Gartenkalender SeptemberWas jetzt wächst und wie die Aussaat von Feldsalat gelingt
- Was ist im September im Garten zu tun?
- Es ist eine gute Zeit, Feldsalat anzubauen. Wie das geht und was sonst noch zu tun ist, erfahren Sie hier.
- Außerdem: Der Hingucker des Monats und ein Tipp zur Pflege von Himbeeren.
Köln – Der September ist eine gute Zeit, um Feldsalat zu säen. Der Boden ist noch warm und die Pflanzen können optimal wurzeln, um in den kommenden Wochen langsam heranzuwachsen. Feldsalat, der jetzt gesät wird, ist ab November erntereif, kann aber auch die Wintermonate über im Beet bleiben. Kälte macht ihm wenig aus, bei Frost kann er mit einem Vlies geschützt werden.
Feldsalat braucht nicht viele Nährstoffe, er ist ein sogenannter Schwachzehrer. Daher wird er einfach dort eingeplant, wo den Sommer über bereits etwas anderes im Beet stand wie Radieschen, Kohlrabi oder Bohnen. Zahlreiche Sorten Feldsalat gibt es mit unterschiedlichen Wuchs- und Blattformen. Zu den bekanntesten gehören der kompakte, robuste „Elan“, der großblättrige „Vert de Cambrai“ oder der schnell wachsende „Baron“. Wer in Köln gärtnert, sollte unbedingt den Wollfrüchtigen Feldsalat „Kölner Palm“ ausprobieren – eine alte Sorte, die aus der Ville stammt und besonders gut an das hiesige Klima angepasst ist. Dieser Salat kann problemlos im Beet überwintern.
Boden vorbereiten
Ein lockerer, feinkrümeliger Boden ist wichtig, damit die Pflanzen gut wachsen können. Ist die Erde verdichtet, sollte sie möglichst tief mit einer Grabegabel gelockert werden. Das muss jedoch einige Tage bis Wochen vor der Aussaat geschehen, damit sich der Boden setzen kann. Ist die Erde in gutem Zustand, wird die Oberfläche geharkt: größere Erdklumpen werden zerdrückt, Hügel eingeebnet, Mulden gefüllt. Wenn der Boden eine feine, bröselige Struktur hat, können die Rillen gezogen werden.
Rillen ziehen
Feldsalat kann breitwürfig gesät, also locker über dem Beet verstreut werden. Das erschwert allerdings das Jäten, da zwischen den Pflänzchen auch die Beikräuter weiter wachsen. Einfacher ist es, in Reihen zu säen – das erleichtert auch die Ernte. Um gerade Reihen hinzubekommen, wird ein Faden zwischen zwei Stöckchen gespannt. Entlang des Fadens kann nun eine etwa ein Zentimeter tiefe Rille gezogen werden. Dann wird der Faden etwa 20 Zentimeter weiter gespannt: Zwischen den Feldsalat-Reihen brauchen nur etwa zwei Handbreit Platz gelassen zu werden.
Säen
Die feinen Körnchen werden in die Rille gegeben. Nicht zu dicht säen, Feldsalat-Pflanzen brauchen etwa fünf Zentimeter Platz. Jedoch keimen meist nicht alle Samen gleichmäßig. Wachsen sie später zu dicht, kann vereinzelt werden, so dass die besten Pflanzen stehen bleiben. Im Handel sind Saatbänder erhältlich, die einfach nur in die Rille gelegt zu werden brauchen. Die Samen darin befinden sich bereits im richtigen Abstand.
Gießen
Die Rillen werden behutsam mit der Hand oder der Harke geschlossen, dann wird gegossen. Die Erde sollte in den kommenden Wochen stets feucht gehalten werden, damit sich die jungen Pflanzen gut entwickeln können. Geerntet wird je nach Sorte bereits nach einigen Wochen, meist dauert es rund zwei Monate, bis die Feldsalate ausgewachsen sind.
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Drei Dinge, die sonst noch zu tun sind
Stauden teilen. Was zu groß geworden ist im Beet, kann jetzt im Herbst geteilt werden. Gartenfreunde freuen sich über Ableger.
Erdbeeren pflegen. Altes Laub entfernen, Ausläufer abschneiden. Vielversprechende, gesund aussehende Ableger einpflanzen.
Rhabarber pflanzen. Am sonnigen bis halbschattigen Ort. Boden lockern, Erde mit Hornspänen und einer Schicht Kompost anreichern.
Hingucker des Monats: Die Herbst-Anemone
Wenn sie sich einmal im Garten etabliert hat, gibt es kaum eine dankbarere Staude für den Herbst. Bereits ab dem Spätsommer blüht die Herbstanemone – nicht nur blass rosa, sondern auch, je nach Sorte, kräftig pink oder weiß. Bis in den Oktober hinein finden Bienen und andere Insekten in ihren Blüten viel Nektar.
Am schönsten sieht sie zwischen Gräsern aus, neben Fenchel-Dolden oder dem Wiesenknopf. Viel braucht diese robuste Staude nicht, nur einen sonnigen bis halbschattigen Standort, manche Sorten vertragen auch trockenen Boden. Sie werden meist etwas mehr als einen Meter hoch, manche sogar etwa 1,50 Meter. Viele sind wüchsig und verbreiten sich stark im Garten. Auch im Spätherbst und Winter sehen die Anemonen noch gut aus: Ihre Blüten verwandeln sich in Samenstände, die an kleine Wattebäusche erinnern.
Pflanzenschutztipp: Himbeeren pflegen
Im September werden die abgeernteten Himbeerruten ausgeschnitten. Herbsthimbeeren werden komplett zurückgeschnitten, bei den Sommerhimbeeren bleiben lediglich sechs bis acht Tragruten je laufenden Meter für die Ernte im nächsten Jahr stehen. So ist der Bestand zukünftig gut durchlüftet, die einzelnen Ruten trocknen nach Regenfällen schnell wieder ab und die Gefahr einer Infektion durch die Himbeerrutenkrankheit ist gebannt. Die Krankheit zeigt sich im Frühjahr, indem zwischen den wüchsigen Trieben Ruten stehen, die schlecht oder gar nicht austreiben.
Blätter und Blüten sterben frühzeitig ab. Die Rinde reißt auf, blättert ab und zeigt sich in silbrig-grauer Farbe. Die neuen Ruten zeigen um einzelne Knospen blauviolette Flecken. Hervorgerufen wird der Schaden durch zwei Pilze, deren Sporen bei regnerischem Herbstwetter über feine Rindenrisse in die Rute gelangen. Was tun? Für kräftiges, gesundes Wachstum braucht die Himbeere einen windgeschützten Standort sowie leichten, humushaltigen Boden. Um eine gleichmäßige Feuchte zu erhalten, sollte der Boden über das Jahr mit Kompost, Grasschnitt oder Stroh abgedeckt werden.
Um die Widerstandsfähigkeit der Sträucher zu stärken, können im Frühjahr, ab einer Jungrutenhöhe von etwa 30 Zentimetern, regelmäßige Spritzungen mit einem Pflanzenstärkungsmittel auf Meeresalgenbasis ausgebracht werden. Bei Neupflanzungen sollten weniger anfällige Sorten wie „Autumn First“ oder „Rubaca“ bevorzugt werden. (Pflanzenschutzexperte Ralf Jung)