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Kunsthandwerk bei BonBon Cologne:Einkaufen wie im Orient in der Kölner Altstadt

Lesezeit 3 Minuten
Ladenbesitzer Burhan Aslan -BonBonBoutique3

Köln – Der Duft von frischem Tee und Kaffee, harmonisch angeordnete Farben, und die entspannte Musikauswahl des Indie-Radiosenders SomaFM – einfach alles an dem kleinen Laden BonBon Cologne in der Altstadt ist gemütlich. Bei BonBon Cologne handelt es sich nicht um einen Süßwarenladen, sondern um eine Boutique für farbenfrohes orientalisches Design, insbesondere Wohnaccessoires, Textilien und Schmuck.

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Burhan Aslan, Gründer und Geschäftsführer von BonBon Cologne, setzt bei der sorgfältigen Artikelauswahl auf seine Erfahrung, seinen Stil und eine Art Gefühl für das Zusammenspiel von Farben, das er nicht so ganz beschreiben kann. Er nimmt eine kleine Keramikschale in die Hand. „Traditionelle türkische Keramik. Wer das sieht, fühlt sich direkt wie im Urlaub.“ Jedoch beschränkt sich das Sortiment nicht auf die Türkei: Aslan präsentiert Kunsthandwerk aus dem Nahen Osten und Indien sowie Fair Trade aus Afrika. Weniger Marokkanisches oder Persisches, aber eben international. Er hält eine handgefertigte Teetasse hoch. „Diese hier wurde in Holland hergestellt. Und der Kaffee ist natürlich italienisch.“

Die KölnerInnen sind offen gegenüber neuen Stilen

Das Motto der Boutique, „Für Sie und Ihr Zuhause“, hat seine Freundin ausgewählt, weil Aslans Deutsch noch nicht so gut ist. Vor seinem Umzug nach Köln arbeitete er als Verkäufer in Istanbul; 2013 eröffnete er dort seinen ersten eigenen Laden. Aslan war nur zweimal in Köln zu Besuch gewesen, als er sich entschied, hier leben und arbeiten zu wollen. Die Kleine Budengasse in der KölnerAltstadt, einen Katzensprung vom Rhein entfernt, hat es ihm sofort angetan. Hier eröffnete er vor einem Jahr die BonBon-Boutique. Klar, Räumlichkeiten in der großen Shoppingmeile wären auch schön, aber dort hetzen die Leute dann doch nur vorbei, anstatt zu verweilen. „An der Hauptstraße ist es kommerzieller“, findet Aslan. „Die Atmosphäre dort passt nicht.“

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Natürlich bietet Aslan seinen BesucherInnen – das Wort Kundschaft benutzt er nicht so gerne – Kaffee und Tee an und lässt ihnen viel Zeit, sich umzuschauen, anstatt ihnen etwas anzudrehen. Klischeehafte, aufdringliche Verkaufstricks kann er nicht leiden. Überhaupt tut sich Aslan ein wenig schwer mit der Berufsbezeichnung „Verkäufer“. Er präsentiert die Gegenstände lieber, denn „sie sprechen für sich selbst, wenn mansie richtig platziert“. Doch Aslan erzählt auch gerne von Material und Herstellung,wenn ihn jemand danach fragt. „Die KölnerInnen sind sehr interessiert und offen gegenüber Stilen, die neu für sie sind“, stellt Aslan fest. „Sie möchten ihre Einrichtung zu Hause mischen, klassisch und orientalisch-modern. Sie fragen: Woher kommt das? Wie wird es gestaltet? Wer hat das entworfen?“

Kreativität geht vor Kommerz

Alle zwei bis drei Monate reist Aslan nach Istanbul, wo er mit Familie und Freundeskreis zusammenarbeitet, vor allem mit KünstlerInnen, DesignerInnen und HandwerkerInnen. Viele seiner FreundInnen haben an Kunsthochschulen studiert, sodass es er leichten Anschluss an die Szene fand. Beim Design hat er ein Wörtchen mitzureden und hinterlässt nicht nur symbolisch seinen Fingerabdruck, sondern manchmal ganz buchstäblich, wenn er beim Töpfern mitmacht. Aber wenn er wirklich lieber kreativ arbeitet, die Artikel wie in einer Galerie ausstellt und auf ihre Wirkung hofft – wie verdient er dann seinen Lebensunterhalt?

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Aslan deutet auf eine Reihe warm leuchtender Glaslampen, verziert mit Spiegelstückchen und bunten Mosaiken. „Ich sage zu den Lampen: Bitte sorgt dafür, dass ich meine Miete zahlen kann, mein Essen und eure Reise hierher nach Köln.“ Er lacht. Nachdenklich fügt er hinzu: „Doch, ich bin Verkäufer. Aber ich möchte kein kommerzielles Gefühl vermitteln, sondern Energie.

Burhan AslanBonBon CologneBoutique & CaféKleine Budengasse 1-350667 Köln

https://bonbon-cologne.de/