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Früher Kita-Start tut gutGruppenbetreuung macht Kinder zu offenen Persönlichkeiten

Lesezeit 2 Minuten

Kinder profitieren vom frühen Kita-Start.

In welchem Alter gebe ich mein Kind in die Kita? Wenn es um diese Frage geht, gehen die Meinungen oft auseinander. Viele Eltern haben kein Problem damit oder freuen sich sogar, ihr Kind schon früh in eine Kinderbetreuung zu stecken. Für andere ist die Vorstellung geradezu unmöglich, es vor dem dritten Geburtstag von anderen beaufsichtigen zu lassen. Viele sagen sogar, das würde dem Kind schaden. Ein Vorurteil, das sich hartnäckig hält

Eine aktuelle Studie belegt jetzt genau das Gegenteil, nämlich dass ein früherer Kita-Besuch die Persönlichkeit eines Kindes langfristig stärkt. Forscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben herausgefunden, dass Kinder, die ein Jahr früher in die Kita kommen, als Jugendliche durchsetzungsfähiger, kommunikativer, gewissenhafter und offener für Neues sind.

Zusätzliches Kita-Jahr wirkt sich auf Persönlichkeit aus

Für die Studie wurden Daten von 4500 Neuntklässlern untersucht, die entweder 1997 mit drei Jahren oder 1998 mit vier Jahren in die Kita kamen. Die Ergebnisse zeigten, dass bei denjenigen, die ein Jahr früher betreut wurden, später bestimmte Fähigkeiten deutlicher ausgeprägt waren. Und zwar unabhängig vom Bildungshintergrund, dem Einkommen und den Persönlichkeitseigenschaften der Eltern. „Ein zusätzliches Kita-Jahr wirkt sich deutlich auf Persönlichkeitseigenschaften aus, die auch für den späteren Bildungs- und Arbeitsmarkterfolg entscheidend sind“, sagt

Studienautorin Frauke Peter. Und das könne auch auf heutige Verhältnisse übertragen werden, in denen Kinder oft schon weit vor dem dritten Lebensjahr in die Kita kommen. „Auch für das heute noch jüngere Kita-Eintrittsalter ist zu erwarten, dass ein Unterschied beim Kita-Eintritt um ein Jahr die Persönlichkeitseigenschaften längerfristig beeinflusst“, sagt Mitautorin Josefine Koebe.

Umso wichtiger sei es deshalb, allen Kindern Zugang zu früher Kinderbetreuung zu gewähren. In der Realität sieht es jedoch beim derzeitigen Kita-Mangel oft schwierig aus. Eltern müssen bangen, rechtzeitig einen Platz zu bekommen. Und viele sind darauf angewiesen, weil sie wieder arbeiten müssen.

Die Studienautoren fordern deshalb, den Kita-Ausbau noch mehr in den Fokus zu rücken und die Kita-Qualität entscheidend zu verbessern. Davon würden nicht nur die Kinder selbst, sondern die Volkswirtschaft profitieren, sagen die Autoren. Schließlich legt eine gute frühkindliche Bildung heute den Grundstein für morgen.“