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AusflugtippsIn diesen fünf Höhlen der Region ist Erholung angesagt

Lesezeit 5 Minuten
Die Kluterthöhle bietet eine breite Palette an Führungen an.

Bei der Xxtremen Führung in der Kluterthöhle kommen viele an ihre Grenzen

Ein Ausflug in die Unterwelt ist bei vielen Wetterlagen genau das Richtige, denn hier herrschen unabhängig von der Jahreszeit konstante Temperaturen. Und wegen der besonders reinen Luft ist der Aufenthalt auch noch meist gesund.

Kluterthöhle

Dunkelführung in der Kluterthöhle

Die Dunkelführung durch die Kluterthöhle geht auf eine wahre Geschichte zurück

In Ennepetal wartet ein wahres Abenteuer auf Wagemutige. Die Kluterthöhle ist nicht nur eines der am besten erhaltenen (versteinerten) Korallenriffe Europas und deshalb zum Nationalen Naturmonument in NRW gekürt worden, sondern auch Schauplatz vieler verschiedener Thementouren, von denen die Xxtreme-Tour den Teilnehmern (ab 16 Jahre/85 Euro pro Person) alles abverlangt. Die Höhlentouren führen hier zum Teil durch unbeleuchtete und so enge Gänge, dass ein Vorwärtskommen nur auf dem Bauch möglich ist. Eine physische und psychische Grenzerfahrung. Im weiteren Tourangebot sind Dunkelführung nur mit Helm und Stirnlampe, die Erlebnistour für Menschen ab 8 Jahren, bei der man teils auf allen vieren kriechen und auf dem Bauch durch enge Gänge und Spalten robben muss. Die Adventure Tour ab 14 Jahren für sportliche Menschen und einer Zeitvorgabe für den etwa 1,5 Kilometer langen Führungsweg. Und schließlich gibt es Führungen an Sankt Martin, Nikolaus und zu Ostern. Aufgrund ihrer hervorragenden Heilwirkung wurde die Kluterthöhle am 4. November 1954 mit der Bezeichnung „Ennepetal mit Klimahöhle“ als Mitglied des Deutschen Bäderverbandes e.V. anerkannt und in den Deutschen Bäderkalender aufgenommen. Heute besteht die Mitgliedschaft im Deutschen Heilstollenverband und im Nordrhein-Westfälischen Heilbäderverband.

Kluterthöhle, Gasstraße 10, 58256 Ennepetal. Alle Führungen nur nach Voranmeldung über das Online-Buchungsportal.

Attahöhle

Ruhmeshalle Attahöhle

Die Ruhmeshalle in der Attahöhle

Bei Sprengungen im Jahr 1907 entdeckten Steinbrucharbeiter im Sauerland hinter dem Fels ein Labyrinth aus Stalagmiten und Stalaktiten: sie hatten nach Millionen von Jahren den Eingang zu einer Tropfsteinhöhle freigelegt, die wie die Hansestadt Attendorn, in deren Bereich die Höhle liegt, nach der Fürstin Atta benannt wurde. Besucher können die 1,8 Kilometer lange Unterwelt erkunde, deren Steine alle zehn Jahre nur um etwa einen Millimeter wachsen. Inzwischen kommen jährlich bis zu 200 000 Besucher, manche nur wegen der Gesundheitsgrotte, um auf Ruheliegen die klare Höhlenluft bei 95 Prozent Luftfeuchtigkeit und neun Grad Celsius zu atmen. Besonders auf Menschen, die unter Problemen mit den Bronchien, an Allergien oder Stress leiden, kann die Höhlenluft zur Besserung beitragen. Auch auf Käse soll dieses besondere Klima einen positive Wirkung haben: Der Atta-Käse reift rund drei Monate in den Höhlengängen und erhält angeblich genau deshalb seinen würzigen Geschmack. Davon können Besucher sich selbst vor Ort überzeugen.

Atta-Höhle, Finnentroper Straße 39, 57439 Attendorn, täglich 10 bis 15.30 Uhr, Eintritt 7,50 Euro Kinder (bis 14), 13 Euro (ab 15 Jahre), Familienkarte 33,50 Euro, Führungen alle 15 Minuten. www.atta-hoehle.de

Dechenhöhle

Höhlenbär Dechenhöhle

Höhlenbär Dechenhöhle

Die Dechenhöhle in Iserlohn wurde 1868 bei Felssicherungsmaßnahmen für eine neue Bahnstrecke entdeckt und zog schon im 19. Jahrhundert viele Besucher an. Highlight des Rundgangs ist die Kaiserhalle, dort ragt majestätisch eine frei stehende Steinkaskade empor. Bekannt ist die Höhle, in der konstant zehn Grad Celsius sind, aber auch für ihre Tier- und Werkzeugfunde. So präsentiert das Deutsche Höhlenmuseum eine naturgetreue Nachbildung eines Höhlenlöwen, eines Höhlenbären sowie ein in der Höhle selbst entdecktes Skelett eines Höhlenbären-Babys und Werkzeuge aus der Zeit der Neandertaler. Im Höhlenmuseum erfahren Besucher Wissenswertes über die Entstehung von Höhlen und die erdgeschichtliche Entwicklung. Auch die nach wie vor existierende Tierwelt der Dechenhöhle wird vorgestellt: In einem Aquarium können zum Beispiel blinde Höhlenfische bestaunt werden. Fast 150 Jahre nach ihrer Entdeckung, finden Höhlenforscher immer noch neue und bisher unbekannte Gänge. Neben rund 40-minütigen Führungen durch die gesicherten und beleuchteten Gänge, gibt es Spezialarrangements wie Kindergeburtstage, Konzerte oder Kerzenführungen. Wie die Attahöhle bietet auch die Dechenhöhle eine besondere kulinarische Besonderheit: In ihr reift vier Wochen lang der Dechenhöhlenstollen, ein nach Dresdener Art gebackener Weihnachtsstollen, der durch die Lagerung in der Höhle seinen außergewöhnlichen Geschmack erhalten soll.

Dechenhöhle, Dechenhöhle 5, 58644 Iserlohn, Eintritt 9 Euro, Kinder 6 Euro (3 - 15 Jahre), Führungen Mo. - Fr. : 10.30, 12, 14, 15.30 Uhr und (bis 31. Oktober) auch um 16.30 Uhr, Sa., So., Ferien und Feiertage alle 45 Minuten von 10.30 bis 15.30 Uhr, (bis 31. Oktober) auch um 16.30 Uhr (letzte Führung)

Aggertalhöhle

1773 wurde die Aggertalhöhle entdeckt

Die Aggertalhöhle in Engelskirchen hat einen großen Fossilienschatz bewahrt

Die Aggertalhöhle in Engelskirchen-Ründeroth wurde 1773 per Zufall entdeckt, den Namen Aggertalhöhle trägt sie aber erst seit 1950. Der dort sichtbare große Fossilienreichtum ist vor allem dem über der Kalkschicht lagernden Tonschiefer oder Tonstein zu verdanken, der dem kohlensäurehaltigen Oberflächenwasser den Zugang zur Kalkschicht verwährt. So konnten sich nur an ganz wenigen Stellen Tropfsteine und Sinterüberzüge auf den Höhlenwänden bilden. Damit bietet die Aggertalhöhle in einzigartiger Weise die Möglichkeit, Fossilien einer längst verschwundenen Meeresfauna zu entdecken.

Die offenen Höhlenwände zeigen aber auch, welche gewaltigen Kräfte einst Gebirge formten und die Voraussetzungen für die Entstehung von Höhlen schufen. Im Sommer 2021 wurde die Aggertalhöhle einer gründlichen Sanierung unterzogen und mit einer modernen LED-Lichtanlage ausgestattet. Vieles, was die Besucher jetzt in der Höhle zu sehen bekommen, wurde erst dadurch freigelegt und durch die neue Höhlenbeleuchtung ins rechte Licht gerückt. Konstante Temperatur 6 bis 8 Grad.

Aggertalhöhle, Im Krümmel 39, 51766 Engelskirchen, Führungen (30 bis 45 Minuten) bis einschließlich 1. November jeweils von Donnerstag bis Sonntag und an gesetzlichen Feiertagen um 10, 11.15, 12.30, 13.45, 15 und 16.15 Uhr. Eintritt 6 Euro, Kinder 4 Euro, Familienkarte 20 Euro. Es gibt aber auch verschiedene Themenführungen.

Tropfsteinhöhle Wiehl

In der Wiehler Tropfsteinhöhle sind das ganze Jahr über konstant acht Grad Celsius.

In der Wiehler Tropfsteinhöhle kann auch standesamtlich geheiratet werden.

Umgeben von Sandstein und Tonschiefer liegt die Wiehler Tropfsteinhhöhle in einem isolierten Kalksteinnest. Seit dem 4. August 1927 kann die Höhle besichtigt werden, nachdem das verzweigte Höhlennetz mit Stalaktiten und Stalagmiten eher zufällig 1860 bei Sprengungen für einen Kalksteinbruch freigelegt wurde. In Millionen von Jahren formten sich in der Höhle dicke Kaskaden, Pfeiler, Säulen und andere interessante Formen. Ein Höhepunkt der Führung durch die bis zu 30 Meter tiefe Höhle ist die Kristallgrotte, ein ehemaliger mit Calzitkristallen ausgekleideter Höhlensee. Die Temperatur in der 1860 entdeckten Höhle beträgt konstant 8 Grad Celsius. Seit 2002 bietet die Stadt Wiehl in dieser Atmosphäre auch standesamtliche Trauungen an. Ein besonderes Erlebnis ist auch eine Sonderführung mit Umtrunk 30 Meter unter der Erde.

Tropfsteinhöhle Wiehl, Pfaffenberg 1, 51674 Wiehl, Öffnungszeit ab 15. März bis November: täglich von 10 bis 17 Uhr, letzte Führung 16.15 Uhr, Eintritt 6,50 Euro, Kinder: 5 Euro