Wandertipp: Durch das malerische Tal des Erdenbachs in der Eifel.
Wanderung Vulkaneifel Zwischen Maaren und Mosel auf der „Heimatspur Weiherbachtal“
Rund 420 Meter hoch liegt der staatlich anerkannte Erholungsort Lutzerath „zwischen Maaren und Mosel“, wie es auf der Internetseite der Gemeinde heißt. Eine halbe Stunde dauert die Fahrt mit dem Auto vom Moselstädtchen Cochem aus. Früher verkehrten auf dieser Strecke regelmäßig die Postkutschen: Die offizielle Route der preußischen Postwagenlinie von Trier nach Koblenz führte nicht an der kurvenreichen Mosel entlang, sondern seit ihrer Einrichtung im Jahre 1725 über die Eifelhöhen entlang der ehemaligen Römerstraße. In dem kleinen Ort standen zeitweilig 15 Gasthäuser für die Reisenden bereit.
Dass Lutzerath eine wichtige Station war, daran erinnert ein ungewöhnliches Denkmal an der Trierer Straße, über die bis heute ständig viel Verkehr fließt. Am Rand, auf dem 2022 eingeweihten historischen Postplatz, können Besucher eine eindrucksvolle steinerne Basaltkutsche bewundern.
Wer den Ort dann über einen der gut ausgeschilderten Wanderwege verlässt, kann sich über andere schöne Ausblicke freuen. Die „Heimatspur Weiherbachtal“ bietet an vielen Stellen Ausblicke in die Vulkaneifel, bei guter Sicht bis zur hohen Acht am Nürburgring, zum Hunsrück und über das Moseltal hinaus. Wer die Runde gegen den (empfohlenen) Uhrzeigersinn geht, erreicht kurz hinter der Bebauung einen Quellbereich, danach geht es auf asphaltiertem Wirtschaftsweg kurz bergauf vorbei an einem kleinen Gehöft.
Der Panoramaweg führt weiter bis zur L 103, nach kurzer Strecke geht es hier links wieder in die Felder. Wer die Tour ein wenig ausweiten will, kann ein Stück geradeaus weitergehen und die Straße überqueren: Hier steht „Hammes Heiligenhäuschen“, von der Familie Hammes als Dank für die Hilfe bei Krankheiten errichtet. Noch ein gutes Stück dahinter befindet sich der Aussichtspunkt Achterhöhe.
Malerisches Tal und kleine Abenteuer
Auf der „Heimatspur“ geht es aber dann erst einmal längere Zeit bergab ins malerische Tal des Erdenbachs. Ein kleines Abenteuer ist der bei feuchter Witterung schlammige Weg vorbei an bemoosten Bäumen, Wurzeln und Dickicht. Bald führt die Strecke aber wieder bergauf – kurzzeitig auch ein wenig steiler. Am höchsten Punkt lädt eine Liege mit Ausblick zur Rast. Rechts vom Weg ist schon eine markante Spitze der rund 500 Jahre alten Wallfahrtskirche „Mater Dolorosa“ im Lutzerather Ortsteil Driesch zu sehen. Sie beherbergt seit 1672 den „Bitterleidensaltar“, den ein Schreinermeister aus dem Nachbarort Alflen in 30-jähriger Arbeit geschnitzt hat.
Am Ortsrand von Lutzerath liegt links am Weg vorbei ein kleiner jüdischer Friedhof. Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt und immer wieder zerstört, steht er seit 1995 unter Denkmalschutz. Elf Grabsteine sind erhalten, dazu drei Fragmente und Sockel. Vorbei am kommunalen Friedhof geht es weiter zur Trierer Straße, die zurück zu Start und Ziel der Wanderung führt.
„Eifeler Wurstsalat“ zum Abschluss
Einen Besuch wert ist hier noch das Wahrzeichen von Lutzerath: Die 1781 eingeweihte und zwischen 1962 und 1964 erweiterte Pfarrkirche St. Stephanus mit ihrem markanten Turm. Eine Besonderheit ist die Kanzel aus der Zeit um 1775, eine kunstvolle Rokoko-Schnitzarbeit. Zum Abschluss können sich hungrige Wanderer dann im Restaurant gleich nebenan „Eifeler Zwiebel Senf Suppe“ oder „Eifeler Wurstsalat“ schmecken lassen.
Details zum Wanderweg
Am Startpunkt Rathaus Lutzerath die Trierer Straße überqueren und gegenüber die kleine Straße bergan gehen. Vorbei an Pferdestall und Spielplatz die erste Möglichkeit links, bis zur nächsten Kreuzung, danach rechts „Auf der Ramm“ abbiegen und dem asphaltiertem Weg geradeaus Richtung Ortsausgang laufen. Der Beschilderung weiter talwärts folgen.
Am Quellsiefen vorbei dem asphaltierten Weg geradeaus folgen. Hinter dem Gehöft nach links abbiegen. Nun parallel zur Straße bis zur Schautafel „De Zehnreich“ gehen.
An der Tafel links dem ausgeschilderten Wanderweg folgen. Zwischen Wiesen und Feldern bis zur nächsten T-Kreuzung. Hier links halten, an Ruhebank vorbei geradeaus Richtung Weiherbachtal. Nächste Weggabelung nach rechts auf unbefestigten Weg abbiegen, weiter am Waldrand entlang laufen. Hinter dem Hochstand links, dann rechts und gleich wieder links den breiten Waldweg talwärts nehmen.
Hinter einer scharfen Linkskurve an der nächsten Gabelung rechts halten und Bach queren. Dahinter nach rechts gehen, an der nächsten Abzweigung weiter geradeaus und danach gleich wieder rechts. Parallel zum Erdenbach bis zur nächsten Weggabelung mit Ruhebank, dann links Richtung Ausblick „Auf der Höhe“. Der unbefestigte Wirtschaftsweg führt entlang des Baches durchs Tal. An der Brücke den Bach queren und links halten. An der nächsten Gabelung rechts zum Rastplatz hinauf gehen.