Das neue Lokal ist Café, Kneipe, Bar und richtet sich gerade ein als neuer Kultur-Hot-Spot am Eigelstein. Wann der beste Tag ist und welches das beste Getränk.
Neue Kolumne Schön Trinken„Oté“ – das Versuchslabor der Kreativen an der Eigelsteintorburg
Die Eröffnung Anfang August lässt sich mit keinem anderen Wort besser beschreiben als: fulminant. Auf der Terrassenfläche an der Eigelsteintorburg tummelten sich 500 leicht bekleidete Menschen in allerbester Sommerlaune. Es war einer dieser schwül-heißen Augustabende, in denen das Personal nur schwer hinterherkam, die Kühlschränke neu zu befüllen – so schnell gingen die Kaltgetränke über den Tresen.
Schönes Ecklokal aus den 50er Jahren
Bis ein gewaltiges Gewitter einige Gäste nachhause, die Mehrheit aber hinein in das schöne Ecklokal aus den 50er Jahren trieb. Stilecht kann es mit schwarzen Kacheln, einer Empore und geschwungenen Treppen punkten – zu sehen hinter zwei riesigen in Messing eingefassten Fenstern. Im Nachthimmel leuchtete die heitere Szenerie sehr einladend.
Dabei muss man ehrlicherweise sagen, der Einladung folgte man mit einer gewissen Skepsis. Darin hieß es, die Gastgeber würden das Lokal zu einem Treffpunkt der Nachbarschaft, aber auch der Musik-, Kunst- und Kulturszene und der bunten Vögel der Stadt machen – eine steile Ansage. Die am besagtem Abend aber eingehalten wurde. Unter den Gästen befanden sich viele bekannte Gesichter der Kölner Musik-, Kunst- und Kulturszene.
Betreiber sind zentrale Figuren der Kulturszene
Kein Wunder: Die Betreiber heißen Johannes Hensen und André Sauer und die sind selbst zentrale Figuren dieser Kulturszenen. Hensen als einstiger Programmleiter des Film Festival Cologne, Sauer als erfolgreicher Gastronom von bekannten Lokalen wie das Blue Note, Stadt Venlo, Werft 5 und King Georg.
Jenseits des flirrenden Eröffnungsabends bietet das Oté tatsächlich viele Möglichkeiten der Begegnung: morgens ist es ein Frühstückslokal, nachmittags ein Café mit Kaffee und Kuchen, am Abend eine Kneipe mit Barbetrieb. Zu jeder Stunde, so viel lässt sich bislang sagen, ist die Stimmung entspannt, das Personal freundlich, machen die Menschen einen geerdeten Eindruck.
In einem ruhigeren Moment zwischen Mittags- und Abendbetrieb nennt Hensen es „ein Versuchslabor“. Und führt weiter aus: „Hier soll alles in Bewegung sein, die Veränderung ist Konzept, ein 'fertig' wird es niemals geben.“ So wie sich das Programm mit Lesungen, Musik, Kunst ständig erneuern soll, werde auch die Einrichtung und die überschaubare, fast minimalistische Speise- und Getränkekarte immer wieder überraschen.
Cocktails sind gut gemachte Klassiker
Und wie sieht es mit den Cocktails aus? Neun sind gelistet: gut gemachte Klassiker, mit denen die Betreiber und Barkeeper eine spezielle Verbindung haben. Wie etwa „Paloma“, den André Sauer aus Athen mitbrachte, wo er einige Jahre lebte. Mit Tequila, Limette, Zitronengras, Salz, aufgegossen mit Grapefruitlimonade. Im Ergebnis: Rosafarbene Sommersonne im hohen Glas, die im Schatten der Eigelsteintorburg Lust auf noch viele Besuche macht, um das nie fertige Labor immer wieder neu zu entdecken.
- Was muss man unbedingt probieren? Jeden Cocktail, im Sommer unbedingt „Paloma“– zitrisch-herb, mit Zitronengras.
- Was kosten die Cocktails? Zwischen 10 und 12 Euro.
- Gibt es auch Kölsch? Ja, Gaffel Kölsch vom Fass (0,2 = 2,00 Euro). Und eine Craft-Beer-Auswahl.
- Wer geht dahin? Ausgehfreudige Kölner und Kreative, die sich über Kunst, Musik und Kultur freuen.
- Wie alt sind die Gäste? Nicht jung, nicht alt, zwischen 25 und 60. Am Wochenende eher jünger als älter.
- Welches ist der beste Tag? Wer es voller und lauter mag, geht Donnerstag bis Samstag hin.
- Musik? Wechselndes Programm ab Herbst.
- Gibt es etwas zu essen? Morgens eine kleine Frühstückauswahl, mittags Kuchen, eine kleine Auswahl an Speisen gibt es durchgängig wie Hummus (6,00 Euro), Salty Cake (5,00 Euro) oder Beyaz Peynir (türkischer Schafskäse mit Ofen-Kirschtomaten, 6,00 Euro).
Oté – Bar Café Space, Eigelstein 22, 50668 Köln, Öffnungszeiten: Di – So: 10 bis 1 Uhr