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Ruhig Süßes essenWas bei Ernährung von Menschen mit Demenz zu beachten ist

Lesezeit 2 Minuten
Dementer isst Süßes

Bei Demenz ruhig Süßes essen Süßes wird bevorzugt.

Demenzpatienten haben oft präzise Vorstellungen davon, wie und was sie essen und trinken wollen. Allerdings können sie diese Vorlieben häufig nicht mehr so gut mitteilen. Umso wichtiger ist es, dass pflegende Angehörige bei Einkauf und Zubereitung daran denken. Tipps dazu hat jetzt die Deutsche Alzheimer Gesellschaft in einer Broschüre zusammengestellt. Ein Überblick.

Was Menschen mit Demenz schmeckt, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Es gibt aber Gemeinsamkeiten. Viele Betroffene bevorzugen zum Beispiel süßes und fettiges Essen. Diesen Vorlieben sollten Pflegende auch ruhig nachgeben. Entscheidend ist bei Demenz, dass die Kranken gerne und mit Genuss essen. Um die Ernährung etwas ausgewogener zu gestalten, können Angehörige Gerichte eventuell nachsüßen – indem sie Sauerkraut zum Beispiel mit Rübensirup mischen oder Brote gleichzeitig mit Leberwurst und Honig bestreichen.

GETRÄNKE

Wasser lehnen viele Demenzpatienten ab, weil es schon bei leichten Schluckbeschwerden schwer zu trinken ist und schnell wieder aus dem Mund hinausfließt. Besser sind daher dickflüssige, süße Säfte wie Pfirsich- oder Bananensaft. Pampelmusensaft ist dagegen keine gute Idee, weil er die Verarbeitung von Medikamenten stören kann. Kaffee hat Vor- und Nachteile: Einerseits kann er den Appetit zügeln, so dass Demenzpatienten weniger essen. Andererseits empfinden sie den Duft oft als wohltuend, weil er positive Erinnerungen in ihnen weckt.

GEWÜRZE

Ähnlich wie bei Kaffee können auch bestimmte Gewürze den Appetit bremsen – rote Pfefferschoten und Chili zum Beispiel. Schwarzer Tee und Cola haben eventuell eine ähnliche Wirkung. Und Knoblauch verhindert die Aufnahme von Fett und Kohlehydraten und kann deshalb gefährlichen Gewichtsverlust verursachen.

ZUBEREITUNG

Verschiedene Texturen und Konsistenzen verunsichern viele Patienten. Daher sollten Angehörige alle Speisen gabelweich kochen, gleichzeitig aber keinen unattraktiven Einheitsbrei servieren. Zu heiß sollte das Essen nicht sein, weil die Kranken dies oft zu spät bemerken. Mehlige oder krümelige Speisen weichen Angehörige am besten ein – sie verursachen oft Schluckprobleme. (dpa)