Die Gaststätte Op de Miel ist in Bonn eine Institution. Wer die 25-seitige Chronik der Traditionsgaststätte auf der Homepage liest, erfährt interessante Details über die Stadtgeschichte.
Serie Rheinische TafelTraditionslokal in der Bonner Altstadt
Die Gaststätte Op de Miel (opdemiel.de) am Rande der Altstadt ist ein Hort zeitloser Gemütlichkeit mit vielen Facetten. Es braucht eine gehörige Portion Fantasie, um sich vorzustellen, dass das ursprüngliche Gebäude, in dem die älteste Gaststätte der Nordstadt residiert, von Feldern und Äckern der Köln-Bonner Bucht umgeben war. Das Haus wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut und zunächst als Pfeifenmanufaktur genutzt. Zeugnisse des ersten „Wirths“ Heinrich Röttgen reichen bis in das Jahr 1856 zurück. Damals war hier eine Ausspannstation für die Pferde der „Landzöger“, die quer durch Deutschland zogen und im Haus übernachteten. Vor 66 Jahren erhielt die Wirtschaft ihren heutigen Namen, der sich an der rheinischen Aussprache einer Meile orientiert. So nannten die Menschen früher die heute etwa viereinhalb Kilometer lange Kölnstraße, die einst Kölner Chaussee hieß.
Treffpunkt nicht nur für Fußballfans
2007 hat Renata Zientara die Leitung dieser Institution übernommen. Die gelernte Restaurantfachfrau ist dafür verantwortlich, dass das Lokal nach wie vor zu den lebhaftesten Treffpunkten im Bonner Norden zählt. Thekengeschäft und Kegelbahn gehören ebenso dazu wie die Übertragung der Spiele der ersten und zweiten Bundesliga sowie der Champions League. Auch die Fans, die Spieler und die Verantwortlichen des Bonner SC, der im nahen Sportpark Nord seine Heimstatt hat, fühlen sich hier wohl. Das alles harmoniert mit einer Küche, die gutbürgerliche und italienische Einflüsse vereint.
Rheinische Spezialitäten und italienische Wochengerichte
Klassiker vom Halven Hahn (9,30 Euro) über Currywurst mit Pommes frites (8,90 Euro) bis hin zum Schnitzel „Bonner Art“ mit Zwiebeln, Spiegelei, Pommes frites und Salat (16,90 Euro) sind unverzichtbar, darüber hinaus regiert mit Salvatore Grimaldi ein Sizilianer in der Küche, der seine Wurzeln nicht gänzlich verleugnen möchte. Dafür nutzt er die Wochenkarte. Mit drei oder vier Gerichten sorgt der Koch stets für Abwechslung mit Leckereien vornehmlich aus der Cucina Italiana. Typische Beispiele sind Aubergineninvoltini mit Hackfleisch, Spinat und Salzkartoffeln (16,90 Euro) oder frische Pasta mit Birnen und Gorgonzolasoße (13,90 Euro). In den kommenden Wochen werden zudem die Gänsekeulen, die mit einer Maronensauce, Rotkohl und Klößen serviert werden, für weitere Resonanz sorgen. Frisch gezapft gibt es Sion Kölsch, Krombacher Pils, Andechser Hell und Starnberger Hell. Die Wohnzimmer-Atmosphäre wird von vielen Bildern der Bonner Malerin Ingrid Krispin unterstützt.
Op de Miel, Kölnstraße 175, 53111 Bonn, (0228) 6 29 59 15, dienstags bis freitags ab 16 Uhr, samstags und sonntags ab 13 Uhr.