pilze spielen ab dem Spätsommer eine Hauptrolle und lassen sich hervorragend mit Gemüse kombinieren. Das unterstreichen Gerichte wie Sellerie im Eiweißmantel gegart mit Selleriepüree, eingelegten Pfifferlingen, Topfen-Kartoffelravioli und Erbsenvelouté (20 Euro) oder eine Kreation aus Ravioli, Waldpilzen, Spinat, Hähnchenschmelze und Pfifferlingen (21 Euro).

Wer die Küche kennenlernen möchte, darf dies auch tagsüber tun. Wochentags können sich die Gäste ein Mittagsmenü über zwei Gänge inklusive Wasser und Espresso für 19 Euro zusammenstellen. Beeindruckend ist die Weinauswahl. Bei 55 verschiedenen Tropfen bleiben kaum Wünsche offen. Während unter den Weißweinen deutsche Anbaugebiete dominieren, kommen beim Rotwein Franzosen, Italiener und Spanier zum Zug. Innen verströmt das Fachwerkhaus mit seinen 50 Sitzplätzen dank vieler gemütlicher Ecken eine heimelige Atmosphäre. Auf der Terrasse vor dem Bürgerhaus lässt sich der Spätsommer ebenso gut genießen.

Das Restaurant Anna Seibert – Feine regionale Küche by Benedikt Frechen, Am Bürgerhaus 5, 53359 Rheinbach, Telefon (02226) 8923713, ist sonntags von 12 bis 20 Uhr sowie an allen anderen Tagen außer mittwochs von 12 bis 15 Uhr sowie von 17.30 bis 22 Uhr geöffnet. www.anna-seibert.de