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Unverzichtbarer SnackPommes in den Kölner Freibädern: „Ich erschrecke mich über die Preise“

Lesezeit 3 Minuten
Der Klassiker unter den Schwimmbad-Genüssen: Pommes. Irina und Tatjana Becker präsentieren im Stadionbad die Portion Pommes.

Der Klassiker unter den Schwimmbad-Genüssen: Pommes. Irina und Tatjana Becker präsentieren im Stadionbad die Portion Pommes.

Während die Preise im Stadionbad im Vergleich zum vergangenen Jahr gleich bleiben, sind die Pommes in anderen Bädern teurer geworden.

„Pommes schmecken im Freibad einfach besser“, sagt Sabine aus Köln. Am Freitagmittag ist sie mit ihren Freunden im Müngersdorfer Stadionbad und genießt in einer kurzen Auszeit eine Portion am Beckenrand. Mit dieser Idee ist sie nicht alleine. „Freibad und Pommes gehören einfach zusammen“, sagt auch Dagmar. Doch warum ist der fettige Snack im Freibad so beliebt? „Pommes sind eine Kindheitserinnerung“, erklärt Claudia. Als Schwimmerin hat sie in ihrem Leben viel Zeit im Schwimmbad verbracht und begleitet nun ihren Sohn regelmäßig zum Schwimmkurs. „Wir essen Zuhause sonst keine Pommes, aber im Freibad sind sie Tradition“, ergänzt die 44-Jährige.

Auch für Kim und ihre Freunde sind die Pommes aus dem Freibad nicht wegzudenken. „Pommes im Freibad fühlen sich ein bisschen an wie Urlaub“, sagt die 25-jährige Schwimmbad-Besucherin.

Warten auf die Pommes im Stadionbad.

Warten auf die Pommes im Stadionbad.

Im Stadionbad befindet sich der Imbiss direkt neben dem Eingang. Es gibt eine große Auswahl an Snacks und Getränken, doch der Verkaufsschlager bleiben die Pommes. „Wenn die Eltern mit ihren Kindern ins Freibad gehen, kommen sie an der Pommes nicht vorbei“, sagt Daniel Becker. Becker ist Pächter der Imbissbude und damit Chef eines kleinen Familienbetriebs. Er weiß um die Beliebtheit der Pommes und verrät seinen Grundsatz: „Die Fritten müssen knusprig und nicht matschig sein. Das dauert manchmal etwas länger, aber das ist es wert“, so der Imbissbesitzer.

Sechs Jahre leitet er schon den Imbiss. Die Qualität der Pommes ist seitdem gleich geblieben. Was sich schon mehrfach verändert hat, ist der Preis. Vor allem im vergangenen Jahr, als der Krieg in der Ukraine die Lebensmittel- und Energie-Kosten in die Höhe schießen ließ. Dieses Jahr seien die Preise jedoch unverändert zum Vorjahr, so Becker. Aktuell zahlen Besucher im Stadionbad vier Euro für eine normale Pommes und 6,90 für eine Familienpommes. „Die Familienpommes ist sehr beliebt. Da bekommt man für etwas mehr Geld die doppelte Portion und kann super teilen“, so der Imbissbesitzer.

Die Pommes gibt es auch mit Zwiebeln.

Die Pommes gibt es auch mit Zwiebeln.

Auch die Tatsache, dass Ketchup und Mayonnaise im Preis inklusive sind, kommt bei den Badegästen sehr gut an. „Es ist cool, dass man so viel drauf machen kann, wie man möchte und es ist zudem viel umweltfreundlicher als kleine Tüten“, sagt Kundin Sabine.

In vielen anderen Kölner Bädern blieb ein Preisanstieg nicht aus. „Wir haben versucht, die Preise so wenig wie möglich anzuheben“, so Sahin Mehmet, Pächter der Imbisse im Ossendorf-, Agrippa- und Zündorfbad sowie dem Naturfreibad Vingst. Doch aufgrund der steigenden Lieferkosten sei es nicht möglich gewesen, gänzlich auf einen Preisanstieg zu verzichten, so Mehmet. Noch im vergangenen Sommer bezahlten die Gäste im Ossendorfbad vier Euro für die große Portion und drei Euro für die kleine Portion. Nun sind es 3,50 Euro für die kleine und 4,90 Euro für die große Pommes.

„Es ist teurer, alles wird teurer, aber es gibt die Pommes ja nicht jeden Tag“

Die erhöhten Preise bleiben auch bei den Gästen nicht unbemerkt. „Ich erschrecke schon immer wieder über die Preise, aber es ist ja überall so“, sagt Claudia. Auch Marcel ist nicht erfreut über die Preise, toleriert jedoch den Anstieg. „Es ist teurer, alles wird teurer, aber es gibt die Pommes ja nicht jeden Tag“, so der 38-jährige Familienvater.

Einen starken Rückgang der Nachfrage gebe es zwar nicht, aber man merke schon, dass die Menschen vorsichtiger mit ihrem Geld umgehen, sagt Pächter Mehmet. „Die Menschen achten mehr auf ihre Ausgaben. Anstatt wie früher Pommes, Getränk und Eis zu bestellen, beschränken sich die Gäste heute doch oft auf einen Snack und kaufen dann vielleicht nur noch die Pommes“, stellt der Imbissbesitzer fest. Die Portion Pommes bleibt in den Kölner Freibädern trotz der gestiegenen Preise auch in diesem Sommer ein unverzichtbarer Snack.